Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
für das neue Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute, viel Glück und besonders Gesundheit!
Ich würde mich freuen, wenn Sie dem Frankfurter Personenlexikon auch 2019 weiter Ihr Interesse schenken würden.
Der erste Artikel des Monats in diesem Jahr stellt wieder einmal eine sehr prominente Persönlichkeit vor, einen bedeutenden Frankfurter des 20. Jahrhunderts, der zwar nicht in der Mainstadt geboren wurde, aber zuletzt ihr verdienter Ehrenbürger war.
Artikel des Monats Januar 2019:
Der Suhrkamp Verleger
Er prägte von Frankfurt aus die bundesdeutsche Kultur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Siegfried Unseld. Der gelernte Buchhändler und promovierte Germanist hatte seine Doktorarbeit über den Dichter Hermann Hesse geschrieben. Über Hesse lernte er Peter Suhrkamp kennen, in dessen Frankfurter Verlag er 1952 eintrat. Seit 1959, nach dem Tod des Gründers, leitete Siegfried Unseld den Suhrkamp Verlag. Er führte dessen Tradition als renommierter Literaturverlag fort, gründete die Taschenbuchreihe „edition suhrkamp“, die seit 1963 erscheint, und kaufte im selben Jahr den Insel Verlag hinzu. Die „Kritikerempfänge“ bei Unseld, alljährlich am Mittwoch der Buchmesse in der Verlegervilla in der Klettenbergstraße, wurden legendär. In den Sechzigerjahren entwickelte sich der Suhrkamp Verlag auch zum wichtigen Publikationsort theoretischer Schriften, u. a. der Autoren der „Frankfurter Schule“. Der intellektuelle Diskurs, den der Verlag dadurch wesentlich mitgestaltete, machte vor der eigenen Tür nicht halt: Im Herbst 1968 kam es zum „Lektorenaufstand“ im Suhrkamp-Haus in der Lindenstraße. Dennoch blieben Unseld und sein Suhrkamp Verlag weiterhin maßgeblich im Geistesleben der Bundesrepublik. Die Stadt Frankfurt würdigte den großen Verleger kurz vor seinem Tod 2002 mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde.
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Von der langen Tradition Frankfurts als Stadt des Buches zeugt ein Artikel über einen anderen Verleger in der aktuellen Lieferung: Johann Philipp Andreae profilierte sich mit seinem Unternehmen im alten Buchdruckerviertel nahe dem Karmeliterkloster im ausgehenden 17. Jahrhundert zunächst als Bibeldrucker und machte sich später auch einen Namen als Verleger theologischer Schriften. Bis heute, trotz Wegzug des Suhrkamp Verlags 2010, ist Frankfurt ein Ort für das Buch und die Literatur geblieben – als Stadt der Buchmesse, Sitz bedeutender Verlage und Heimat zahlreicher Autoren. Einer, der lange in Frankfurt wohnte und arbeitete, war der Schriftsteller Peter Kurzeck, einer der bedeutendsten Chronisten der Bundesrepublik. Ihm, der vor etwas mehr als fünf Jahren – im November 2013 – starb, gilt ebenfalls ein Beitrag in dieser Januarlieferung.
Hier von meinem Schreibtisch in der alten Buchstadt aus lade ich Sie auch in diesem Jahr wieder gern zum Lesen ein – besonders im Frankfurter Personenlexikon.
Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen
Sabine Hock
Chefredakteurin des Frankfurter Personenlexikons
P. S. Die nächste Artikellieferung erscheint am 10. Februar 2019.