Sohn von
Jacob Gustav F. und dessen Ehefrau Florence, geb. Creizenach. Enkel von
Michael Creizenach. Bruder von
Karl F. Verheiratet (seit 1887) mit
Helene F., geb. Wolff.
Schüler der Musterschule, dann des Ffter Gymnasiums (bis 1869). Studium der Medizin in Bonn, Würzburg und Berlin (bis 1873), unterbrochen durch Kriegseinsatz als Krankenpfleger 1870/71. Dann Prosektor, seit 1879 Privatdozent der Anatomie in Würzburg. Seit 1882 Professor für Anatomie und Entwicklungsgeschichte an der Tierarzneischule in Bern, zugleich Privatdozent für Anatomie und Anthropologie an der dortigen Universität. Trotz seiner starken Neigung zur wissenschaftlichen Arbeit brach F. seine Universitätslaufbahn aus privaten Gründen ab, kehrte 1888 nach Ffm. zurück und ließ sich hier als praktischer Arzt, später dann als Frauenarzt nieder. Trotz anfänglicher Missgunst der Ffter Ärzteschaft, die ihm verübelte, dass er als Professor der Tierarzneikunde sich dieses Titels in seiner Praxis als Gynäkologe bediente, wurde F. ein gesuchter und beliebter Frauenarzt und Chirurg. Von 1914 bis 1918 Kriegsdienst, zuletzt als Generaloberarzt und Kriegslazarettdirektor. Nach 1933 zog sich F. nach (Grebenhain-Ilbeshausen-)Hochwaldhausen in Oberhessen zurück und wurde in hohem Alter 1942 von dort in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er starb.
Neben seiner Praxis widmete sich F. der wissenschaftlichen Arbeit, sozialen Aufgaben und dem Engagement in zahlreichen Vereinen, u. a. im Ärztlichen Verein, in der SNG, im Physikalischen Verein, in der Anthropologischen Gesellschaft, im Hauspflegeverein, im Gesamtverband zur Bekämpfung des Alkoholismus, in der Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und im Friedensverein. Er war tätig auf den Gebieten der Volksaufklärung, der öffentlichen Gesundheitspflege, der Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten und Tuberkulose, der Hinterbliebenenfürsorge im Ärztestand etc. Gemeinsam mit seinem Bruder
Karl F. begründete er den Ausschuss für Volksvorlesungen, später Bund für Volksbildung, dessen Vorstandsmitglied er war und in dem er zu den hervorragendsten und beliebtesten Vortragenden gehörte. Führte Aufklärungsvorträge für Abiturienten, später auch für entlassene Obersekundaner der höheren Schulen sowie Elternberatungsvorträge ein.
Zahlreiche Fachveröffentlichungen, insbesondere zur Anatomie, vor allem Gehirnanatomie, Venerologie, Kriminalanthropologie und Sozialhygiene.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 212f.,
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