Ältestes der acht Kinder von Johann
Justinian Georg von H. (1771-1846) und dessen Ehefrau
Caroline Friederike Luise, geb. von Ziegesar (1775-1846). Fünf Brüder, darunter Friedrich Ludwig Carl, gen.
Fritz, von H. (1797-1819) und
Johann Adolph von H., und zwei Schwestern; zwei der Brüder starben im Säuglings- oder Kleinkindalter. Verheiratet in erster Ehe (seit 1823) mit Maria Johanna von H., geb. von Heyden (1801-1823), einer Kindheitsfreundin seiner Schwester Sophie (1801-1865); die junge Frau starb knapp sieben Wochen nach der Hochzeit. Verheiratet in zweiter Ehe (seit 1835) mit
Sophie Auguste von H., geb. (von) Gontard (1800-1867), einer Schwester von
Marianne Lutteroth und
Clotilde Koch-Gontard. Ein Sohn aus zweiter Ehe: Johann Justinian
Georg Karl von H. (1841-1908), der unverheiratet blieb und seinen „Neffen“
Adolph von H. zum alleinigen Erben einsetzte;
Adolph von H. war der Enkel von Carl von H.s viertem Bruder Johann Hector von H. (1812-1890) und der Sohn von Georg von H.s Cousin Alexis von H. (1837-1904).
Mit seinen beiden nächstjüngeren Brüdern Fritz und
Adolph wurde H. von
Friedrich Fröbel unterrichtet, der seit Juni 1806 als Hofmeister bei der Familie angestellt war. Mit ihm besuchten die Brüder von H. von 1808 bis 1810
Pestalozzis Institut in Iferten in der Schweiz. 1813 Eintritt in die österreichische Armee und Teilnahme an den Befreiungskriegen gegen
Napoleon, zunächst als Leutnant im K. k. Infanterie-Regiment Prinz Philipp von Hessen-Homburg Nr. 19 (Feldzug der Südarmee 1814, verwundet), dann im K. k. Kürassier-Regiment Großfürst Konstantin von Russland Nr. 8 (Feldzug in Frankreich 1815). Ordonnanzoffizier beim Kommandierenden General Erbprinz von Hessen-Homburg. 1817 Abschied vom Militär. Studium in Heidelberg. Von 1825 bis 1827 Kunstreise durch Italien.
Mitglied der Patriziergesellschaft Alten-Limpurg. 1822 Ehrenmitglied der SNG und der Fft.ischen Gesellschaft zur Beförderung nützlicher Künste und deren Hülfswissenschaften (der späteren Polytechnischen Gesellschaft). Bei Gründung der Ffter Sparkasse durch die Polytechnische Gesellschaft 1822 hatte H. zu den Bürgern gehört, die „die notwendigen Garantie-Aktien zeichneten und damit dem zunächst als Hilfe für die wirtschaftlich Schwachen, insbesondere für Arbeiter, Handwerksgesellen und Hausangestellte, gedachten Institut den nötigen Rückhalt gaben“ (Franz Lerner). 1837 Mitbegründer der Gesellschaft für Fft.s Geschichte und Kunst.
H. war naturwissenschaftlich interessiert und befasste sich auch mit religiösen, philosophischen, literarischen und historischen Fragen, wie entsprechende Aufzeichnungen in seinen nachgelassenen Papieren belegten. Seine Frau Sophie von H., die um 1829/32 Schülerin der Malerin Caroline Bardua (1791-1864) gewesen war, beschäftigte sich, ebenso wie ihre Schwester Rosalie Gontard (1806-1887), als Malerin. Das Ehepaar von H. bewegte sich freundschaftlich in Ffter Künstlerfamilien, u. a. Hessemer, Mylius, Reiffenstein und Schmidt von der Launitz, und veranstaltete regelmäßige Leseabende im Schlösschen „auf der Öde“.
Nach dem Tod des Vaters 1846 wurde H. als ältester Sohn 5. Fideikommissherr und Ritter des Königlich Preußischen St. Johanniterordens.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 349,
).