Sch., der durch sein Engagement für die Neue Musik sowie für die Arbeitersänger-Bewegung (u. a. als deutscher Bearbeiter und Textdichter der Arbeiterhymne „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit”, 1920) bekannt geworden war, kam 1921 als Gastdirigent des „Museums” erstmals nach Ffm. und war von 1922 bis 1924 Dirigent der Ffter Museumskonzerte. Unter seiner Leitung kamen Werke von Schönberg, Křenek,
Hindemith,
Pfitzner und
Strawinsky zur Erstaufführung. Außerdem setzte er sich für die Veranstaltung aufsehenerregender Festwochen der modernen Musik ein, u. a. für das Kammermusikfest Neuer Musik 1923, das Tonkünstlerfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins 1924 und die Erste deutsche
Strawinsky-Festwoche 1925, deren musikalische Leitung er auch übernahm. In der kurzen Zeit seines Wirkens in Ffm. machte Sch. die Stadt so zu einem Zentrum der zeitgenössischen Musik. Trotz seiner ausgedehnten Tätigkeit – neben seiner Stellung als Leiter der Museumskonzerte war Sch. auch als Dirigent des Musikkollegiums in Winterthur und als Chorleiter des Liederkranzes in Ffm. tätig – war seine wirtschaftliche Lage während der Ffter Zeit nicht gut. Auf der Suche nach einer besseren Position aufgekommene Pläne, die Leitung von Dr. Hoch’s Konservatorium zu übernehmen, zerschlugen sich (1923). Obwohl bereits 1924 von
Clemens Krauss als Dirigent der Museumskonzerte abgelöst, fühlte sich Sch. der Stadt weiterhin sehr verbunden, hatte hier noch 1926 einen Wohnsitz und bat im selben Jahr Oberbürgermeister
Landmann um einen neuen Wirkungskreis in Ffm. (10.1.1926). Es blieb jedoch bei einigen Gastauftritten, u. a. als Dirigent des Orchestervereins (1928). Sch., seit 1928 Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Ostfunks in Königsberg, musste 1933 emigrieren und lebte seitdem zumeist in der Schweiz, insbesondere seit 1954 in Gravesano, wo er ein elektroakustisches Musikstudio experimenteller Prägung gründete. Nach dem Krieg kam Sch. als Gastdirigent nach Deutschland zurück, auch wieder nach Ffm.
Fachveröffentlichungen, u. a. „Lehrbuch des Dirigierens” (1929) und „Vom Wesen der Musik” (1946).
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ehrenmitgliedschaft in der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (1961).
Nachlass im Deutschen Rundfunkarchiv in Ffm.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 273,
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