P. entstammte einer Baptistenfamilie.
Handschuhmacherlehre im väterlichen Betrieb in Wiesbaden. Kaufmännische Ausbildung in London und Mainz. Seit 1901 Redakteur in Mühlhausen/Thüringen und Düsseldorf. Ab 1902 Philosophie-, Geografie- und Volkswirtschaftsstudium in Heidelberg, München und Jena. 1908 Promotion. Im gleichen Jahr [nach anderen Angaben: 1909] am Ffter Institut für Gemeinwohl tätig. 1910 heiratete P. die Malerin
Marie Henriette Steinhausen (1881-1958), Tochter des Ffter Malers
Wilhelm Steinhausen (1846-1924). Von 1916 bis 1918 Korrespondent der FZ in Stockholm [und Moskau?]. Der FZ, für die er schon seit 1904 Beiträge geliefert hatte, blieb P. bis zu deren Einstellung 1943 verbunden. Von 1918 bis zu seinem Tod dauerhaft als Schriftsteller und Journalist in Ffm. ansässig, unterbrochen von ausgedehnter Reisetätigkeit, die ihn zwischen 1902 und 1938 durch die ganze Welt führte, u. a. nach Sibirien (1903 und 1908), USA (1904 und 1937), in den Vorderen Orient (1905), in die Mongolei und nach China (1908), nach Nordeuropa (1910), Palästina (1913), Griechenland, in die Türkei (1921), nach Casablanca, auf die Kanaren (1938). Diese Aufenthalte fanden ihren literarischen Niederschlag in breitgefächerten Reisebeschreibungen und Länderskizzen: „Südsibirien und die Nordwestmongolei“ (1909), „Li oder im neuen Osten“ (1912), „In Palästina“ (1915), „Der Geist der russischen Revolution“ (1919), „Amerika unter dem Regenbogen“ (1938). Seit 1927 Sekretär des Goethepreis-Kuratoriums. 1930 Vorsitzender des Bundes rheinischer Dichter. 1932 Wahl in die Preußische Akademie der Künste, aus der P. im März 1933 nach seiner Solidaritätsverweigerung an den nationalsozialistischen Staat austrat. Teilweises Verbot seiner Schriften. 1935 Leiter der Redaktion des Stadtblatts der FZ, vorübergehend auch des Feuilletons. Kurzfristige Verhaftung auf einer Reise nach Schweden. Mit der Einstellung der FZ am 31.8.1943 verlor P. die letzte Möglichkeit zu publizieren. Während eines Luftangriffs auf Ffm. starb P. im Luftschutzkeller seiner Wohnung an Herzversagen. Das Wohnhaus am Schaumainkai 17 wurde wenige Wochen darauf durch Bomben zerstört. Zwei Tage vor seinem Tod hatte P. seine private Büchersammlung der Ffter Stadtbibliothek vermacht, die durch den Luftangriff vom 29.1.1944 einen großen Teil ihrer Bestände verloren hatte.
Auch im Religiösen ein Freigeist, schloss sich P. nach 1933 den Quäkern mit ihrer auf das Praktische ausgerichteten Frömmigkeit und dem absoluten Gewaltverzicht an. Schon früher hatte er sich literarisch mit den Quäkern beschäftigt. Sein Bühnenstück „
William Penn“ über den Quäker und Gründer Pennsylvaniens wurde 1927 am Ffter Schauspielhaus uraufgeführt.
Das geistige Weltbürgertum Alfons P.s, in seinem umfangreichen journalisitischen und schriftstellerischen Œuvre sowie durch seine vielen Reisen dokumentiert, hielt ihn nicht davon ab, seiner rheinischen Heimat in unzähligen Schriften ein von tiefer Verbundenheit geprägtes Denkmal zu setzen, ohne dabei unkritisch zu sein oder ins „Tümliche“ abzugleiten. Schriften dazu u. a. „Der Rhein als Schicksal“ (1920), „Der Rhein und das Wort“ (1926), „Antwort des Rheines“ (1928) und „Der Rhein“ (1940). Ähnlich wie der Dramatiker
Carl Zuckmayer sah P. im Rheinland das Zeugnis einer Kulturlandschaft, die gerade durch die Vermischung und Durchdringung verschiedener Völker entstanden sei. Der Journalist
Karl Korn hat P. als Anhänger dieser Denkungsart in seinen „Rheinischen Profilen“ (1988) charakterisiert. Ffm. wurde von P. geistig und geografisch in den rheinischen „Kulturkreis“ miteinbezogen: „An der großen nordsüdlich gelegenen Kulturstraße tut Ffm. seinen Dienst.“ (1924). Den Besonderheiten der Stadt widmete er sich in unzähligen Zeitungsartikeln und Schriften. Ein erstes Gedicht über den Ffter Hauptbahnhof entstand bereits 1903. Weitere Veröffentlichungen: „Ffm. als Bücherstadt“ (1924), „Ffm. einst und jetzt“ (1931), „
Frau Rat Goethe und ihre Welt“ (1931), „Besuch am Großen Hirschgraben“ (1932), „Ffm.“ (1943), „Die Ffterin“(1947 posthum erschienen). Seine letzten Aufzeichnungen berichten von der Zerstörung der Stadt im Bombenkrieg, dem er wenige Tage später selbst zum Opfer fiel (1946 in der Zeitschrift „Die Gegenwart“ veröffentlicht). P.s unmittelbare und natürliche Sprache machte es dem Leser leicht, an seiner außergewöhnlichen Beobachtungsgabe teilzuhaben.
1977 erwarb die Stadt- und Universitätsbibliothek (heute UB Ffm.) den umfangreichen Nachlass von P.
Gemessen an seiner Stellung im kulturellen Leben der Zwanzigerjahre, hat P.s Werk nach dem Krieg nur noch geringe Beachtung gefunden. Gedenkausstellungen in der Stadt- und Universitätsbibliothek zum 100. Geburtstag (1981) und 50. Todestag (1994).
P.straße in Ginnheim.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 119-121,
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