Lehre als Theatermaler und Besuch der Kunstgewerbeschule in Aachen. Seit 1904 Tätigkeit als Theatermaler an verschiedenen Bühnen. Seit 1912 Engagement als Bühnenbildner am Freiburger Stadttheater. Dort erregte S. Aufsehen mit seinen völlig neuartigen Bühnenbildern für die Inszenierungen von
Wagners „Parsifal” und „Ring des Nibelungen”. 1914 Wechsel an das Mannheimer Theater, wo S. mit dem Regisseur
Richard Weichert zusammentraf. Gemeinsam gestalteten sie eine der ersten bedeutenden Inszenierungen des expressionistischen Theaters: Hasenclevers „Sohn”. Nach ersten Bühnenbildentwürfen für das Ffter Schauspielhaus 1918 wurde S. zu Jahresbeginn 1919 fest an dieses Haus verpflichtet, zusammen mit
Weichert, der zunächst als Oberregisseur des Schauspiels anfing, aber bald zum Intendanten aufstieg; spätestens seit der Spielzeit 1919/20 leitete S. das Ausstattungswesen am Ffter Schauspielhaus. In enger Zusammenarbeit begründeten
Weichert und S. hier den teilweise heftig umstrittenen, teilweise enthusiastisch gefeierten Darstellungsstil, der internationale Beachtung fand und als „Ffter Expressionismus” in die Theatergeschichte einging. Die Bühnenbilder S.s zeichneten sich aus durch eine starke Stilisierung, durch einfache, klare Formen, die geeignet waren, den inneren Gehalt, den „seelischen Kern”, der Stücke hervorzuheben. Auch für die Ffter Oper, bis 1929 unter
Clemens Krauss, stattete S. zahlreiche Inszenierungen aus. 1937 entwarf er die Szenerien für die Uraufführung von
Carl Orffs „Carmina burana”, und 1943 gestaltete er als Gast das Bühnenbild zu
Orffs „Die Kluge” in Ffm. Für die Römerbergfestspiele schuf S. die Gesamtausstattung zu
Schillers „Wallenstein” (1934) und „Fiesco” (1936) sowie zu
Hauptmanns „Florian Geyer” (1937). 1937 holte ihn
Clemens Krauss, der inzwischen Intendant der Bayerischen Staatsoper geworden war, nach München (bis 1943). Nach dem Zweiten Weltkrieg war S. als Gast an verschiedenen Bühnen in Deutschland und im europäischen Ausland tätig. 1964 Ausstellung von Bühnenbildentwürfen und -modellen im Ffter Kunstverein.
S. gilt als Erneuerer der Bühne im 20. Jahrhundert.
Reproduktionen verschiedener Bühnenbildentwürfe von S. in der U-Bahn-Station Alte Oper.
Nachlass in der Musik- und Theaterabteilung der UB Ffm.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 389,
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