1796 als Theatermaler von Mailand nach Ffm. berufen. Gefördert von dem Theatermäzen I. C. Bernard. Schuf u. a. die Bühnenbilder für Salieris „Palmyra“ (1797), Weigls „Corsar“ (1798) und
Mozarts „Titus“ (1799). Vor allem die prächtigen „Titus“-Dekorationen erregten großes Aufsehen.
Frau Rat Goethe schrieb an ihren
Sohn, sie sei davon „bis zu Tränen gerührt“ gewesen.
Willemer dagegen äußerte sich in einer Broschüre empört über die prunkvolle und daher sehr kostspielige Aufführung. Berühmt wurde F.’ „Zeildekoration“ zu dem Lustspiel „Stille Wasser sind tief“, seine einzige Arbeit für ein Schauspiel (1799). Diese naturalistische Darstellung der Zeil als Bühnenbild war so neuartig, dass man ins Theater ging, um die Dekoration zu sehen, nicht eigentlich das Stück.
1797 besuchte
Goethe bei seinem Ffter Aufenthalt auf der Reise in die Schweiz F. in seinem Atelier im Kolligs’schen Haus in der Großen Gallusgasse (vgl. Brief an
Schiller vom 14.8.1797, Brief an Großherzog Ernst August vom 18.8.1797 und Tagebuch der Schweizer Reise).
Goethe versuchte, den Künstler für das Weimarer Theater zu gewinnen, doch ohne Erfolg, wahrscheinlich aus finanziellen Gründen. 1815 konnte
Goethe aber einen Schüler von F., Friedrich Christian Beuther (1777-1856), nach Weimar holen.
F. verließ Ffm. gegen Ende des Jahres 1800. Wahrscheinlich wurde er infolge von Sparmaßnahmen entlassen, denn sein Jahresgehalt war mit 4.000 Gulden ungeheuer hoch, wie
Willemer in der genannten Broschüre tadelnd erwähnte.
F. gilt als Mitbegründer des „Weimarer Bühnenstils“, in dem dem Bühnenbild erstmals tragender Wert zukommt. F.’ Dekorationen sind dem Frühklassizismus zuzurechnen. Dabei sind sie nicht streng klassizistisch, sondern haben noch Nachklänge des Barocks und schon Anklänge an die Romantik. Die dargestellte klassische Architektur befindet sich in einer naturalistischen Umgebung, die sich mit ihrem Detailreichtum deutlich von der Kargheit der Bühnenbilder von F.’ Zeitgenossen unterscheidet.
Insgesamt 23 Szenerien sind erhalten, teilweise als Kopien von
Anton Radl in Gouache und als Kupferstich. Einige der Bühnenbilder wurden noch 1904 für eine Inszenierung von Shakespeares „Julius Cäsar“ benutzt. Auf der Theaterausstellung 1922 wurden die „Titus“- und die „Zeil“-Dekoration im Original gezeigt (z. T. zerstört im Zweiten Weltkrieg; Fotografien erhalten). Erhaltene Originale, Entwürfe und
Radls Kopien befinden sich im HMF bzw. im Städel.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 230f.,
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