Jugendfreund von
Gervinus. Studium in Gießen (1817-19); während dieser Zeit Burschenschafter, zumal die Brüder Follen, die Anführer der Gießener Schwarzen, seine Vettern waren. Von 1820 bis 1822 Ausbildung zum Architekten bei seinem Onkel, dem Oberbaurat Georg Moller (1786-1852), in Darmstadt. Dann Distriktsbaumeister in Oberhessen. Während eines Aufenthalts in Rom (seit 1827) erreichte H. der Ruf an das Ffter Städel. Nach einer Ägyptenreise trat er 1830, also etwa gleichzeitig mit
Philipp Veit, seine Stellung dort an. Bis zu seinem Tod wirkte H. als Professor für Baukunst am Städelschen Kunstinstitut in Ffm. Einen ehrenvollen Ruf nach Dresden schlug er aus. Zu seinen Schülern zählten u. a.
Otto Cornill und
Franz von Hoven.
1848 Mitglied der Ffter Constituante.
Freimaurer, u. a. Meister vom Stuhl der Loge zur Einigkeit. Mitglied der „Tutti Frutti“ und Mitbegründer der „Katakomben“ als künstlerisch-literarisch orientierter Männergesellschaften. Hier wie überall trat H. als begeisterter Redner und Vortragskünstler mit eigenen Dichtungen auf, so dass bei Tisch der Spruch zum geflügelten Wort wurde: „Erst esse mer, dann Hessemer!“
Als Vertreter eines romantischen Baustils konnte sich H. nicht gegen Stadtbaumeister
Friedrich Hess durchsetzen, und so stammen nur wenige, dem sanktionierten Architekturstil angepasste Bauten in Ffm. von H., etwa der Erweiterungsbau des Städelschen Kunstinstituts in der Neuen Mainzer Straße (1833), das Haus der
Gräfin Bose in der Neuen Mainzer Straße 54, das Haus Hochstraße 42 und der Umbau des Hofes Goldstein. Zur vollen Entfaltung kam H.s individuelle Auffassung von Baukunst lediglich in dem 1842 errichteten Mausoleum für die
Gräfin von Reichenbach-Lessonitz auf dem Ffter Hauptfriedhof. Nicht verwirklicht wurden seine Entwürfe zum Ausbau des Domturms und der Alten Börse (Entwürfe im Städel erhalten). Mit Hilfe von H.s Veröffentlichungen zur Architektur (u. a. „Arabische und altitalienische Bauverzierungen“, 1842; „Neue Arabesken“, 1854) konnten sich jedoch seine Nachfolger seinen Baustil zueigen machen und zur Ausführung bringen. Aufsätze zur Ffter Architekturgeschichte, u. a. im „Archiv für Fft.s Geschichte und Kunst“. Zudem versuchte sich H. als vaterländischer Dichter (u. a. „Deutsch-christliche Sonette“, 1845, zur deutsch-katholischen Frage mit einem Widmungssonett an
Gervinus).
Porträtiert von seinem Schwiegersohn Julius Hamel.
Grabdenkmal mit einem Porträtmedaillon (von
Johann Nepomuk Zwerger, 1863) auf dem Ffter Hauptfriedhof.
Im Städel befinden sich H.s mit architektonischen Zeichnungen versehene Berichte von seinen Reisen nach Italien und Ägypten (501 Blatt). Seinen dichterischen Nachlass veröffentlichte seine Witwe (1891).
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 326f.,
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