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Iffland, August Wilhelm

Iffland, August Wilhelm. Schauspieler und Regisseur. Theaterleiter. Bühnenschriftsteller. * 19.4.1759 Hannover, † 22.9.1814 Berlin.
Unter Großmann gab I., der mit seinem Schauspielerkollegen Johann David Beil und seinem Freund Friedrich Schiller aus Mannheim gekommen war, im Frühjahr 1784 sein erstes Gastspiel in Ffm. Seine erste Rolle, die er im zwei Jahre zuvor eröffneten Ffter Komödienhaus spielte, war Eduard Ruhberg in seinem Drama „Verbrechen aus Ehrsucht“ (30.4.1784). Außerdem wirkte I. u. a. als Kammerdiener in Schillers „Kabale und Liebe“ mit, worin er gerade in der Mannheimer Erstaufführung als Franz Moor brilliert hatte. Schon im Herbst desselben Jahres kam I. erneut zu einem Gastspiel nach Ffm. und war hier u. a. in „Die verstellte Kranke“ von Goldoni sowie in seinem eigenen Stück „Die Mündel“ auf der Bühne zu sehen (27.-31.10.1784). Auch bei seinem Gastspiel im folgenden Herbst trat er vornehmlich in bürgerlichen Dramen und Lustspielen auf (ab 12.10.1785). An seine Schwester schrieb I., dass er während der Gastspieltage in Ffm. stürmisch gefeiert und von Diner zu Diner herumgereicht worden sei. So war er Gast der Familien von Lersner und Gontard, der Frau Rat Goethe und des Arztes Johann Friedrich Wilhelm Dietz. Unter Tabor gab I. am 2. und 3.7.1787, am 11.10.1787 (als Franz Moor in Schillers „Die Räuber“) und am 17.10.1788 Gastspiele in Ffm. Zu den Krönungsfeierlichkeiten für Leopold II. (1790) verfasste I. das Festspiel „Friedrich von Österreich“, in dem er selbst am 10./11.10.1790 in Ffm. die Hauptrolle übernahm. Am 24.6.1792 begann die Ffter Theater-AG ihr Wirken mit I.s Stück „Alte und neue Zeit“. Kurz darauf kam I. selbst nach Ffm. und spielte am Vorabend der Krönung von Franz II. (13.7.1792) in seinem Stück „Elise von Valberg“ mit. Auch bei der eigentlichen Festvorstellung zu den Krönungsfeierlichkeiten am 15.7.1792, bei der u. a. I.s „Die Hagestolzen“ aufgeführt wurde, wirkte I. mit. Am 22.7.1792 verabschiedete er sich als Frühberg in seinem Stück „Das Vorurteil“ für längere Zeit von der Ffter Bühne. Seine Stücke jedoch hatten sich inzwischen in Ffm. etabliert und wurden häufig gegeben. Bereits 1804 hofften die Ffter auf ein erneutes I.-Gastspiel (so Frau Rat an ihren Sohn in Weimar), doch kam I. erst 1811 wieder nach Ffm. Während dieses Gastspiels, das – mehrfach verlängert – vom 25.8. bis zum 23.9.1811 dauerte, gab er nicht nur Figuren in bürgerlichen Dramen und Lustspielen, sondern auch „klassische“ Rollen wie den Marinelli in „Emilia Galotti“, den König Lear, Franz Moor und Nathan den Weisen. Zum letzten Mal gastierte I. 1812 in Ffm. (7.-11.12.1812). Das Gastspiel wäre beinahe an der Ablehnung der Theaterdirektoren Ihlée und Schmitt gescheitert, zumal ein Gerücht aufgekommen war, das Defizit des Theaters von 1811 sei durch das damalige Gastspiel I.s entstanden. Infolge einer Erkrankung I.s musste sein erneutes Ffter Gastspiel dann vom September auf den Dezember 1812 verschoben werden. Um sich zu schonen, trat I. nur in leichten Rollen in Lustspielen und bürgerlichen Dramen auf.
Porträt (Pastell von Johann Heinrich Schröder, um 1796/98) im Besitz des Ffter Goethe-Museums.
Am 19.4.1815, an I.s erstem Geburtstag nach seinem Tod, wurde am Ffter Nationaltheater eine Gedenkfeier für I. veranstaltet, bei der auch I.s Ffter Freund Friedrich August Werdy mitwirkte. Im Rahmen dieser Erinnerungsfeier wurde eine Büste I.s im Ffter Theater enthüllt.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 366f., verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Joseph Kürschner in: ADB 14 (1881), S. 6-13. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Hans-Gerhard Winter in: NDB 10 (1974), S. 120-123.
Literatur:
                        
Die Mainbrücke. Wochenschrift für Politik und Volkswirtschaft. [Untertitel auch: Ffter Wochenblatt; Nationalliberales Wochenblatt.] 13 Jahrgänge. Ffm. 1908-20.Bing, Anton: A. W. Iffland und das Ffter Theater. In: Die Mainbrücke 2 (1909), Nr. 13-18. | Frank, Bernhard: Die erste Ffter Theater AG (1792-1842) in ihrer Entwicklung von der „Nationalbühne“ zur „Ffter Volksbühne“. Ein Beitrag zur Erforschung von Schauspiel-Stil und -Regie des 19. Jahrhunderts. Ffm. 1967. (Studien zur Ffter Geschichte 2).Frank: Theater AG 1967, S. 66f. | Maisak, Petra/Kölsch, Gerhard: Ffter Goethe-Museum. Die Gemälde. „... denn was wäre die Welt ohne Kunst?“ Bestandskatalog. Hg. v. Freien Deutschen Hochstift. Ffm. 2011.Maisak/Kölsch: Gemäldekat. d. Ffter Goethe-Museums 2011, S. 241f.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/3.674.

GND: 118555324 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Iffland, August Wilhelm. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2810

Stand des Artikels: 2.4.1990