Hufnagel und
Günderrode, die eine Schulreform in Ffm. anstrebten, wurden auf G. durch seine nach einem Aufenthalt bei
Pestalozzi erschienenen „Briefe aus Burgdorf“ (Ffm. 1804) aufmerksam. 1804 kam G. nach Ffm., um die Lehrer der neugegründeten Bürgerschule, die bald den Namen „Musterschule“ bekam, mit den Methoden
Pestalozzis vertraut zu machen. Nachdem Friedrich Vertraugott Klitscher als Schulleiter zurückgetreten war, übernahm G. 1805 die Leitung der Musterschule und führte nun systematisch die
Pestalozzi’sche Lehrmethode ein. Bereits die erste öffentliche Prüfung sorgte angesichts des freien und unkonventionellen Lehrstils der Anstalt für Aufsehen. Trotz Widerstand und Gegenwerbung der konservativen Lehrerschaft anderer Schulen stieg die Schülerzahl rasch an. G. musste versuchen, Lehrer und Schüler, die oft schon vor Eintritt in die Musterschule durch die Lehrmethoden der herkömmlichen Schulen für das
Pestalozzi’sche System „verdorben“ waren, in das System der Musterschule zu integrieren. Vor allem wollte er durch Abstimmung in Konferenzen und Neueinstellungen (u. a.
Fröbel) die Einheit des Lehrkörpers in Bezug auf die Unterrichtsmethoden ausbilden. Nachdem durch eine öffentliche Sammlung und eine Stiftung des Schöffen Johann Friedrich von Uffenbach (1725-1799) der Ankauf und der Ausbau eines Gebäudes in der Großen Friedberger Gasse möglich geworden waren, konnte die Schule unter G.s Leitung schließlich dort einziehen. 1810 verließ G. Ffm. Er wurde Privatdozent in Heidelberg, dann Lehrer in Coburg und endlich Seminardirektor in Idstein (1817-28).
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 281,
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Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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