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Sagan, Leontine

Leontine Sagan als Gülnare

Leontine Sagan als Gülnare in Grillparzers „Der Traum ein Leben“ am Ffter Schauspielhaus 1922/23
Fotografie von Nini & Carry Hess.

© Institut für Stadtgeschichte, Ffm. (Sign. S7P Nr. 12223).
Sagan (eigentl.: Schlesinger), Leontine, seit 1918 verh. Fleischer. Schauspielerin. Regisseurin. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 13.2.1889 Budapest, Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 20.5.1974 Pretoria (Südafrika).
Die Reinhardt-Schülerin kam 1916 nach Ffm., zunächst an Hellmers Neues Theater. Hier wirkte sie vor allem in den Uraufführungen der Stücke von Georg Kaiser (1917-19) sowie in den Inszenierungen der Dramen von Feuchtwanger (als Magdalene Sybille Weissensee in „Jud Süß”, 1919), Hauptmann (als Frau Sidonie Knobbe in „Die Ratten”, 1920), Sardou (in der Titelrolle von „Fedora”, 1922), Schnitzler (als Ilona in „Anatol”, 1921), Shakespeare (als Porzia in „Der Kaufmann von Venedig”, 1921), Strindberg (als Mumie in „Gespenstersonate”, 1919), Thoma (als Ninon de Hauteville in „Moral”, 1922) und Wedekind (als Gräfin Geschwitz in „Die Büchse der Pandora”, 1920) mit. 1922 wechselte S. an das Ffter Schauspielhaus über, wo sie verstärkt auch in klassischen Rollen zu sehen war, u. a. als Prothoe in Kleists „Penthesilea”, als Gräfin Orsina in Lessings „Emilia Galotti” und als Lady Milford in Schillers „Kabale und Liebe”. Von Weichert angeregt und unterstützt, begann S., auch als Regisseurin zu arbeiten; zu ihren ersten Inszenierungen gehörten Bernhards „Die Jagd Gottes”, Schnitzlers „Liebelei” und Shaws „Cäsar und Cleopatra”. Außerdem unterrichtete sie seit 1923 an der Ffter Schauspielschule. 1927 verließ S. Ffm. und wandte sich nach Berlin. Dort entstand unter ihrer Regie der Film „Mädchen in Uniform” (nach dem Bühnenstück „Gestern und Heute” von Christa Winsloe, mit Dorothea Wieck, Hertha Thiele u. a., 1931), der zum Welterfolg wurde. Seit 1932 in England arbeitend, kehrte S. nach der nationalsozialistischen Machtübernahme nicht nach Deutschland zurück. Zuletzt lebte sie in Südafrika, wo sie als Theaterregisseurin wegweisend wirkte und das National Theatre in Johannesburg mitbegründete.
„Lights and Shadows“ (Autobiographie, niedergeschrieben 1951, erschienen 1996, dt. 2010).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 233, verfasst von: Sabine Hock (redigierte Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon).

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Literatur:
                        
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Internet: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Leontine_SaganWikipedia, 7.9.2015.

GND: 116743581 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Sagan, Leontine. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/979

Stand des Artikels: 8.9.2015
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 09.2015.