Sohn des Schöffen Heilmann F. († 1340) und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. von Geisenheim. Bruder von
Heilmann und
Siegfried F.Erste Erwähnung 1324 als Kantor von St. Stephan in Mainz. Von 1328 bis 1346 auch Kantor des Ffter Bartholomäusstifts. 1343 Scholaster von St. Stephan in Mainz. Erwarb den akademischen Magistergrad. Am 27.10.1350 teilte Wicker F. den Anhängern Kaiser
Ludwigs des Bayern im Bartholomäusstift, darunter seinem Bruder
Heilmann F., mit, dass die Kirchenstrafen gegen sie aufgehoben seien. Bald danach enges Verhältnis zu Kaiser
Karl IV.: Dieser löste ihn 1350 vom kirchlichen Bann, ernannte ihn zu seinem Hofkaplan, zählte ihn zu seinem Hofgesinde. Am 30.9.1360 wurde Wicker F. durch Kaiser
Karl IV. in den Adelsstand erhoben. Wicker reiste in den Diensten der Stadt Ffm. nach Rom an die päpstliche Kurie und erwirkte dort Privilegien für die Stadt zur Befreiung vom geistlichen Gericht in Mainz; für seine erfolgreiche Mission erhielt er am 7.11.1359 vom Rat 200 Gulden.
Stiftung des Katharinenklosters durch Wicker F.: Am 23.10.1343 schenkte ihm der Ffter Rat das Baugelände zur Errichtung eines Spitals, und am 4.6.1344 erteilte ihm der Erzbischof von Mainz die Erlaubnis zum Bau des Spitals und zwei dazugehöriger Kapellen (die eine zu Ehren der hl. Katharina und Barbara, die andere zu Ehren des hl. Kreuzes). Einige Jahre später fügte Wicker seiner Stiftung noch ein Kloster hinzu, das der hl. Katharina geweiht war. Beide Kapellen stießen zusammen, die eine gehörte zum Spital, die andere zum Kloster. Die Stiftung wurde am 14.4.1354 durch den Erzbischof von Mainz, am 11.12.1358 durch den Papst, 1361 durch den Kaiser bestätigt. Das Kloster war für 30 Klosterfrauen, das Spital für 20 oder mehr Arme und Kranke ausgestattet.
Gedenkstein in der St. Katharinenkirche.
Wicker-F.-Straße in der Kuhwaldsiedlung.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 229,
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