Verheiratet in erster Ehe (seit 1836) mit Susanna Maria
Amalie G., geb. Klönne (1817-1848), in zweiter Ehe (seit 1849) mit
Bertha Johanna Charlotte G., geb. Meidinger (1829-1909), einer Cousine seiner verstorbenen ersten Frau. Beide Ehefrauen stammten aus Ffm., und beide Ehen wurden in Ffm. geschlossen. Drei Söhne aus erster Ehe, drei Töchter aus zweiter Ehe.
G., Sohn eines „gehobenen Pferdeknechts“, bekam zufällig Kontakt zu wohlhabender Familie. Daraus folgten Gymnasiumbesuch (1821-29) und Studium der Theologie, Philosophie und Philologie in Berlin (1829-31). Von 1831 bis 1834 Mitarbeiter des von ihm verehrten Literaturkritikers Wolfgang Menzel (1798-1873) an dessen „Literatur-Blatt“ zum „Morgenblatt für gebildete Stände“ u. a. Zeitschriften. 1832 Promotion in Jena. 1832/33 Jurastudium in Heidelberg und München. G.s Ruhelosigkeit führte ihn in alle Landesteile Deutschlands und zu Kontakten mit zahlreichen Persönlichkeiten seiner Zeit. G. wurde zum Wortführer des „Jungen Deutschlands“.
Bei seinem ersten langen Aufenthalt in Ffm. ab Ende 1834 gab G. das „Literatur-Blatt“ als Beilage zu Eduard Dullers „Phönix. Frühlings-Zeitung für Deutschland“ heraus, das von Januar bis August 1835 erschien. Darin wurde auch
Georg Büchners „Danton’s Tod“ als Erstdruck veröffentlicht (26.3.-7.4.1835). G. erkannte als erster das Genie
Büchners und erwarb sich herausragende Verdienste um dessen Werk, auch wenn er die Texte zur Rettung vor der Zensur stark überarbeitete. Mit gezielten und allgemeinen literarischen Angriffen, auch gegen seinen früheren Mentor Wolfgang Menzel, verschaffte sich G. viele Feinde. Besonders sein Roman „Wally, die Zweiflerin“ (1835) rief wegen als unschicklich empfundener erotischer Beschreibungen Empörung hervor. Menzel startete eine öffentliche Kampagne gegen seinen Widersacher G., in deren Verlauf der Roman am 24.9.1835 verboten wurde. 1835/36 verbüßte G. zehn Wochen Haft in Mannheim wegen Gotteslästerung und Verbreitung unzüchtiger Schriften.
Von September bis Dezember 1836 [nach anderen Angaben: Januar 1837] wirkte G. an der Herausgabe der „Ffter Börsen-Zeitung“ mit, ohne dass sein Name genannt werden durfte. Ab Januar 1837 gab er den „Ffter Telegraph“ heraus, der jedoch offiziell von
Eduard Beurmann redigiert wurde. Nach der Übernahme des „Telegraphen“ durch Hoffmann und Campe wechselte G. im November 1837 nach Hamburg, wo er das Blatt, nun unter dem Titel „Telegraph für Deutschland“, bis Ende 1843 herausgab. Im Sommer 1839 hielt sich G. erneut in Ffm. auf, um Material für seine
Börne-Biographie zu sammeln und die Aufführung seines ersten Theaterstücks vorzubereiten. Die erfolgreiche Uraufführung des Trauerspiels „Richard Savage“ am 15.7.1839 in Ffm. brachte ihm den Durchbruch als Dramatiker.
In den Vierzigerjahren weilte G. häufiger in Ffm. Hier gab er 1845 seine Gesammelten Werke in zwölf Bänden heraus und schrieb zu
Goethes 100. Geburtstag das Bühnenstück „Der Königsleutnant“ (über
Thoranc im Hause Goethe, 1849). Zunehmende Konflikte mit Kollegen führten zu Isolierung, eine schwere psychische Erkrankung 1865 zu einem Suizidversuch. Von 1866 bis 1869 lebte der Schriftsteller in (Hanau-)Kesselstadt. Im Herbst 1877 zog G. endgültig nach Ffm., wo er in der Gartenstraße 14/Ecke Stegstraße in Sachsenhausen wohnte. Dort starb G. bei einem Zimmerbrand.
G.s letztes Wohnhaus mit einer dort angebrachten Gedenktafel (vermutlich mit einem Porträtrelief nach einer Vorlage von August Weger, enthüllt 1898) wurde im Zweiten Weltkrieg 1944 zerstört. Am Neubau Oppenheimer Straße 50/Ecke Stegstraße, der etwa an der Stelle des ursprünglichen Hauses entstand, wurde mit einer Bronzeplakette (von
Georg Krämer, 1960) an G. erinnert; die Gedenktafel ist seit einer Fassadenrenovierung um 1990 nicht mehr vor Ort vorhanden.
Grabstätte auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann D 272a). Das Grabmal wurde wahrscheinlich von
Gustav Kaupert entworfen, wobei das marmorne Porträtmedaillon G.s auf dem Grabstein nach anderen Angaben auf Ernst Rietschel zurückgehen soll.
Nachlass in der Handschriftenabteilung der UB Ffm.
Seit 1879 G.straße in Sachsenhausen.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 290f.,
).
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