Der Vater Isaak K. (1805-1884) kam 1832 aus dem Elsass nach Ffm. und gründete hier eine Buchhandlung, der er 1850 einen Verlag angliederte.
Nach einer Lehre in der Voelcker’schen Buchhandlung trat K. in das Geschäft des Vaters ein und wurde 1875 dessen Prokurist, 1877 dessen Teilhaber. Von 1884, dem Todesjahr des Vaters, bis 1909 leitete K. die Firma und baute sie systematisch zu einer der führenden Verlagsbuchhandlungen auf dem Gebiet der jüdischen Religion, Theologie und Wissenschaft aus. Die Stadt Ffm. gewann durch K.s Wirken den Ruf als Mittelpunkt des jüdischen Buchhandels wieder, den sie bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts genossen hatte. Spätestens 1901 übernahm K. zudem die Offizin von „Lehrberger & Co.“, die ehemalige Druckerei von
Wolf Heidenheim, die die berühmten Rödelheimer Ausgaben jüdischer geistlicher Literatur herstellte. Verleger der Schriften von
Samson Raphael Hirsch, den Isaak K. für den Verlag gewonnen hatte. Verleger und Förderer jüdischer Schulbuchliteratur. Wie sein Vater war K. Berater von
Wilhelm Carl von Rothschild bei der Einrichtung dessen hervorragender Bibliothek, deren einzigartiger Bestand jüdisch-hebräischer Literatur später einen Grundstock für die Hebraica-Sammlung in der heutigen UB Ffm. bildete.
1909 übernahm K.s Sohn Felix K. (1878-1953), der 1902 in das Geschäft eingetreten war, die Firma. Seine wichtigsten Verlagsautoren waren Leo Baeck,
Isaac Breuer, Hermann Cohen, Max Dienemann,
Aron Freimann,
Franz Rosenzweig und
Caesar Seligmann. Felix K. verlegte die „Geschichte der Juden in Ffm.“ von
Isidor Kracauer (2 Bde., 1925/27). Das seit 1912 unter „Jüdischer Buchvertrieb und Buchverlag I. Kauffmann & M. Lehrberger & Co.“ firmierende Unternehmen wurde um 1935/36 von den Nationalsozialisten liquidiert. Felix K. emigrierte 1941 in die USA.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 388f.,
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