1777/78 als Schauspieler der
Seyler’schen Truppe erstmals in Ffm. In den Jahren von 1780 bis 1782 gastierte G. als Direktor der Kurkölnischen Hofschauspielgesellschaft mit seiner Truppe regelmäßig in Ffm., wo er besonders zu Messezeiten Aufführungen im Junghof gab. G.s Rivale um die Gunst des Ffter Publikums wurde
Johann Böhm, der mit seiner Gesellschaft 1781 erstmals in Ffm. auftrat. Es bildeten sich zwei Parteien für und gegen die beiden Theatertruppen. In deren Wettstreit, ob die G.’sche oder die
Böhm’sche Truppe das neuerbaute Komödienhaus eröffnen solle, war es für G. von großem Vorteil, dass er die Gunst der
Frau Rat Goethe erworben hatte. Durch Förderung des Hofrats
Johann August Tabor und des Freiherrn von Lersner siegte schließlich G. Am 3.9.1782 gab die G.’sche Truppe als Eröffnungsvorstellung für das neue Theater das Stück „Hanno, der Fürst im Norden“ von Johann Christian Bock mit Arien, Chor und Epilog von Christian Gottlob Neefe. Von 1783 bis 1786 leitete G. das Ffter und das Mainzer Theater. Um an beiden Bühnen und zudem noch bei Gastspielen wirken zu können, spielte G. zeitweise mit geteilter Truppe, wobei seine Frau
Caroline Sophie Auguste G., geb. Hartmann (1752-1784), jeweils den anderen Teil der Truppe leitete. Bemüht um die Hebung des Niveaus am Ffter Theater, brachte G. bedeutende Autoren der „Genie-Zeit“ auf den Spielplan (
Goethe,
Schiller, Lessing) und förderte die Wiederbelebung Shakespeares. 1783 führte er erstmals
Mozarts „Entführung aus dem Serail“ in Ffm. auf. G., der zwar ein vorzüglicher Theaterleiter, jedoch selbst ein auf einen engen Rollenkreis beschränkter Schauspieler war, verfügte in seinem Ensemble über ausgezeichnete Kräfte (Neefe, Stegmann,
Unzelmann, seine Stieftochter Friederike Bethmann-Unzelmann u. a.). Er gab die erste Anregung für eine Pensionskasse für Schauspieler (1785), was aber am Widerstand der Betroffenen selbst scheiterte. G.s Heirat mit Margarethe Victoria Schroth (1785) führte fast zum Zerwürfnis mit der
Frau Rat Goethe und seinen Gönnern, doch blieb
Frau Aja auch nach seinem Weggang aus Ffm. in brieflicher Verbindung mit der Familie, zumal sie – wie auch ihr
Sohn – die Patenschaft eines Kindes von G. übernommen hatte. Ein Brand zerstörte am 12./13.4.1785 einen Teil des Ffter Theaters mitsamt der persönlichen Habe des Direktors. Eine Sammlung sollte G. helfen. Zu dieser Zeit kam es zu Missstimmungen zwischen
Tabor als dem Pächter des Theaters und G. Schließlich legte G. die Theaterleitung nieder und verließ Ffm. für immer. Seine Truppe blieb fast vollzählig in Ffm.
Tabor übernahm die Leitung der Bühne nun selbst („Ffter Nationaltheater“).
G.s Dramen gehörten seinerzeit zum Repertoire aller deutschen Theater. Sein bekanntestes Werk ist das sozialkritische Drama „Nicht mehr als sechs Schüsseln“ (1780).
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 278,
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