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Freimann, Aron

Freimann, Aron. Bibliotheksrat. Prof. Dr. phil. Bibliothekar. Hebraist. * 5.8.1871 Filehne/Posen, † 6.6.1948 New York.
Seit 1898 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ffter Stadtbibliothek. F. betreute die Abteilung Judaica und Hebraica, deren Leiter er 1900 wurde. Seit 1904 Bibliothekar. Seit 1924 zeitweise geschäftsführender Direktor der Stadtbibliothek. 1933 entlassen. 1939 emigrierten F. und seine Frau Therese, geb. Horovitz (1882-1965), eine Tochter von Markus Horovitz, in die USA; die Emigration wurde ihnen von Papst Pius XI. ermöglicht.
Schon während des Direktorats von Friedrich Clemens Ebrard baute F. die Judaica- und Hebraica-Sammlung der Ffter Stadtbibliothek zu einer der bedeutendsten ihrer Art aus. Erhielt zu diesem Zweck u. a. Zuwendungen von Hannah Mathilde von Rothschild und Charles L. Hallgarten. 1932 veröffentlichte F. den Katalog der Abteilung Judaica, der als eines der größten Einzelunternehmen der jüdischen Bibliographie gilt. Der geplante Katalog der Hebraica blieb ungedruckt (Manuskript verschollen). Der Bestand Hebraica ging im Zweiten Weltkrieg zum großen Teil unter (mit Ausnahme der hebräischen Handschriften und Inkunabeln), während die Judaica weitgehend erhalten sind.
F. war eine zentrale Figur der jüdischen Gemeinde-Orthodoxie in Ffm. Seit 1918 maßgebendes Vorstandsmitglied der Israelitischen Gemeinde, seit 1928 als deren stellvertretender Präsident. Nach 1933 Präsident der zwangsvereinten Jüdischen Gemeinde und Mitglied im Präsidialausschuss der Reichsvertretung der Juden in Deutschland.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte des Judentums, zur jüdischen und hebräischen Bibliographie und zur jüdischen Familiengeschichte (Rothschild, Ettlinger-F.-Horovitz). Verfasser der Bibliographie „Die hebräischen Inkunabeln der Stadtbibliothek zu Ffm.“ (1920) und des „Thesaurus typographiae Hebraicae saeculi XV“ (1924-31), der grundlegend für die hebräische Inkunabelforschung ist. Mitarbeiter der „Germania Judaica“.
Mitherausgeber der „Zeitschrift für hebräische Bibliographie“ (1900-21) und der „Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland“ (1929-36). Mitherausgeber der Bibliographie „Literatur über die Juden in Ffm.“ (mit Arthur Richel, 1914).
Festschrift zum 60. Geburtstag (1935).
F.platz, benannt nach Aron und Therese F., vor der Universitätsbibliothek in Bockenheim.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 217f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Bergmann, E. (Hg.): Ffter Gelehrten-Handbuch. Ffm. [1930].Bergmann: Ffter Gelehrten-Hdb. 1930, S. 51. | Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945. 3 Bde. München/New York/London/Paris 1980-83.Emigrantenlex. II.1, S. 324f. | Habermann, Alexandra/Klemmt, Rainer/Siefkes, Frauke: Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925-1980. Ffm. 1985.Habermann/Klemmt/Siefkes: Bibliothekare, S. 83f. | Herlitz, Georg/Kirschner, Bruno: Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens. 4 Bde. Berlin 1927-30.JL 2 (1928), Sp. 790. | Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Hg. v. Joseph Kürschner u. a. Berlin/Leipzig 1905-1973.Kürschner: Lit. 1917, Sp. 446f.
Literatur:
                        
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 121f. | Heuberger, Rachel: Aron Freimann und die Wissenschaft des Judentums. Tübingen 2004.Heuberger: Aron Freimann 2004.
Quellen: Ffter Allgemeine Zeitung. Ffm. 1949-heute.Über Freimanns Beziehungen zur Vatikanischen Bibliothek und zu Papst Pius XI.: Riebsamen, Hans: Der Papst persönlich hat sich eingesetzt. Ruth Dresner berichtet vor Schülern von ihrem Großvater, dem jüdischen Bibliothekar Aron Freimann. In: FAZ, Nr. 141, 21.6.2007, S. 45. | ISG, Einwohnermeldekartei („Nullkartei“), ca. 1870-1930.ISG, Nullkartei. | ISG, Personalakten der Stadtverwaltung (Best. A.11.02), ab ca. 1900.ISG, PA. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/7.494.

GND: 116750057 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Freimann, Aron. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2287

Stand des Artikels: 12.4.1988