Besuch der Klinger-Oberrealschule. 1914/15 nahm M. Schauspielunterricht am Hoch’schen Konservatorium. Einberufung. Nach schwerer Verwundung bei Verdun 1917 aus dem Kriegsdienst entlassen. Wiederaufnahme der Schauspielstudien in Ffm. bis 1919. Erstes Engagement an der Württembergischen Volksbühne in Stuttgart. 1921 Rückkehr nach Ffm., an das neugegründete „Ffter Künstlertheater für Rhein und Main“, eine der größten Wanderbühnen während der Weimarer Republik. Nach dem inflationsbedingten wirtschaftlichen Zusammenbruch dieses Theaters wurde M. 1924 der Neuaufbau der Bühne übertragen. 1930 erhielt M. einen Ruf als Intendant an das Stadttheater Stettin, wo ihm Schauspiel und Oper unterstanden. M. gelang es, das dortige Theater vor Schließungsplänen zu bewahren.
Am 1.6.1933 wurde M. Generalintendant der Städtischen Bühnen in seiner Heimatstadt Ffm. Er behielt diese Stellung bis zur Schließung aller deutschen Theater zum 1.9.1944. M.s Position bei seinem Wechsel von Stettin nach Ffm. ist bisher nicht zweifelsfrei geklärt. M. war seit 1928/29 Mitglied der SPD gewesen. Obwohl er im Oktober 1932 aus der SPD aus- und kurz nach der Machtergreifung in die NSDAP eintrat, stand er in Stettin unter starkem politischem Druck. Eine Verleumdungskampagne, die M.s sozialdemokratische Vergangenheit anprangerte und seinen Arbeitsbeginn in Ffm. vereiteln sollte, wurde Ende März 1933 von dem neuernannten und M. freundschaftlich gesinnten Ffter Oberbürgermeister
Friedrich Krebs gestoppt. Mit der Vertragsbestätigung vom 18.7.1933 unterstanden M. vier Ffter Spielstätten: Oper, Großes Schauspielhaus, Kleines Haus sowie die 1932 von
Alwin Kronacher und
Max Michel ins Leben gerufenen Römerbergfestspiele.
M. versuchte, gerade am Beginn seiner Ffter Intendantentätigkeit, jegliche Skandale um die Städtischen Bühnen zu vermeiden. Stücke „heikler“ Autoren oder Komponisten wurden kaum auf den Ffter Spielplan gesetzt. Zu den riskanteren Unternehmungen gehörte die Aufführung von
Büchners „Woyzeck“ (1937). Es bedurfte einige Zeit, bis M. die großen Lücken, die die Entlassung vieler jüdischer und politisch belasteter Künstler in das Ffter Theaterensemble gerissen hatte, durch die Verpflichtung vor allem junger Kräfte füllen konnte. Nicht allzu häufig, aber doch mit einiger Regelmäßigkeit inszenierte M. Stücke nationalsozialistischer Autoren, etwa von
Friedrich Bethge, der ihm als Chefdramaturg beigeordnet war. Der eindeutige Schwerpunkt lag jedoch auf der Pflege des klassischen Repertoires, wobei es M. aber auch gelang, die Werke bedeutender zeitgenössischer Künstler in Ffm. uraufzuführen. Zu den Höhepunkten zählte hier im Juni 1937 die Weltpremiere von
Carl Orffs „Carmina Burana“ im Ffter Opernhaus.
Werner Egks neue Oper „Columbus“ inszenierte M. 1942 selbst.
M.s mitreißendes Regietalent fand jedoch die beste Entfaltung bei den Freilichtfestspielen auf dem Römerberg, die M. von 1933 bis 1939 leitete. Mit einem hervorragenden Schauspielerensemble konnte er auf dieser einmaligen Architekturbühne in wenigen Jahren Ffm. zum Ruf einer international anerkannten Festspielstadt verhelfen, eine Entwicklung, die durch die Zerstörung dieser Kulisse im Zweiten Weltkrieg abgebrochen wurde. Zu M.s Regiearbeiten für die Römerbergfestspiele gehörten „Faust I“ (1935),
Gerhart Hauptmanns Bauernkriegsdrama „Florian Geyer“ (1937), „Hamlet“ (1938) und Hebbels „Die Nibelungen“ (1939). Im Juli 1939 leitete M. eine Freilichtaufführung des Ffter Schauspiels auf der Loreley. Daneben unternahm er Gastspielreisen mit der Ffter Oper durch Holland, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Griechenland und Spanien. Als Gastregisseur inszenierte M. in den Jahren 1940 bis 1943 an Theatern in Budapest, Bukarest und Sofia.
Nach der Zerstörung der Ffter Theater im Januar und März 1944 konnte M. den Spielbetrieb noch bis zum 1.9.1944 (Schließung aller Theater) in Ausweichquartieren in und um Ffm. aufrechterhalten. M. rechnete fest damit, seine Intendantentätigkeit in Ffm. nach Kriegsende wieder aufnehmen zu können. Im Juni 1945 wurde er jedoch von den Amerikanern verhaftet und verblieb bis zum März 1947 im Internierungslager Moosburg in Oberbayern, wo er mit anderen Lagerinsassen mehrere Theateraufführungen organisierte. In diese Zeit fiel auch sein Übertritt zum katholischen Glauben. Nach längerer Erkrankung übernahm M. 1949 die Theaterleitung und den Aufbau des Opernbetriebs in Gelsenkirchen. Von 1953 bis zu seinem tödlichen Herzinfarkt am 14.7.1958 war M. Generalintendant der Städtischen Bühnen in Augsburg. M., der als gebürtiger Ffter immer wieder auch klassische Ffter Mundartstücke in den Spielplan des Schauspiels aufgenommen hatte, litt sehr darunter, dass er nach dem Krieg seine Theaterarbeit in Ffm. nicht fortsetzen konnte.
1962 erschien der Sammelband „Sinn und Aufgabe des Theaters“, der Aufsätze von M. aus den Jahren 1930 bis 1957 beinhaltet.
Nachlass in der UB Ffm.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 27f.,
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