Schüler von
Hans von Bülow und
Franz Liszt.
Bülow hatte Sch. bereits 1877 an
Raff, den gerade gewählten Direktor des im Folgejahr eröffneten Hoch’schen Konservatoriums in Ffm., empfohlen.
Raff, der um ein Gleichgewicht der traditionalistischen und der progressiven Kräfte innerhalb des Kollegiums am „Hoch” bemüht war und somit in der Klavierklasse neben
Clara Schumann einen Ausgleich aus neudeutschen Kreisen suchte, verpflichtete Sch. 1880 als Lehrer an das Hoch’sche Konservatorium. Als nach
Raffs Tod dessen Nachfolger
Bernhard Scholz die konservative Linie mit der Wiederanstellung
Stockhausens am „Hoch” durchzusetzen suchte, beriefen die jungen und fortschrittlich gesinnten Lehrer Bertrand Roth,
Maximilian Fleisch, Gotthold Kunkel und Sch. am 21.1.1883 eine Schülerversammlung ein, in der sie die Gründung eines „Raff-Konservatoriums” zum 1.4.1883 proklamierten. Sch. kündigte daraufhin zum April seinen Vertrag am „Hoch”, wurde aber zusammen mit
Fleisch, Kunkel und Roth bereits am 23.1. wegen Treuebruchs entlassen. Die jungen Lehrer hielten die fristlose Kündigung für rechtswidrig und klagten auf Erfüllung der Verträge; die Klage wurde jedoch von der 3. Zivilkammer des Landgerichts Ffm. abgewiesen. Im April 1883 wurde das Raff-Konservatorium mit 100 Schülern, davon 60 ehemaligen Konservatoristen vom „Hoch”, eröffnet. Sch. war zwar der führende Kopf dieser neuen Musikhochschule, stand aber zeitweise stark unter dem Einfluss von deren Ehrenpräsidenten
Bülow. Von
Bülow, der in Verkennung der Autorität
Clara Schumanns offenbar hoffte, das „Hoch” allmählich ruinieren zu können, ließ sich Sch. beispielsweise zu einer Pressekampagne gegen
Scholz anstiften. Als Konkurrenzunternehmen zum Hoch’schen Konservatorium bestand das Raff-Konservatorium bis in Sch.’ Todesjahr 1923.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 357,
.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.