Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
zunächst möchte ich mich an dieser Stelle für Ihre Geduld bedanken. Der diesmalige Artikel des Monats konnte aus redaktionellen Gründen ausnahmsweise erst später erscheinen. Nun ist er endlich online, gerade rechtzeitig zum 100. Geburtstag des Porträtierten am 11. Dezember.
Artikel des Monats November 2024:
Der unterschätzte Unterhaltungskünstler
Er war einer der großen Stars der Fernsehunterhaltung vom Hessischen Rundfunk: Heinz Schenk. Von 1966 bis 1987 moderierte der gebürtige Mainzer die beliebte Samstagssendung „Zum Blauen Bock“. Damit wurde er zum Botschafter der Frankfurter Apfelweinkultur in der Bundesrepublik und auch in der DDR. Zu seinen besten Fernsehzeiten kannten ihn 96 Prozent aller Deutschen, und bis heute blieb er vielen als „babbelnder“ und bembelverschenkender Gastgeber in seiner televisionären Äppelwoiwirtschaft in Erinnerung. Doch Heinz Schenk war mehr als das. Nur wenige wissen, dass er seine Shows nicht nur präsentierte, sondern auch wesentlich mitkonzipierte und die Drehbücher mit den Moderationstexten und Liedern dafür schrieb. Dass er die Leichtigkeit in seinen Fernsehsendungen hart erarbeitet hatte, merkten die Zuschauenden nicht, und sie sollten es auch gar nicht merken – was letztlich die hohe Kunst in der Unterhaltung ausmacht. Wohl gerade weil alles in seinem TV-Universum so perfekt einfach aussah, wurde Heinz Schenk oft unterschätzt. Dabei war er eine feste Größe im deutschen Showbusiness. Nicht umsonst wurde er von der Rockband „Rodgau Monotones“ in deren Hymne „Die Hesse komme“ 1983 zum hessischen David Bowie ernannt.
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Für das Frankfurter Personenlexikon wurde die Biographie von Heinz Schenk erstmals auf wissenschaftlicher Grundlage erarbeitet und dargestellt. Dabei erwies sich der prominente Schauspieler und Showmaster als gutes Beispiel für eine Person, die jeder und jede kennt – aber über deren Leben und Wirken man nichts wirklich weiß. Viele biographische Fakten und Details mussten erst anhand belastbarer Quellen recherchiert und geprüft werden. Trotzdem sind (noch) Lücken in Schenks Biographie geblieben, vor allem für die Zeit seiner Kindheit, Jugend und frühen Karriere bis in die 1960er Jahre. Die Quellenlage ist auch deshalb schwierig, weil der Nachlass mit den umfassenden Sammlungen von Heinz Schenk nach dessen Tod versteigert und dadurch in alle Winde verstreut wurde. In diesem Sinne versteht sich der Artikel im Frankfurter Personenlexikon auch als eine solide Basis für weitere Forschungen, denen sich zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht neue und bisher unzugängliche Quellen erschließen werden.
Weiterhin lege ich Ihnen die anderen Beiträge der aktuellen Monatslieferung ans Herz, mit denen Sie sich bereits die Wartezeit bis zum Erscheinen des Artikels des Monats vertreiben konnten. Falls Sie die Gelegenheit noch nicht genutzt haben, können Sie in den Novemberartikeln auch jetzt noch vier weitere interessante Persönlichkeiten kennenlernen: den Opern- und Operettensänger Erik Wirl, den Maler und Grafiker Matéo Cristiani, die Fürsorgerin und Kinderlobbyistin Liselotte Hulverscheidt sowie den Pfarrer und Kirchenhistoriker Werner Becher (in chronologischer Reihenfolge nach dem Geburtsjahr).
Ansonsten dürfen Sie sich auf die mittlerweile schon bald herauskommende neue Artikellieferung im Frankfurter Personenlexikon freuen.
Einstweilen herzliche Grüße
Ihre Sabine Hock
Chefredakteurin des Frankfurter Personenlexikons
P. S. Die nächste Artikellieferung erscheint am 10. Dezember 2024.