Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
mitten in der Adventszeit habe ich ein paar Kostproben aus dem Frankfurter Personenlexikon ausgewählt, die zu den bevorstehenden Festtagen passen. In den heute vorgestellten Artikeln aus unserer Dezemberlieferung können Sie auch etwas darüber erfahren, wie Frankfurter Familien im vergangenen 20. Jahrhundert Weihnachten feierten, was sie sich schenkten und wer ihre Märchenheldinnen waren.
Artikel des Monats: „Mit der Postkutsche“ auf den Gabentisch
Sie baute ein Erfolgsunternehmen in Frankfurt auf: die Familie Mouson. Aus kleinsten Anfängen in der Breiten Gasse im Jahr 1798 entwickelten der Gründer August Friedrich Mouson und seine Nachfolger eine florierende Firma, die für ihre Seifen, Parfüms und seit den 1920er Jahren insbesondere die legendäre Creme Mouson weitbekannt war. Die Produkte „Mit der Postkutsche“, dem gewählten Markenzeichen von Mouson, waren in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts beliebte Geschenke zu allen möglichen Anlässen – von Muttertag bis Weihnachten.
Die Geschichte des Familienunternehmens Mouson, die mit dem Verkauf durch die Familie 1972 endete, wurde für den Artikel des Frankfurter Personenlexikons anhand der im Institut für Stadtgeschichte überlieferten Quellen, insbesondere des erhaltenen Firmenarchivs, detailgetreu rekonstruiert.
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Niddy Impekoven – Es war einmal im Opernhaus. Auf der großen Bühne der heutigen Alten Oper tanzt ein elfjähriges Mädchen. Damit rührt sie den bösen Mondmann so sehr, dass er dem Maikäfer Sumsemann dessen geraubtes Beinchen endlich zurückgibt. „Peterchens Mondfahrt“, das Weihnachtsmärchen des Opernhauses im Jahr 1915, hat den gewünschten Erfolg. Die kleine Niddy, Tochter des beliebten Schauspielers Toni Impekoven, die die Rolle der Anneliese in jener Frankfurter Erstaufführung spielte und tanzte, wurde zum stadtbekannten Star. Drei Jahre später, wieder in der Weihnachtszeit, gab Niddy Impekoven auf derselben Bühne ihren ersten Solotanzabend. So begann ihre internationale Karriere als Ausdruckstänzerin.
Ferdinand Happ – Der ehrwürdige Reichsbahndirektionspräsident schrieb aus Heimweh nach seiner Vaterstadt gerne Frankfurter Mundartgedichte, die er jedoch mit Rücksicht auf seine Position nicht veröffentlichte. Erst im Ruhestand, inzwischen nach Frankfurt zurückgekehrt, brachte Ferdinand Happ seine gesammelten Werkchen in drei Büchern heraus. Gleich im ersten Band „Die Bodanisierbix“ (1934) besang er ein Utensil, das zu Weihnachten in jedem deutschen Haushalt unverzichtbar ist: den Christbaumständer. Happ schuf damit eines der bekanntesten und beliebtesten frankfurterischen Weihnachtsgedichte. Auch Liesel Christ hat die Verse, die von einem – eher wenig besinnlichen – Heiligabend in der Frankfurter Familie des Schreibers Kunz erzählen, gern deklamiert.
Wenn Sie auf den Namen der erwähnten Personen klicken, lesen Sie mehr!
Ich wünsche Ihnen ein schönes und entspanntes Weihnachtsfest, ganz ohne Turbulenzen wie bei Kunzens aus dem Gedicht, sowie ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr!
Mit herzlichen Wintergrüßen aus Frankfurt (wo es gerade zu schneien beginnt!)
Sabine Hock
Chefredakteurin des Frankfurter Personenlexikons
P. S. Die nächste Artikellieferung erscheint am 10. Januar 2015.