M. wurde als Sohn eines Uhrmachers in Wetzlar geboren. Seine Mutter starb, als er elf Jahre alt war.
Schon früh zog es M. nach Ffm. Er absolvierte hier eine vierjährige Lehre bei dem Kupferdrucker Simon Koch, der ihn in einem Zeugnis als treu und fleißig beurteilte und mit seinem Betragen während dieser Zeit zufrieden war. M. erhielt im August 1839 zunächst eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung für Ffm. und beantragte im April 1840 das Bürgerrecht als Kupferdrucker und die Erlaubnis zur Eheschließung mit der Ffter Bürgerstochter Maria Catharina Löffler (1821-1887). M. war zunächst weiter als Kupferdrucker tätig. Im November 1847 gründete er zusammen mit
Hermann Hartmann die „Photographische Anstalt Maas &
Hartmann“ in der Großen Gallengasse (später: Große Gallusgasse) 5. M. und
Hartmann waren verschwägert;
Hartmann hatte 1842 Maria Margaretha Barbara Löffler (1818-1905), die ältere Schwester von M.’ Frau, geheiratet.
Hartmann war als Lithograf bei seiner früheren Tätigkeit in der grafischen Verlagsanstalt von
Bernhard Dondorf vermutlich an dessen Experimenten mit der Fotografie beteiligt gewesen. Seine Kenntnisse und Erfahrungen hat er wahrscheinlich an M. weitergegeben. Als
Hartmann sich 1847 selbstständig machen wollte, fand er in M. seinen Partner. Von wem die Initiative zur Geschäftsgründung ausging, ist allerdings nicht bekannt. M. und
Hartmann boten einem „verehrlichen Publikum, sowie ihren Freunden und Bekannten“ Lichtbilder auf Papier an und vermerkten, dass sie Porträts in ihrem Glaspavillon von „Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr“ anfertigten.
Hartmann schied bereits im April 1850 aus der Gemeinschaft aus und gründete sein eigenes Atelier. M. führte das Atelier allein unter der alten Adresse fort. Er benutzte fotografische Apparate in verschiedenen Größen und suchte 1851 in einem Inserat im Ffter Intelligenz-Blatt entsprechende Geräte zu kaufen. Wie aus einer Anzeige im Ffter Intelligenz-Blatt von 1854 hervorgeht, spezialisierte sich M. weiterhin auf Porträts. Für ein „lebensgroßes“ Porträt verlangte er 15 bis 30 Gulden, ein Porträt in Normalgröße kostete fünf bis 15 Gulden. Daneben bot er auch zu dieser Zeit noch Daguerreotypien an, die ursprüngliche Form der Fotografie auf versilberten Kupferplatten. Eines seiner Porträts im Großformat, das im Städel ausgestellt war, erhielt 1854 in der Ffter Didaskalia eine „rühmlichste Erwähnung“. Im Dezember 1856 erhoffte er sich wieder ein gutes Weihnachtsgeschäft und empfahl seine Porträts zum Preis von drei bis acht Gulden mit oder ohne „Retouche“, wobei „Copien billiger“ kamen. In den Jahren danach erweiterte M. sein Angebot um Außenaufnahmen, insbesondere Stadtansichten und Ereignisfotografien. In den 1860er Jahren lag der Schwerpunkt seiner Porträtfotografie wie bei allen Ffter Kollegen bei den Cartes de Visite, kleinen Porträts im Visitenkartenformat, die sehr detailgetreu und wesentlich billiger waren. Nach M.’ Tod 1872 führte sein Sohn
Hermann Wilhelm M. (1848-1920) das Atelier fort.
Aus der Anfangszeit von M. sind einige Familienporträts bekannt, u. a. ein Selbstporträt (Brustbild) von ca. 1848 als Daguerreotypie, ein Porträt seiner Frau Catharina von ca. 1848/49 auf Papier, teilweise koloriert, sowie ein weiteres Selbstporträt (Ganzbild). Darauf stützt sich M. als Jäger mit umgehängtem Gewehr auf ein Podest, auf dem ein erlegter Hase liegt. Vielleicht war es dieses Foto, das nach einer Ankündigung im Ffter Intelligenz-Blatt unter der Bezeichnung „Eine Jagdpartie, von F. W. Maas“ 1858 im Städel ausgestellt war. Um 1855 porträtierte M. seinen Schwager und Kollegen
Hermann Hartmann (Brustbild mit weiß kolorierten Manschetten und Kragen), und um 1858 fotografierte er erneut seine Frau Catharina in einer für diese Zeit typischen Weise: sitzend auf einem Stuhl, den Ellenbogen auf einen Tisch gestützt; das Bildnis wurde farbig bemalt. Aus den 1860er Jahren sind etliche Cartes de Visite mit Porträts aus seinem Ffter Kundenkreis erhalten. Daneben dokumentierte M. einzelne Sehenswürdigkeiten der Stadt, so das
Gutenbergdenkmal bald nach der Einweihung 1858, das
Goethedenkmal, das
Schillerdenkmal sowie den Domturm vor dem Brand und den abgebrannten Dom 1867. Besonders interessant sind seine Ansichten von der
Schillerfeier 1859. Eine Ereignisfotografie im eigentlichen Sinne war damals noch nicht möglich, da die lange Belichtungszeit von zehn bis 15 Sekunden keine Aufnahmen von sich bewegenden Objekten zuließ. Insofern waren „Schnappschüsse“ vom laufenden Festzug nicht möglich. M. hat stattdessen den Festwagen der Zimmerleute aufgenommen, als dieser noch auf seinem Abstellplatz stand, und zwar auch ohne Begleitpersonen. Zu seiner Festserie gehören ferner Ansichten vom Modell des
Schillerdenkmals auf dem Römerberg im Festschmuck und vom Triumphbogen an der Hauptwache. Anlässlich des Fürstentags 1863 konnte M. aufgrund seiner guten Beziehung zum Hause
von Bethmann die Innenräume der Villa Ariadne fotografieren, in denen das Bankett für die teilnehmenden Fürsten stattfand. 1870 hat M. die Blumenausstellung in der alten Landwirtschaftlichen Halle des Ffter Landwirtschaftlichen Vereins im Bild festgehalten. Einige seiner Stadtansichten dienten auch als Vorlage für Lithografien, herausgegeben vom Verlag
Heinrich Keller. Ebenso war eine Landschaftsaufnahme mit dem Blick auf (Bad) Soden die Vorlage für eine Abbildung in dem 1859 erschienenen Band „Soden und seine Heilmittel“ von Otto Thilenius (1800-1867). M. fertigte außerdem fotografische Reproduktionen von Zeichnungen an.
Originale befinden sich im HMF, im ISG (dort u. a. im Bethmann-Archiv) und in Privatbesitz.
Einzelne Aufnahmen von M. waren in historischen Fotoausstellungen in Ffm. zu sehen, und zwar 1982 im HMF und 2003 im Haus Giersch.
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