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Knoblauch, Jakob

Knoblauch, Jakob (auch: Jacob), gen. der Reiche. Stadtpolitiker. † 1.10.1357 Ffm.
Aus alter Patrizierfamilie. Schwiegervater von Siegfried zum Paradies.
Seit 1339 hatte K. zusammen mit dem Nürnberger Konrad Groß die Münze und den Wechsel in Ffm. inne, die 1346 in städtischen Besitz übergingen. Privat ist K. im Darlehensgeschäft bezeugt. Den Beinamen „der Reiche“ verdankte er aber wahrscheinlich eher seinem Einfluss als der Höhe seines steuerlich erfassten Vermögens.
Ratsherr. Seit 1320 Schöffe. 1323 und 1347 Älterer Bürgermeister. Mitglied der Ffter Gesandtschaften, die 1329 in Pavia und 1330 in München Privilegien erwirkten, die die Selbstständigkeit der Stadt absichern und ihre wirtschaftliche Position stärken sollten: das Einlösungsrecht an allen in fremde Hand verpfändeten Reichsgütern in und um Ffm., Zollfreiheit für die Ffter Kaufleute im Reich, Einrichtung der Frühjahrsmesse als der zweiten Messe im Jahr.
K. hatte enge Beziehungen zum königlichen Hof. So beherbergte er Ludwig den Bayern und Günther von Schwarzburg. 1334 nahm ihn Kaiser Ludwig, 1349 König Karl in das Hofgesinde auf. K. war an den Verhandlungen, die zum Thronverzicht Günthers von Schwarzburg führten, und im Zusammenhang damit an dem Ausgleich zwischen der Stadt, die bis zuletzt zur Partei der Wittelsbacher gestanden hatte, und Karl IV. beteiligt.
1333 erwarb K. aus dem Besitz der Edlen von Breuberg den Saalhof, die ehemalige staufische Pfalz, und baute ihn 1333/34 u. a. zur Messeherberge um. Schon 1329 hatte er auf teilweise reichslehnbarem Gelände am Marbachweg den K.shof, den späteren Kühhornshof, errichtet, den dann sein Sohn Jakob K. 1398 an die Stadt verkaufte.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 406, verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Rudolf Jung in: ADB 51 (1906), S. 255f. | Heyden, Eduard: Gallerie berühmter und merkwürdiger Ffter. Ffm. 1861.Heyden, S. 256-260. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Dietrich Andernacht in: NDB 12 (1980), S. 194.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/8.442.
Internet: Hessische Biografie, Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Instituts für Landesgeschichte in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. https://www.lagis-hessen.de/pnd/13617602XHess. Biografie, 28.2.2024. | Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, Hg.: Wikimedia Foundation Inc., San Francisco/Kalifornien (USA). https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_KnoblauchWikipedia, 28.2.2024.

GND: 13617602X (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Knoblauch, Jakob. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2938

Stand des Artikels: 3.7.1990