Sohn von Christian Pfeiffer (1843-1916), Direktor der Schweizerischen Versicherungsanstalt in Ffm., und dessen Ehefrau Caroline Emilie, geb. Belli (1843-1908). Enkel von Georg Friedrich Bernhard Belli (1811-1882) und dessen Ehefrau Louise Franziska, geb. Seufferheld (1817-1893), Tochter des Kaufmanns und Mäzens
Marquard Georg Seufferheld (1781-1848). Urenkel der Schriftstellerin
Maria Belli-Gontard (1788-1883).
Besuch des Ffter Gymnasiums. Einjährig-freiwilliger Militärdienst in Straßburg. Studium von Jura und Philosophie in Straßburg, Heidelberg und Erlangen, zunächst abgeschlossen mit der Promotion zum Dr. jur. in Erlangen (1898). Um 1900 kurzzeitige kaufmännische Tätigkeit bei der Schweizerischen Versicherungsanstalt in Zürich. Fortsetzung des Studiums, nun mit dem Schwerpunkt der Literaturgeschichte, in Heidelberg, möglicherweise auch in Leipzig und Berlin, beendet mit der Promotion zum Dr. phil. in Heidelberg aufgrund einer Arbeit über Fouqués „Undine“ (1902). Aufgrund seiner Herkunft aus wohlhabenden Verhältnissen konnte sich P.(-B.) seitdem ganz seiner Neigung für Theater und Literatur widmen. Sein eigentlicher Berufswunsch, einmal Intendant einer großen Schauspielbühne zu werden, blieb jedoch unerfüllt. Zunächst hatte P.(-B.) als Schauspielervolontär am Hoftheater in Karlsruhe und als Regisseur am Stadttheater in Heidelberg begonnen. Im Frühjahr 1908 mit der Familie von Heidelberg nach Ffm. zurückgekehrt, lebte er hier als Privatgelehrter, zumal sich seine Hoffnung auf eine Anstellung als Direktor am Schauspielhaus zerschlug. Von 1911 bis 1914 und in den Zwanzigerjahren (1920, 1925/26) wirkte P.(-B.) als Dramaturg und Regisseur am Neuen Theater unter
Arthur Hellmer. Zeitweise unterrichtete er an der Ffter Schauspielschule, nachweislich 1925/26 als Lehrer für Ensemblespiel. Außerdem hatte er seit den 1920er Jahren einen Lehrauftrag für Literaturgeschichte und Dramaturgie am Germanischen Seminar der Ffter Universität, wo er, zuletzt als außerordentlicher Honorarprofessor, bis etwa 1933 die theaterwissenschaftliche Abteilung leitete.
Seit 1906 Mitglied der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger.
Veröffentlichungen, insbesondere zum Ffter Theaterleben und zur
Goetheforschung, u. a. „Dramaturgische Aufsätze“ (1912), „
Schillers Beziehungen zum Ffter Theater“ (Aufsatz, 1916), „Die Dramen
Goethes auf dem Theater seiner Vaterstadt 1775 bis 1832. Ein Beitrag zur
Goethe-Dramaturgie“ (1929), „Die erste Ffter Faust-Aufführung. Zur Erinnerung an den 27. August 1829“ (1929) und „Ffter
Goethestätten“ (1932).
Außerdem gab P.-B. die Erinnerungen „Das Puppenhaus, ein Erbstück in der Gontard’schen Familie“ von
Carl Jügel neu heraus (1921).
Verheiratet (seit 1898) mit Olga P.(-B.), geb. Bender (1871-1959). Aus der Ehe stammten zwei Söhne, der Literaturhistoriker Wolfgang P.-B. (1900-1980) und der Journalist
Erich P.-B. (1901-1989), und eine Tochter, Margit P.(-B., später verh. Taufkirch, 1904-?). Großvater der Schriftstellerin Silvia Tennenbaum (1928-2016).
Der ältere Sohn Wolfgang P.-B. (1900-1980), der in Ffm. Literaturwissenschaft studierte, über
Thomas Murner promovierte (1927) und forschte, lebte als Privatgelehrter zunächst in Ffm., seit 1944 in Laubach. Er wurde mit seinen Arbeiten über die Barockliteratur und vor allem durch seine „Geschichte der deutschen Dichtung“ (1954) bekannt. Auch veröffentlichte er Studien zur Romantik, u. a. über
Clemens Brentano (1948), und gab die Tagebücher des Grafen Kessler heraus.
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Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 135,
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