Neuerscheinungen vom 10. Juli 2016

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

diesmal, zum zweiten Geburtstag des Frankfurter Personenlexikons online, stellen wir Ihnen wieder zwei prominente Stadtoberhäupter aus Frankfurts Geschichte vor.

Vor 150 Jahren, im Juli des Jahres 1866, wurde Frankfurt am Main von Preußen besetzt. Zunächst versuchte der amtierende Ältere Bürgermeister Carl Fellner, zwischen den städtischen politischen Gremien und den preußischen Militärbehörden zu vermitteln. Mit den immensen preußischen Kontributionsforderungen an die besetzte Stadt waren seine Bemühungen zum Scheitern verurteilt. Verzweifelt nahm sich Fellner am 24. Juli 1866, seinem 59. Geburtstag, das Leben. Anlässlich seines 150. Todestags erscheint der Artikel über Carl Fellner, den letzten Älteren Bürgermeister der Freien Stadt Frankfurt, aus der „Frankfurter Biographie“ in überarbeiteter Fassung online im Frankfurter Personenlexikon.
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Der preußischen Okkupation folgte die Annexion, die im Kaisersaal des Römers am 8. Oktober 1866 formell vollzogen wurde. Die bisher Freie Stadt Frankfurt hatte ihre Selbstständigkeit verloren. An der Spitze der Stadt stehen seitdem kein Älterer und Jüngerer Bürgermeister mehr, sondern ein Oberbürgermeister und ein (Zweiter) Bürgermeister. Mit einem Oberbürgermeister der jüngeren Vergangenheit beschäftigt sich ein Artikel, der ganz neu für das Frankfurter Personenlexikon entstanden und daher auch zum diesmaligen Artikel des Monats bestimmt ist.

Artikel des Monats: Der Stolz des Stadtoberhaupts
Er wollte den Frankfurtern den Stolz auf ihre Stadt wiedergeben: Walter Wallmann. Der Oberbürgermeister, der – als erster Vertreter der CDU in dieser Position – von 1977 bis 1986 amtierte, konnte lange geplante Projekte vollenden, etwa den Wiederaufbau der Alten Oper, initiierte mit seinem Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann das Museumsufer und verwirklichte die Rekonstruktion der historischen Ostzeile auf dem Römerberg. Wegen seiner kulturpolitischen Haltung war das Stadtoberhaupt, das so viel in die Kultur investierte, allerdings nicht immer unumstritten, etwa anlässlich der Verleihung des Goethepreises an Ernst Jünger 1982, die Wallmann vehement verteidigte. Bei den Frankfurter Bürgern war der konservative Niedersachse jedoch beliebt. Sie wunderten sich höchstens einmal lautstark frankfurterisch über die Vorliebe ihres Oberbürgermeisters, an jeder Ecke der Stadt einen Brunnen aufstellen zu lassen. Diese nicht nur künstlerisch wertvollen Brunnenschöpfungen der 1980er Jahre – wie der Brockhaus-Brunnen auf der Zeil und der (bereits 2004 wieder abgebaute) Pomodoro-Brunnen auf dem Goetheplatz – wurden aber nicht einfach irgendwo platziert. Vielmehr gehörten sie zu einer stadtplanerisch festgelegten „Brunnenachse“ in der Innenstadt.
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Den Abschluss der „Brunnenachse“ bildet der Lucae-Brunnen vor der Alten Oper. Er erinnert an traditionelle Sommervergnügen der Frankfurter in ihrer Stadt: Spazieren und Spielen im Anlagenring, Planschen im Brunnen, Ebbelweitrinken im Freien. Dem Schöpfer des Anlagenrings, dem Stadtgärtner Sebastian Rinz, ist übrigens ebenfalls ein Artikel in dieser Julilieferung gewidmet.
Ein anderer Beitrag beschäftigt sich mit dem Schauspieler Heinrich George, Vater des kürzlich verstorbenen Schauspielers Götz George, der seinen Vornamen der wichtigsten und liebsten Rolle des Vaters verdankte. Als Götz von Berlichingen wurde Heinrich George auch bei den Römerbergfestspielen in Frankfurt ab 1932 legendär. Und auch dies war einst ein Sommervergnügen der Frankfurter: sich an Festspielabenden hinter dem Zaun der Freilichtbühne zu versammeln – pünktlich auf die Sekunde, um George das Götz-Zitat über den Römerberg schmettern zu hören.

Falls Sie noch das passende Vergnügen in diesem Sommer suchen, dann stöbern Sie doch einfach im Frankfurter Personenlexikon.

Viel Sommerspaß wünscht Ihnen
Sabine Hock
Chefredakteurin des Frankfurter Personenlexikons

P. S. Die nächste Artikellieferung erscheint am 10. August 2016.