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Brentano, Franz

Brentano, Francesco Domenico Maria Josef, gen. Franz Dominikus Maria Joseph. Großkaufmann. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 17.11.1765 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 28.6.1844 Ffm.
Sohn des Großkaufmanns Pietro Antonio, gen. Peter Anton, B. und dessen erster Ehefrau Paula Maria Josefa Walpurga, geb. B.-Gnosso (1744-1770). Fünf Geschwister aus der Ehe der Eltern. Halbbruder von Georg B., Sophie B., Clemens B., Kunigunde, gen. Gunda, B. (später verh. von Savigny, 1780-1863), Christian B., Elisabetha, gen. Bettine, B. (später verh. von Arnim), Ludovica, gen. Lulu, B. (später verh. Jordis, dann verh. des Bordes) und Magdalena, gen. Meline, B. (später verh. von Guaita, 1788-1861). Sechs weitere Halbgeschwister. Verheiratet (seit 1798) mit Johanna Antonia Josepha B., geb. Edle v. Bir(c)kenstock. Vier Töchter, zwei Söhne.
Früh in das väterliche Geschäft eingetreten, leitete B. die Firma ab 1793 zusammen mit seinem Halbbruder Georg. Nach dem Tod des Vaters 1797 erbte B. dessen Titel und Würden als Rat und Resident des Kurfürsten von Trier und wurde das Oberhaupt der weitverzweigten Familie. 1806 nahm er von einem Kunden ein Weingut in Winkel im Rheingau in Zahlung, das sich seitdem im Familienbesitz befand. Es wurde die Wiege der deutschen Rheinromantik. Von 1809 bis 1814 lebte B. mit seiner Familie in Wien. Um 1820 ließ sich B. an der Neuen Mainzer Straße 22/Ecke Weißfrauenstraße ein Palais mit großem Gemälde- und Festsaal nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbauen. Es wurde der geistige Mittelpunkt der Stadt. B. empfing dort illustre Gäste wie Goethe, Beethoven, Benjamin Franklin, die Brüder Boisserée und Grimm, Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg und den Freiherrn vom Stein. Nach 1869 erwarb die Stadt Ffm. das Grundstück für die neu anzulegende Friedensstraße.
Seit 1816 zweiter katholischer Senator neben seinem Schwager Georg Friedrich von Guaita in dem sonst rein lutherischen Ffter Senat. Seit 1827 Schöffe.
Förderer des katholischen Kirchen- und Schulwesens.
Porträtzeichnung (von Edward von Steinle, vor 1873) im Städel. Weitere Bildnisse (u. a. von Ludwig Emil Grimm) im HMF.
Die Tochter Maximiliane Euphrosine Kunigunde B. (1802-1861) heiratete den badischen Bundestagsgesandten und späteren Staatsminister Friedrich Landolin Karl Freiherr von Blittersdorf. Eine andere Tochter, Josefa Ludovica B. (1804-1879), heiratete den Ffter Großkaufmann Anton Theodor B. (-Toccia; 1809-1895), den ersten Vorsitzenden der Ffter Stadtverordnetenversammlung (1867-70); dieser vermachte dem Städel 1895 die „Josefine und Anton B.-Schenkung“ mit Zeichnungen aus der Sammlung von Franz und Antonia B. Franz B.s Urenkelin Lilla Beate Aemilia Maria Schwerdt (1863-1948) heiratete den späteren hessen-darmstädtischen Innen- und Justizminister Otto Rudolf von B. di Tremezzo (1855-1927), Sohn von Jakob Gustav Adolf B. di Tremezzo (1816-1884), Kaiserlichem Postdirektor in Friedberg; deren Söhne waren u. a. Clemens Friedrich Gustav Franz Leo Maria von B. di Tremezzo (1886-1965), erster Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Italien und San Marino, Franz Ignaz Anton Natale Maria von B. di Tremezzo (1888-1956), Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Lille (Frankreich), Eugen Ludwig Franz Bernard (auch: Bernhard) von B. di Tremezzo (1901-1964), Schriftsteller, und Heinrich Josef Maximilian Johann Maria von B. di Tremezzo (1904-1964), erster Außenminister der Bundesrepublik Deutschland (1955-61).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 103, verfasst von: Leoni Krämer.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Internet: Städel Museum, Ffm. https://sammlung.staedelmuseum.de/de/person/brentano-franz-dominicus
Hinweis: Eintrag zu Franz Brentano in der digitalen Sammlung.
Städel, 27.9.2022.


GND: 117666424 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Krämer, Leoni: Brentano, Franz. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2661

Stand des Artikels: 30.9.1994