Brentano, Pietro Antonio, gen. Peter Anton. Kurtrierischer Geheimer Rat und Resident. Großkaufmann. * 19.9.1735 Tremezzo, † 9.3.1797 Ffm.
Sohn des Handelsmanns Domenico Martino B. (1686-1755) und dessen Ehefrau Maria Elisabetha, geb. B. di Riatti (1700-1736). Verheiratet in erster Ehe (seit 1763) mit
Paula Maria Josefa Walpurga B., geb. B.-Gnosso (1744-1770), in zweiter Ehe (seit 1774) mit
Maximiliane Euphrosine B., geb. La Roche, in dritter Ehe (seit 1795) mit Friedericke Anna Ernestine B., geb. von Rottenhof (1771-1817). B. zeugte in den drei Ehen 20 Kinder, u. a.
Francesco, gen. Franz, B.,
Georg B.,
Sophie B.,
Clemens B., Kunigunde, gen. Gunda, B. (später verh. von Savigny, 1780-1863),
Christian B.,
Elisabetha, gen. Bettine, B. (später verh. von Arnim),
Ludovica, gen. Lulu, B. (später verh. Jordis, dann verh. des Bordes) und Magdalena, gen. Meline, B. (später verh. von Guaita, 1788-1861).
Einer der hervorragendsten Handelsherrn in Ffm. Zunächst Teilhaber in der von seinem Großvater Domenico B. (1651-1723) gegründeten Handelskompanie. 1753 Gründung einer eigenen Handelsgesellschaft mit Sitz im Nürnberger Hof. Durch seinen Schwiegervater Georg Michael Fran(c)k (von) La Roche (1720-1788) erlangte B. den Titel eines Kurtrierischen Geheimen Rats und Residenten bei der Reichs- und Krönungsstadt Ffm. 1776 erwarb er von dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Wichelhausen das Haus zum Goldenen Kopf in der Großen Sandgasse 12. Seit 1785 lebte B. einen Teil des Jahres am Hof des Kurfürsten von Trier in Koblenz. Generaleinnehmer und Finanzverwalter des Kurrheinischen Reichskreises. Nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau
Maximiliane 1793 zog B. sich ganz nach Koblenz zurück. Das Geschäft übernahmen seine Söhne
Franz und
Georg. B. war gesellschaftlich gewandt, neigte zeitweise jedoch zur Melancholie und wurde dadurch unberechenbar. Sein toleranter Katholizismus akzeptierte protestantische Ehepartner seiner Kinder. Er spielte Violine und schrieb Gedichte in seiner italienischen Muttersprache, blieb immer der Heimat eng verbunden und sprach wohl nur gebrochen Deutsch.
Pastellporträt (von unbekannter Hand) im Besitz des Freien Deutschen Hochstifts.
1860 verkauften die Erben das Haus zum Goldenen Kopf an den Nachbarn Johann Georg Reichard, den Besitzer der C. Naumann’schen Druckerei; es wurde bei den Luftangriffen auf Ffm. im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 104,
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