Von 1518 bis 1522 Studium in Erfurt. Auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für
Wilhelm Nesen als Rektor des Ffter Gymnasiums soll sich
Hamman von Holzhausen an
Melanchthon gewandt haben, der daraufhin M. vorschlug. Obwohl der entsprechende Dienstvertrag bereits am 14.9.1523 geschlossen wurde, trat M. erst Ende Oktober 1524 das Amt in Ffm. an. Vermutlich hatte
Hamman M. zuvor noch für einige Zeit zur Weiterbildung nach Wittenberg geschickt, vielleicht auch um
Hammans Sohn
Justinian von Holzhausen zu beaufsichtigen, der ebenfalls in Wittenberg (allerdings nachweislich erst ab dem 19.12.1524) studierte. Im Oktober 1524 löste M. den Interimsrektor Ludwig Carinus in der Leitung des Ffter Gymnasiums ab. Nach anfänglichem Aufblühen dieser Lehranstalt geriet M. in Konflikt mit dem Prädikanten
Dionysius Melander, dessen Methoden als Anhänger der Zwingli’schen Lehre den Ansichten des Lutheraners M. widersprachen. Als M.’ Freund, der Theologe
Johannes Cellarius, auf
Melanders Betreiben 1532 Ffm. verlassen musste, sah sich auch M. genötigt, der Stadt den Rücken zu kehren, und er übernahm den Lehrstuhl für griechische Sprache in Heidelberg. Nach
Melanders Weggang aus Ffm. wurde M., wiederum mit Unterstützung
Melanchthons, unter verbesserten Bedingungen 1537 erneut zum Rektor des Ffter Gymnasiums berufen. In dieser zweiten, bis 1547 währenden Amtszeit schuf M. eine Schulordnung, die sich in ihren Grundzügen über mehrere Jahrhunderte erhielt („Descriptio scholae instituendae“). 1542 bezog er mit seinen Schülern die neuen Schulräume im ehemaligen Barfüßerkloster. In seinen letzten Lebensjahren hatte M. das Rektorat der Universität Heidelberg inne.
M. gehörte zu den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit und hat sich neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten auch als Dichter einen Namen gemacht. Ein lateinisches Begrüßungsgedicht, das der Ffter Rat Kaiser Karl V. bei einer Durchreise 1530 überreichen ließ, stammte aus M.’ Feder.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 54,
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