Studium der Architektur, zunächst (1930-32) an der TH München, dann an der TH Stuttgart bei Paul Bonatz (1877-1956) und schließlich (ab 1934) in Danzig, abgeschlossen 1935 mit Diplom. Von 1937 bis 1938 Tätigkeit bei dem Architekten und Regierungsbaumeister Hans Geber (1889-1973). Dort lernte R. seinen späteren Büropartner
Max Meid (1910-2009) kennen. 1938 bewarb sich R. zusammen mit
Meid bei Herbert Rimpl (1902-1978), dem prominentesten Industriearchitekten des „Dritten Reichs“. Als Mitarbeiter in dessen Büro konzipierten R. und
Meid den Aufbau der „Hermann-Göring-Stadt“ (heute als Lebenstedt ein Stadtteil von Salzgitter). Bei Rimpl lernte R. u. a. die Architekten Hermann Mäckler (1910-1985),
Johannes Krahn (1908-1974),
Werner Hebebrand (1899-1966) und Gerhard Weber (1909-1986) kennen. Sie alle sollten nach Kriegsende 1945 zumindest zeitweise am Wiederaufbau Fft.s beteiligt sein. Im Auftrag von Rimpl waren R. und
Meid in der Abteilung für Wohnungsbau bei der Linzer Wohnungs AG tätig und an der Errichtung der Siedlung Steyer-Münnichhaus (mit 2.500 Wohnungen für die Steyer-Werke) beteiligt. Von 1942 bis 1945 Planungsleiter bei der Linzer Wohnungs AG und des Büros Rimpl in Metz. 1947 waren R. und
Meid gemeinschaftlich als Architekten in Steyer tätig, bevor sie dem Ruf
Johannes Krahns nach Ffm. folgten, um dort am Aufbau der mutmaßlichen neuen Bundeshauptstadt mitzuwirken. (Auf Initiative des späteren Bundeskanzlers Konrad Adenauer wurde 1949 jedoch Bonn und nicht Ffm. zum vorläufigen Regierungssitz.) 1947 war R. ein halbes Jahr im Stadtplanungsamt unter
Werner Hebebrand tätig. Ab 1948 betrieben R. und
Meid ein gemeinsames Büro in Ffm. und wurden neben u. a.
Alois Giefer (1908-1982) und Hermann Mäckler,
Johannes Krahn,
Otto Apel (1906-1966) und
Ferdinand Kramer (1898-1985) zu Schlüsselfiguren der Architektur der ersten Nachkriegsjahrzehnte in Ffm.
Seit 1963 gehörte R. dem Bundesvorstand des Bunds Deutscher Architekten BDA an, seit 1965 als Vizepräsident und von 1975 bis 1979 als Präsident.
Das Werk von Helmut R. ist untrennbar mit dem seines Büropartners
Max Meid verbunden. Gemeinsam schufen sie mit ihrem Büro insbesondere in den Fünfziger- und Sechzigerjahren in Ffm. zahlreiche stadtbildprägende Gebäude, die zugleich qualitätvolle Zeugnisse der architektonischen Nachkriegsmoderne darstellen. Von
Meid und R. stammen vor allem Objekte des sozialen und frei finanzierten Wohnungsbaus, Einfamilienhäuser, Geschäfts-, Schul- und Verkehrsbauten, Parkhäuser und Verwaltungsgebäude. Herausragend sind die auch als Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz klassifizierten Projekte: die als Doppelwohnhaus errichtete Direktorenvilla für die Bank deutscher Länder im Lindenring 41-45 in Eschersheim (1950/51), die Wohn- und Geschäftshauszeile Berliner Straße 20-36 (rückwärtig: An der Kleinmarkthalle 1-11, Hasengasse 1-3, Ziegelgasse 2, 1952), das ursprünglich als Ledigenheim konzipierte mehrgeschossige Laubenganghaus in der Rhönstraße 94 im Ostend (1952), das ehemalige Verkaufskontor der Hoechst AG in der Forsthausstraße (heute: Kennedyallee) 76/Vogelweidstraße 22 in Sachsenhausen (1955/56, erweitert 1968; revitalisiert durch Pielok Marquart Architekten 2013-15), das Parkhaus Hauptwache Am Kornmarkt 10 (1956), die als Atriumhäuser im Bungalowstil errichteten Wohnbauten
Meid und R. im Briandring 18-20 in Sachsenhausen (1958), das ehemalige Nationalhaus in der Neuen Mainzer Straße 1 (erbaut für die Schweizer Nationalversicherung, 1962-64; revitalisiert durch Pielok Marquart Architekten 2004-06, erworben von der Nürnberger Versicherung 2010) sowie die deutsche Firmenzentrale der Nestlé AG in der Lyoner Straße 23 in Niederrad (1967-70).
1985 Bundesverdienstkreuz.
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