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Scholz, Bernhard

Scholz, Bernhard Ernst. Prof. Dr. h. c. Dirigent, Pianist und Musikpädagoge. Komponist. Musikschriftsteller. * 30.3.1835 Mainz, † 26.12.1916 München, begraben in (Wiesbaden-)Biebrich.
Sch., der zuletzt als Dirigent der Orchestervereinskonzerte in Breslau gewirkt hatte (1871-82), wurde als Nachfolger von Raff 1883 Direktor von Dr. Hoch’s Konservatorium in Ffm. Selbst Brahmsianer, erreichte er die Wiedereinstellung Stockhausens, der im Lauf der Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der neudeutschen und der traditionalistischen Schule im Kollegium das Konservatorium verlassen hatte. Damit setzte sich am „Hoch” die konservativere Richtung durch, der neben Julius Stockhausen auch Clara Schumann anhing, während sich die neudeutschen Lehrer abspalteten und das Raff-Konservatorium unter der Ehrenpräsidentschaft Hans von Bülows gründeten. Sch. gelang es, neue bedeutende Lehrer an das Hoch’sche Konservatorium zu verpflichten, darunter Iwan Knorr, James Kwast und Engelbert Humperdinck. 1888 konnte das Konservatorium vom Saalbau in sein neues Gebäude an der Eschersheimer Landstraße 4 umziehen. Zwei Jahre später erlangte es die staatliche Anerkennung. Außerdem wurden dem „Hoch” unter Sch. ein pädagogisches Seminar für Musiklehrer sowie ein Stipendienfonds für unbemittelte Schüler angegliedert. Unter Sch. studierten u. a. Otto Klemperer und Hans Pfitzner am Hoch’schen Konservatorium in Ffm. Sch.’ Unverständnis gegenüber Pfitzner führte dazu, dass dessen Cellokonzert a-Moll (1888) am „Hoch” als angeblich „verwagnert” abgelehnt wurde; es galt daraufhin als verschollen, wurde erst 1975 in Pfitzners Nachlass in Wien wiederentdeckt und 1977 in Würzburg uraufgeführt. Sch., der auch als Dirigent des Rühl’schen Gesangvereins (1884-1905) und Gründer des ersten deutschen Volkschors (1897) in Ffm. gewirkt hatte, trat als Direktor des Hoch’schen Konservatoriums 1908 in den Ruhestand und lebte seitdem bis kurz vor dem Kriegseintritt Italiens in Florenz. Sein Nachfolger am „Hoch” wurde Iwan Knorr.
Zahlreiche Kompositionen, darunter neun Opern, u. a. die auch in Ffm. gegebenen „Golo” und „Ingo” (1898), Orchester-, Kammermusik-, Klavier- und Chorwerke, u. a. das dem Rühl’schen Gesangverein gewidmete und von diesem zu Sch.’ 70. Geburtstag 1905 in Ffm. aufgeführte Chorwerk „Das Lied von der Glocke”, sowie Lieder. Musiktheoretische und autobiographische Schriften, u. a. „Musikalisches und Persönliches” (1899), „Lehre vom Kontrapunkt und den Nachahmungen” (1904) und „Verklungene Weisen” (Lebenserinnerungen bis 1883, 1911).
Der jüngste Sohn Hans Sch. (1879-1953), Schüler des Hoch’schen Konservatoriums, lebte als Musikschriftsteller und -kritiker zeitweise (bis 1928) in Ffm.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 328f., verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika: Riemann Musiklexikon. 12. Aufl. Hg. v. Willibald Gurlitt, Hans Heinrich Eggebrecht u. Carl Dahlhaus. 3 Bde. u. 2 Ergänzungsbde. Mainz 1959-75.Riemann: Musik, Personenteil L-Z (1961), S. 627f.
Literatur:
                        
Kienzle, Ulrike: Neue Töne braucht das Land. Die Ffter Mozart-Stiftung im Wandel der Geschichte (1838-2013). Ffm. 2013. („Mäzene, Stifter, Stadtkultur“, Schriftenreihe der Ffter Bürgerstiftung in Zusammenarb. m. der Cronstett- und Hynspergischen ev. Stiftung, hg. v. Clemens Greve, Bd. 10).Kienzle: Mozart-Stiftung 2013, S. 187 u. ö.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/71.

GND: 116902930 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Scholz, Bernhard. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1127

Stand des Artikels: 1.9.1995