Tochter eines Friseurs.
Gesangstudium bei Clara Sohn am Hoch’schen Konservatorium. Nach Debüt und kurzem Engagement in Mannheim wurde G.-F. 1906 von
Emil Claar nach Ffm. geholt. Sie kam zusammen mit ihrem Mann, dem Tenor Karl Gentner (1876-1922), ans Opernhaus, der später (1914) an die Deutsche Oper in Berlin wechselte. G.-F. jedoch gehörte dem Ensemble der Ffter Städtischen Bühnen bis 1935 an. Die „Primadonna ohne Starallüren“ (
Karl Holl) begann mit Operettenpartien, steigerte sich dann zu Rollen des jugendlich-dramatischen Sopranfachs und übernahm später sogar Partien des hochdramatischen Fachs bis hin zum Mezzosopran, ohne den lyrischen Ausdruck in der Stimme zu verlieren. Die außerordentlich vielseitige Sängerin verfügte über ein Repertoire von rund 130 Rollen. Ihre beliebtesten Rollen: Carmen, Marschallin, Tosca, Aida, Donna Anna, Santuzza; daneben großes Engagement für Werke der Moderne (
Hindemith, Korngold, Schönberg,
Schreker, Weill). Nicht zuletzt dank ihrer fantastischen Bühnenausstrahlung war G.-F. ein Ffter Publikumsliebling. Im Juli 1931 feierte sie als Carmen ihr 25. Bühnenjubiläum. Lehnte verlockende Angebote anderer Häuser (München, Wien) ab, um in Ffm. zu bleiben. Gastspiele in Amerika, Italien, Spanien etc. 1935 musste G.-F., die in zweiter Ehe mit dem Bariton
Benno Ziegler verheiratet war, von der Bühne zurücktreten, weil ihr Mann Jude war. Am 23.6.1935 gab sie eine Abschiedsvorstellung als Isolde und wurde zum letzten Mal vom Ffter Publikum gefeiert. Sie wollte nun zum jüdischen Glauben übertreten, wurde aber von Rabbiner
Salzberger von diesem Vorsatz abgebracht. Während ihr
Mann nach England emigriert war und erst nach 1945 nach Deutschland zurückkehren konnte, lebte G.-F. zuletzt in Prien am Chiemsee, wo sie 1943 starb.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 245,
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