Seit 1898 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ffter Stadtbibliothek. F. betreute die Abteilung Judaica und Hebraica, deren Leiter er 1900 wurde. Seit 1904 Bibliothekar. Seit 1924 zeitweise geschäftsführender Direktor der Stadtbibliothek. 1933 entlassen. 1939 emigrierten F. und seine Frau Therese, geb. Horovitz (1882-1965), eine Tochter von
Markus Horovitz, in die USA; die Emigration wurde ihnen von Papst Pius XI. ermöglicht.
Schon während des Direktorats von
Friedrich Clemens Ebrard baute F. die Judaica- und Hebraica-Sammlung der Ffter Stadtbibliothek zu einer der bedeutendsten ihrer Art aus. Erhielt zu diesem Zweck u. a. Zuwendungen von
Hannah Mathilde von Rothschild und
Charles L. Hallgarten. 1932 veröffentlichte F. den Katalog der Abteilung Judaica, der als eines der größten Einzelunternehmen der jüdischen Bibliographie gilt. Der geplante Katalog der Hebraica blieb ungedruckt (Manuskript verschollen). Der Bestand Hebraica ging im Zweiten Weltkrieg zum großen Teil unter (mit Ausnahme der hebräischen Handschriften und Inkunabeln), während die Judaica weitgehend erhalten sind.
F. war eine zentrale Figur der jüdischen Gemeinde-Orthodoxie in Ffm. Seit 1918 maßgebendes Vorstandsmitglied der Israelitischen Gemeinde, seit 1928 als deren stellvertretender Präsident. Nach 1933 Präsident der zwangsvereinten Jüdischen Gemeinde und Mitglied im Präsidialausschuss der Reichsvertretung der Juden in Deutschland.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte des Judentums, zur jüdischen und hebräischen Bibliographie und zur jüdischen Familiengeschichte (
Rothschild, Ettlinger-F.-Horovitz). Verfasser der Bibliographie „Die hebräischen Inkunabeln der Stadtbibliothek zu Ffm.“ (1920) und des „Thesaurus typographiae Hebraicae saeculi XV“ (1924-31), der grundlegend für die hebräische Inkunabelforschung ist. Mitarbeiter der „Germania Judaica“.
Mitherausgeber der „Zeitschrift für hebräische Bibliographie“ (1900-21) und der „Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland“ (1929-36). Mitherausgeber der Bibliographie „Literatur über die Juden in Ffm.“ (mit
Arthur Richel, 1914).
Festschrift zum 60. Geburtstag (1935).
F.platz, benannt nach Aron und Therese F., vor der Universitätsbibliothek in Bockenheim.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 217f.,
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