Sohn des Handelsmanns Johann Valentin
Gottfried Sch. (1752-1800) und dessen Ehefrau
Anna Maria, gen. Ami, geb. Stein (1759-1826). Bruder von
Johann Martin Sch. und
Johann Philipp Sch.(-Böcking). Vater von
Friedrich Adolf und
Constantin Alexander Sch.Erste Schuljahre in Ffm. Besuch der Lateinschule in Wertheim. Eintritt als Lehrling in die väterliche Eisenwarenhandlung. Nach dem frühen Tod des Vaters wurde der 17-jährige Sch. auf Antrag der Mutter für mündig erklärt und war zunächst vor allem als Handlungsreisender für die Firma tätig.
Unter Dalberg Municipalrat. Deputierter bei den Lazaretten auf der Pfingstweide (1812-14). 1815 Deputierter der Ffter Bürgerschaft auf dem Wiener Kongress, wo er Anteil daran hatte, dass Ffm. seine Selbstständigkeit als Freie Stadt zurückerhielt. Seit 1816 Senator, seit 1831 Schöffe (bis 1855). Von 1817 bis 1827 Mitglied des Engeren Rats. Von 1817 bis 1818, 1821, 1825, von 1828 bis 1829, von 1832 bis 1839 sowie 1848 Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung. 1817 Senatsdeputierter zu Getreideeinkäufen in Bremen und den Niederlanden. 1818 Senatsdeputierter auf dem Kongress in Aachen. 1822, 1826 und 1830 Jüngerer Bürgermeister. 1835 Senatsdeputierter bei den Zollvereinsverhandlungen in Berlin. 1840, 1842, 1844 und 1846 Älterer Bürgermeister. Im Senat vornehmlich mit dem Forstwesen, dem Stiftungswesen und der Stadtkämmerei befasst. Kriegszeugherr des Senats. Als Befürworter des Eisenbahnbaus machte sich Sch. um die Errichtung der Main-Neckar- und der Main-Weser-Bahn verdient. 1844/45 Senatsdeputierter bei den Verhandlungen über die Main-Weser-Eisenbahn in Kassel, wo er auch
Jacob und
Wilhelm Grimm kennenlernte. Bekanntschaft mit
Ernst Moritz Arndt, der bei seinen Ffter Aufenthalten in Sch.s Haus verkehrte.
Gedenkschrift „Über das Leben und Wirken von Gottfried Sch. (...), zur Gedächtnisfeier seines hundertjährigen Geburtstags” (1882), verfasst von seinen Söhnen Johann
Eduard (1814-1892) und
Constantin Alexander Sch.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 260,
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