Sohn von
Philipp Friedrich G. und dessen Ehefrau
Catharina Maria Christi(a)ne Friederike, geb. von Rolland (1800-1887). Vater von
Arthur (von) G.Besuch des Gymnasiums in Ffm. Seit 1844 Studium der Rechtswissenschaft in Jena und Heidelberg. 1847 Promotion. Zunächst zweijährige Tätigkeit als Advokat in Ffm. Seit 1849 erneutes Studium, jetzt der Philosophie und Theologie, wahrscheinlich in Tübingen, abgeschlossen mit der Promotion. Später Eintritt in den Dienst der Freien Stadt Ffm., zunächst als Sekretär des Appellationsgerichts, später als Stadtgerichtsrat (1865-66) und zuletzt als Landgerichtsdirektor. Befreundet mit
Theodor Creizenach,
Heinrich Hoffmann und
Ludwig Braunfels.
Ehrenamtliche Tätigkeit für die evangelisch-lutherische Kirche, u. a. als Senior des Gemeindevorstands (1880-82) und Direktor des Konsistoriums (1882/83-Ende 1899) sowie als langjähriges Mitglied im Vorstand der Weißfrauengemeinde.
Daneben schriftstellerische Arbeit. Aus seiner Freundschaft mit
Schopenhauer (seit 1854), der G. dann als seinen Testamentsvollstrecker einsetzte und ihm seine Bibliothek vermachte, entsprang G.s Hauptwerk, die Biographie „
Arthur Schopenhauer aus persönlichem Umgange dargestellt. Ein Blick auf sein Leben, seinen Charakter und seine Lehre“ (1862, 2. Ausgabe 1878, 3. Ausgabe 1910, kritische, von der Enkelin Charlotte G. besorgte Ausgabe 1922, Neuausgabe 1963/87). Weitere Werke u. a.: „Diana und Endymion“ (Roman, veröffentlicht unter dem Pseudonym Natalis Victor, 1860) sowie „
Goethes Faustidee nach der ursprünglichen Conception aufgedeckt und nachgewiesen (...)“, eine vor Auffindung der Handschrift angelegte Rekonstruktion des „Urfaust“, die jedoch erst 1892 erschien. Zehn handschriftliche Bände mit philosophischen Schriften, die G. erst 30 Jahre nach seinem Tod herausgegeben wissen wollte, gingen durch Kriegseinwirkung 1945 in Berlin verloren.
Bestattet in der Familiengrabstätte G. auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann E an der Mauer 398a).
Die G.straße in Seckbach ist nach seinem Vater
Philipp Friedrich G. und ihm benannt.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 292,
).