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Creizenach, Michael

Creizenach, Michael. Dr. phil. Jüdischer Theologe. Mathematiker. Lehrer. * 16.5.1789 Mainz, † 5.8.1842 Ffm.
Vater von Theodor und Ignaz C. Großvater von Wilhelm C.
C., von Jugend an tief religiös und hochgebildet, war in Mainz als Lehrer tätig und unterrichtete u. a. an der von ihm 1813 dort gegründeten jüdischen Schule. 1825 wurde er an das Philanthropin in Ffm. berufen, wo er Religion, Geschichte, Deutsch und Mathematik lehrte. Als Religionslehrer vertrat er – neben Hess und Johlson – die radikal reformerische Richtung, die sich entschieden gegen den Talmud richtete, obwohl er selbst profunde Kenntnisse des Talmuds, des Schulchan Aruch und des Judaismus vorweisen konnte. C. trat am Philanthropin als der geistige Urheber der „Andachtsstunden“ und der „Konfirmation“ hervor.
Meister vom Stuhl der Loge zur aufgehenden Morgenröthe.
Der Einfluss C.s reichte über Ffm. hinaus. Neben zahlreichen Schriften und Aufsätzen war sein wichtigstes Werk eine Auseinandersetzung mit dem Schulchan Aruch („Schulchan Aruch, oder encyklopädische Darstellung des mosaischen Gesetzes“, 4 Bde., 1833-40), die im vierten Band eine jüdische Religionsgeschichte enthält. Daneben verfasste C. mathematische Lehrbücher, darunter ein Lehrbuch der technischen Geometrie für die Ffter Gewerbeschule, und er hielt wissenschaftliche Vorträge, u. a. im Physikalischen Verein, dessen Mitglied er war. Zur Fortbildung des Judentums gründete er noch in Mainz die Zeitschrift „Geist der pharisäischen Lehre“ und 1841/42 zusammen mit Isaak Marcus Jost die Zeitschrift „Zion“.
Am 8.8.1844 wurde eine Stiftung zur Unterstützung hilfsbedürftiger Lehrer und Lehrerswitwen an der Israelitischen Realschule begründet und zum ehrenden Gedenken an C. nach ihm benannt („C.-Stiftung“).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 140f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Adolf Brüll in: ADB 47 (1903), S. 546-549. | Heyden, Eduard: Gallerie berühmter und merkwürdiger Ffter. Ffm. 1861.Heyden, S. 500-512. | Müller, Bruno: Stiftungen für Ffm. Ffm. 1958.Müller: Stiftungen 1958, S. 45. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Erwähnung in: Falter, Gustav: Creizenach, Wilhelm. In: NDB 3 (1957), S. 406. | Neuer Nekrolog der Deutschen. Hg. v. Friedrich August Schmidt. 30 Bde. Ilmenau 1823-54.Neuer Nekr. 20,1 (1842), S. 576-586, Nr. 192. | Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 97. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 46; vgl. auch S. 47 (über die Creizenach-Stiftung).
Literatur:
                        
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 85f.
Quellen: ISG, Bestand von Akten u. a. der Stiftungsabteilung beim städtischen Rechtsamt (Best. A.30.02), 1875-2002.ISG, Stiftungsabt.

GND: 11775160X (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Creizenach, Michael. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2665

Stand des Artikels: 23.9.1987