Sofia Schulz-Euler
Fotografie.
© Institut für Stadtgeschichte, Ffm. (Sign. S7P Nr. 13085).
Schulz-Euler, Sophie Luise, gen. Sofia, geb. Euler, verh. Schulz. Schriftstellerin. * 7.1.1847 Ffm., † 7.9.1926 Stuttgart, beigesetzt in Ffm.
Tochter des Geheimen Justizrats Dr. jur.
Ludwig Heinrich Euler, des Ffter Juristen und Historikers.
Schuljahre und Pensionatszeit in Ffm. 1867 Heirat mit dem Essener Großindustriellen Carl Gustav Schulz (1844-1889), Gründer der Rheinischen Metallwarenfabrik Düsseldorf. Nach dem Tod ihres Mannes lebte Sch.-E. wieder in Ffm. In ihrem Haus in der Palmengartenstraße verkehrten Ellen Key, Bertha von Suttner, Richard Dehmel, Rudolf Greinz, Detlev von Liliencron, Hugo Salus u. a. Literaten. In jenen Ffter Jahren widmete sich Sch.-E. zunehmend der Schriftstellerei. Zunächst verfasste sie für Ffter Zeitungen vor allem poetische Rätsel, die sehr beliebt waren und 1899 in Buchform unter dem Titel „Buntes” erschienen. Es folgten u. a. die oft historisch oder familiengeschichtlich geprägten Werke „Cum tempore. Aus alter und neuer Zeit. Ffter Familien- und Zeitgeschichten” (1901), „Die schöne Gritt” (Novellen, 1903), „Leben” (Gedichte, 1903), „Am Pfaffengarten” (Roman, 1905), „Zum Verwundern” (2. Aufl. 1906 anonym erschienen), „Ungelesen zu verbrennen” (1906 anonym erschienen), „Leonhard Euler” (Biographie, 1907) und „Die Durrlachers” (Roman, 1913 anonym erschienen). Nach dem Tod ihrer Mutter Jacobina Maria Cornelia Euler, geb. Rehbock (1818-1908), gab Sch.-E. ihren Ffter Haushalt auf und lebte jahrelang auf Reisen, meist in Italien und der Schweiz. Wegen einer Augenoperation nach Deutschland zurückgekehrt, wohnte sie zuletzt zurückgezogen in Stuttgart und Ludwigsburg und wurde von ihrem jüngeren Sohn, dem Schriftsteller, Mörike-Forscher, Genealogen und Verleger Carl Friedrich Sch.-E. (Psd.: Hanns Wolfgang Rath; 1880-1934), betreut.
Mitbegründerin des Frauenbildungsvereins und des Ffter Frauenclubs sowie (mit
Caroline Valentin) des Vereins für Volkskindergärten. Anlässlich des vom Allgemeinen Deutschen Frauenverein veranstalteten Frauentags in Ffm. 1895 wirkte S.-E. in der Rolle der
Frau Rat Goethe in einer Aufführung des Lustspiels „Alte Hausmittel“ von
Elisabeth Mentzel mit.
Nachlass im ISG. Gästebuch aus dem Nachlass S.-E.s in der UB Ffm.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 351,
verfasst von: Sabine Hock (redigierte Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon).
Lexika:
Brümmer, Franz (Bearb.): Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 8 Bde. 6. Aufl. Leipzig [1913]. (Reclams Universal-Bibliothek 1986-1990).Brümmer 1913, Bd. 6, S. 346f. |
Ffter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Im Auftrag der Ffter Historischen Kommission. Hg. v. Wolfgang Klötzer. Bearb. v. Sabine Hock und Reinhard Frost. 2 Bde. Ffm. 1994/96. (Veröffentlichungen d. Ffter Historischen Kommission XIX/1 u. 2).Über Caroline Valentin: FB 2 (1996), S. 499. |
Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Hg. v. Joseph Kürschner u. a. Berlin/Leipzig 1905-1973.Kürschner: Lit. 1926, Sp. 912. |
Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 536. |
Schäfer, Theo (Hg.): Ffter Dichterbuch. Ffm. 1905.Schäfer: Ffter Dichter, S. 384-394, 492; vgl. auch S. 324-327, 489 (von dem und über den Sohn Hanns Wolfgang Rath).
Literatur:
Frauen-Rundschau. Offizielles Organ deutscher Frauenverbände und -Vereine. Erschienene Jahrgänge 4-16. Leipzig/Berlin 1903-22.Mentzel, Elisabeth/Scheuermann, Julia Virginia: Ffm. und seine Frauen. In: Frauen-Rundschau 8 (1907), H. 13, S. 390f. (m. Abb. auf S. 395). |
Friedrichs, Elisabeth: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein Lexikon. Stuttgart 1981. (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte 9).Friedrichs: Schriftstellerinnen 1981, S. 282.
Quellen:
Ffter Zeitung und Handelsblatt. Ffter Handelszeitung. Neue Ffter Zeitung. Ffm. (1856) 1866-1943.Nachruf von Anna Hagen-Treichel in: FZ, 25.9.1926. |
ISG, Bestand Nachlässe (S1).Nachlass: ISG, S1/430. |
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/5.200. |
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/5.199 (Carl Friedrich Schulz-Euler).
Internet:
Hessische Biografie, Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Instituts für Landesgeschichte in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. http://www.lagis-hessen.de/pnd/117256870Hess. Biografie, 11.11.2015.
GND: 117256870 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Schulz-Euler, Sofia. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1166
Stand des Artikels: 11.11.2015
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 11.2015.