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Schmidt, Gustav

Schmidt, Gustav Friedrich. Kapellmeister. Komponist. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 1.9.1816 Weimar, † 11.2.1882 Darmstadt.
Gymnasium in Weimar. Erster musikalischer Unterricht, u. a. Klavierstunden bei Hummel, in Weimar. Freundschaftliche Beziehungen zu Goethes Enkeln. Beginn eines Jurastudiums in Jena (1833-36). Musikalische Ausbildung in Weimar, vor allem in Kompositionslehre bei Lobe, dann (seit 1839) in Leipzig, u. a. bei Mendelssohn. Theaterkapellmeister in Brünn (1841-44) und Würzburg (1845-46). In Würzburg lernte Sch. seine spätere Ehefrau (seit 1849) Emilie Meck kennen, die Tochter des Ffter Theaterdirektors und Schauspielers Leonhard Meck. Seit 1846 lebte Sch. in Hechingen und vollendete dort seine 1844 in Weimar begonnene Oper „Prinz Eugen, der edle Ritter” (Libretto: Alexander Rost), die am 20.7.1847 in Ffm. erfolgreich uraufgeführt wurde. Von 1849 bis 1851 Erster Kapellmeister und Operndirektor am Hoftheater Wiesbaden. Das Ffter Stadttheater, wo es im Herbst 1850 zu Differenzen zwischen der Direktion und dem Kapellmeister Ludwig Schindelmeisser (1811-1864) gekommen war, zeigte sich daraufhin interessiert, Sch. nach Ffm. zu engagieren, und so wurde ein Stellentausch der beiden Kapellmeister ausgehandelt. Von 1851 bis 1861 wirkte Sch. als Kapellmeister am Ffter Stadttheater. Als Leiter der Oper setzte er sich besonders für die Werke von Richard Wagner ein. Unter Sch.s Leitung wurden „Tannhäuser” (erste Gesamtaufführung am 15.1.1853), „Lohengrin” (12.4.1854) und „Der fliegende Holländer” (2.12.1854) erstmals in Ffm. aufgeführt. Über die Ffter Erstaufführung des „Lohengrin”, die der Kapellmeister mit Wagner selbst in Zürich besprochen hatte, berichtete Sch. an Friedrich Nicolas Manskopf (15.4.1854): „Der Erfolg war ein so überaus glänzender, die Aufnahme so reich an Beifall, ja so enthusiastisch, wie ich es nimmer bei unserem blasierten Publikum – Sie kennen ja unsere Ffter mit ihrem musikalischen Zopf, der noch einige Ellen lang hinten herunterbaumelt – zu hoffen gewagt hätte.” Als Dank für die erfolgreichen Ffter Erstaufführungen seiner Werke, insbesondere des „Lohengrin”, verehrte der Komponist dem Kapellmeister das Original seines ersten Entwurfs für den „Tannhäuser”. Die Ffter Theaterkrise von 1855, ausgelöst durch den Rücktritt des Direktors Hoffmann, wurde dank Sch. überwunden. In Ffm. entstand Sch.s zweite Oper, „Weibertreue, oder Kaiser Konrad vor Weinsberg” (auch „Die Weiber von Weinsberg”; mit einem von Sch. selbst verfassten Libretto), die am 16.2.1858 unter der Leitung von Liszt in Weimar uraufgeführt wurde. Seit 1861 freier Dirigent und Komponist in Mainz. Von 1864 bis 1876 Kapellmeister am Stadttheater Leipzig. Von 1876 bis zu seiner Pensionierung 1880 Großherzoglicher Hofkapellmeister am Theater in Darmstadt.
Weitere Kompositionen, u. a. „La Réole” (Oper, 1863) und „Alibi” (komische Oper, 1880) sowie Lieder, Männerquartette und Chöre.
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Herzoglich Coburgische Goldene Verdienst-Medaille für Kunst und Wissenschaft (1860), Großherzoglich Hessische Goldene Verdienst-Medaille für Kunst und Wissenschaft (1864), Ritterkreuz I. Klasse des Großherzoglich Hessischen Philippsordens (1876) und Ritterkreuz I. Klasse des Herzoglich Sächsisch-Ernestinischen Hausordens (1878) sowie Ehrenmitgliedschaften in musikalischen Vereinen.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 305f., verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika: Kosch, Wilhelm: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Fortgef. v. Ingrid Bigler-Marschall. 7 Bde. Klagenfurt, ab 4 (1998) Bern/München, ab 5 (2004) Zürich, ab 7 (2012) Berlin 1953-2012. Bisher 6 Nachtragsbände (bis Sr). Berlin 2013-18.Kosch: Theater 3 (1992), S. 2032. | Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. Wiesbaden 1985, 2., überarb. Aufl. 1992. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau XXXIX).NB 1992, S. 707, Nr. 3872. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 220.
Literatur:
                        
Almanach der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Gettke's Bühnen-Almanach). Hg. v. Ernst Gettke. Kassel/Leipzig 1873-87.Almanach d. Genossenschaft Dt. Bühnen-Angehöriger 11 (1883), S. 104-107. | Mohr, Albert Richard: Musikleben in Ffm. Ein Beitrag zur Musikgeschichte vom 11. bis zum 20. Jahrhundert. Ffm. 1976.Mohr: Musik 1976, S. 270-272.

GND: 104066849 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Schmidt, Gustav. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1089

Stand des Artikels: 21.6.1995