Verheiratet in erster Ehe (seit 1850) mit Catharina Elise B., geb. Heislitz (1828-1856), in zweiter Ehe (seit 1859) mit der Kronbergerin Anna Johanna Auguste B., geb. Küster (1832-1876), in dritter Ehe (seit 1882) mit seiner Schülerin Pauline B., geb. Fresenius (1850-1908).
Besuch der Volksschule in Ffm. B., der eigentlich wie sein Vater Weißbinder werden sollte, brach seine Lehre nach kurzer Zeit ab, um an der Städelschule Malerei zu studieren (seit 1842). Seine Lehrer waren Johann Jakob Jung und seit 1844
Jakob Becker. Auf Anraten
Philipp Veits 1846 Studienaufenthalt in München. Mit seinen Künstlerfreunden
Jakob Fürchtegott Dielmann,
Philipp Rumpf, Jakob Maurer (1826-1887),
Angilbert Göbel und Karl Schäffer (1821-1902) schloss B. sich zu einem engeren Kreis zusammen. 1853 lernte er bei einem Aufenthalt in Paris Corot und
Courbet kennen. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1856 unternahm B. eine Reise nach Düsseldorf und von dort aus nach Antwerpen und Amsterdam, wo er Gelegenheit hatte, die alten niederländischen Meister, u. a. Rembrandt, zu studieren. Zunächst nach Ffm. zurückgekehrt, zog B. 1858 – etwa zur selben Zeit wie
Dielmann – nach Kronberg im Taunus, wo er schon früher oft die Sommermonate verbracht hatte. Dem Beispiel B.s und
Dielmanns folgend, siedelte sich bald eine Reihe Ffter Künstler in Kronberg an: Es entstand die später so genannte „Kronberger Malerkolonie“. B. hatte zahlreiche Schüler, darunter Nelson Kinsley (1863-1945),
Philipp Franck und
Fritz Wucherer.
B., der von lebensfroher, heiterer Natur gewesen sein soll, schuf idyllische Stadtansichten des alten Fft.s, in denen das bunte Treiben der Bevölkerung in den Altstadtgassen festgehalten ist, sowie Landschaften, Jagdbilder und stimmungsvolle Darstellungen des bäuerlichen Lebens in Kronberg. Sein Werk war beeinflusst von der ländlichen Genremalerei
Jakob Beckers, der niederländischen Genre- und Landschaftskunst des 17. Jahrhunderts und der französischen Freilichtmalerei der Schule von Barbizon (vermittelt durch
Peter Burnitz). Schon zu seinen Lebzeiten waren B.s Bilder sehr beliebt und fanden sich in vielen Ffter Bürgerhäusern. Zahlreiche Arbeiten B.s sind im Besitz von Ffter Museen.
B. erhielt 1869 die große Goldmedaille der Internationalen Kunstausstellung in München, 1874 die bronzene Medaille in London, 1880 die große silberne Medaille der Internationalen Ausstellung Berlin und 1882 die bronzene Medaille der Ffter Künstlergesellschaft. 1894 wurde er zum Königlich Preußischen Professor und zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie ernannt. Seit 1894 Ehrenbürger der Stadt Kronberg.
2004 Retrospektive im Haus Giersch in Ffm.
Anton-B.-Weg in Sachsenhausen.
Denkmal (von dem Ffter Bildhauer
Karl Ludwig Sand, 1908) in Kronberg.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 122f.,
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