Ältester Sohn des Galanteriewarenhändlers Georg Philipp K.
Schüler des Ffter Gymnasiums. Privatunterricht. Studium der Theologie an der Universität Erlangen. 1800 Promotion. Hauslehrer der
Familie Manskopf. Lehrer am Waisenhaus. 1803 Pfarrexamen. Prediger im Irrenhaus. Seit 1804 Pfarrvikar des Predigerministeriums und Lehrer an der Musterschule. Seit 1806 Professor für hebräische Sprache, Religion und Kirchengeschichte am Gymnasium. Seit 1807 Sonntagsprediger der Heiliggeistkirche. Seit 1823 Prediger an St. Katharinen, seit 1833 an der neuen Paulskirche. Als Pädagoge baute K. auf
Pestalozzis Methoden auf. Als Kanzelredner und in seinen theologischen Schriften, namentlich der „Christenlehre für reifere Zöglinge der evangelischen Kirche, auch Erinnerungsbuch für Erwachsene“ (1820), zeigte sich K. als aufgeklärter, rationalistischer Theologe.
K. war wesentlich an der Gestaltung des politischen Lebens in Ffm. während der Dalbergzeit und zu Beginn der freistädtischen Zeit beteiligt. 1806 wurde er vom 9. Quartier in den 28er-Ausschuss (Bürgerrepräsentation) gewählt. Ratgeber Dalbergs. Mitglied in der Verwaltung des Almosenkastens. 1812 Mitglied des neuen Oberschul- und Studienrats (Schul- und Studieninspektion). Gründete 1813 die simultane Weißfrauenschule für den Mittelstand. Setzte sich auch später weiterhin für Reformen im Schulwesen ein, so 1824 für die Aufhebung der Quartierschulen und die Gründung von drei Volksschulen und der Mittelschule. 1814 beteiligt an der Errichtung des Landsturms, hielt am 18.10.1815 vor dem Militär die Erinnerungspredigt an die Völkerschlacht bei Leipzig. Seit 19.2.1816 Mitglied der 13er-Kommission, die die neue freistädtische Verfassung (Konstitutionsergänzungsakte) ausarbeitete; K. übte darin durch seine liberale Gesinnung, seinen Scharfsinn und seine Geschichtskenntnis wichtigen Einfluss aus. Von 1816 bis 1817 Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung, forderte Öffentlichkeit der Verhandlungen.
Tätiges Mitglied des „Museums“ (der späteren Museums-Gesellschaft) seit dessen Gründung 1808, seit 1817 als Vorsteher der Ersten Klasse.
1807 und 1810 erschienen die beiden ersten Teile seiner unvollendeten „Geschichte der Stadt Ffm.“, die von den zeitgenössischen Historikern angegriffen, von
Georg Ludwig Kriegk jedoch als erste wissenschaftlich gearbeitete Geschichte Fft.s angesehen wurde. 1818 kam in zwei Bänden die historisch-topografische Übersicht „Ansichten von Ffm., der umliegenden Gegend und den benachbarten Heilquellen“ heraus.
Von 1801 bis 1811 leitete K. das „Bürgerblatt“. Redigierte 1803 das Ffter Journal.
Pastellporträt (von Franz Karl Tielker, 1813) und Ölporträt (von Hubert Müller, 1816) im Besitz des Ffter Goethe-Museums. Marmorbüste (von
Eduard Schmidt von der Launitz, 1836; wohl kriegszerstört 1944) in der Vorhalle der alten Stadtbibliothek am Obermaintor.
Wilhelm Hauff setzte K. als Pastor Münster in den „Mitteilungen aus den Memoiren des Satan“ ein literarisches Denkmal.
K.straße in der Innenstadt. Seit 1889 K.schule, eine Grundschule, in Bornheim.
Denkmal (von
Heinrich Petry, 1879) in der Eschenheimer Anlage.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 393f.,
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