Unter
Großmann gab I., der mit seinem Schauspielerkollegen Johann David Beil und seinem Freund
Friedrich Schiller aus Mannheim gekommen war, im Frühjahr 1784 sein erstes Gastspiel in Ffm. Seine erste Rolle, die er im zwei Jahre zuvor eröffneten Ffter Komödienhaus spielte, war Eduard Ruhberg in seinem Drama „Verbrechen aus Ehrsucht“ (30.4.1784). Außerdem wirkte I. u. a. als Kammerdiener in
Schillers „Kabale und Liebe“ mit, worin er gerade in der Mannheimer Erstaufführung als Franz Moor brilliert hatte. Schon im Herbst desselben Jahres kam I. erneut zu einem Gastspiel nach Ffm. und war hier u. a. in „Die verstellte Kranke“ von Goldoni sowie in seinem eigenen Stück „Die Mündel“ auf der Bühne zu sehen (27.-31.10.1784). Auch bei seinem Gastspiel im folgenden Herbst trat er vornehmlich in bürgerlichen Dramen und Lustspielen auf (ab 12.10.1785). An seine Schwester schrieb I., dass er während der Gastspieltage in Ffm. stürmisch gefeiert und von Diner zu Diner herumgereicht worden sei. So war er Gast der Familien
von Lersner und
Gontard, der
Frau Rat Goethe und des Arztes
Johann Friedrich Wilhelm Dietz. Unter
Tabor gab I. am 2. und 3.7.1787, am 11.10.1787 (als Franz Moor in
Schillers „Die Räuber“) und am 17.10.1788 Gastspiele in Ffm. Zu den Krönungsfeierlichkeiten für Leopold II. (1790) verfasste I. das Festspiel „Friedrich von Österreich“, in dem er selbst am 10./11.10.1790 in Ffm. die Hauptrolle übernahm. Am 24.6.1792 begann die Ffter Theater-AG ihr Wirken mit I.s Stück „Alte und neue Zeit“. Kurz darauf kam I. selbst nach Ffm. und spielte am Vorabend der Krönung von Franz II. (13.7.1792) in seinem Stück „Elise von Valberg“ mit. Auch bei der eigentlichen Festvorstellung zu den Krönungsfeierlichkeiten am 15.7.1792, bei der u. a. I.s „Die Hagestolzen“ aufgeführt wurde, wirkte I. mit. Am 22.7.1792 verabschiedete er sich als Frühberg in seinem Stück „Das Vorurteil“ für längere Zeit von der Ffter Bühne. Seine Stücke jedoch hatten sich inzwischen in Ffm. etabliert und wurden häufig gegeben. Bereits 1804 hofften die Ffter auf ein erneutes I.-Gastspiel (so
Frau Rat an ihren
Sohn in Weimar), doch kam I. erst 1811 wieder nach Ffm. Während dieses Gastspiels, das – mehrfach verlängert – vom 25.8. bis zum 23.9.1811 dauerte, gab er nicht nur Figuren in bürgerlichen Dramen und Lustspielen, sondern auch „klassische“ Rollen wie den Marinelli in „Emilia Galotti“, den König Lear, Franz Moor und Nathan den Weisen. Zum letzten Mal gastierte I. 1812 in Ffm. (7.-11.12.1812). Das Gastspiel wäre beinahe an der Ablehnung der Theaterdirektoren
Ihlée und Schmitt gescheitert, zumal ein Gerücht aufgekommen war, das Defizit des Theaters von 1811 sei durch das damalige Gastspiel I.s entstanden. Infolge einer Erkrankung I.s musste sein erneutes Ffter Gastspiel dann vom September auf den Dezember 1812 verschoben werden. Um sich zu schonen, trat I. nur in leichten Rollen in Lustspielen und bürgerlichen Dramen auf.
Porträt (Pastell von Johann Heinrich Schröder, um 1796/98) im Besitz des Ffter Goethe-Museums.
Am 19.4.1815, an I.s erstem Geburtstag nach seinem Tod, wurde am Ffter Nationaltheater eine Gedenkfeier für I. veranstaltet, bei der auch I.s Ffter Freund
Friedrich August Werdy mitwirkte. Im Rahmen dieser Erinnerungsfeier wurde eine Büste I.s im Ffter Theater enthüllt.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 366f.,
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