Besuch des Gymnasiums in Büdingen und Darmstadt. Beginn eines Studiums der Theologie, dann einer kameralistischen Laufbahn. Seit 1836 Bibliothekar an der Darmstädter Hofbibliothek, später auch an der Privatbibliothek des Prinzen Karl von Hessen und bei Rhein. 1843 kam M. als Redakteur des Ffter Konversationsblatts nach Ffm. Unter seiner Leitung nahm das zur Ober-Postamts-Zeitung gehörende belletristische Blatt bedeutenden Aufschwung. M., der in jener Zeit selbst als Romancier debütierte („Bürger. Ein deutsches Dichterleben“, 1845), bemühte sich vor allem um die Mitarbeit junger Schriftsteller. Auch lieferte er eigene Beiträge für das Ffter Konversationsblatt, u. a. die Novelle „Petrus von Vinea“ (1846). Während dieses ersten Ffter Aufenthalts wohnte M. im Großen Hirschgraben in der Nähe des Goethehauses; er verkehrte in der Ffter Schriftsteller- und Künstlerwelt, war mit der
Familie Andreae befreundet und lernte auch Marianne von Willemer persönlich kennen. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Redakteur des Mannheimer Journals in Mannheim (1848-52) und einem längeren Erholungsaufenthalt nach dem Tod seiner ersten Frau in Bremen (1852-54) kehrte M. 1854 nach Ffm. zurück und leitete hier zunächst im Auftrag der Meidinger’schen Verlagsbuchhandlung die „Deutsche Bibliothek“, eine verbreitete Reihe deutscher Originalromane, als deren zweiter Band auch ein eigener Roman M.s („Charlotte Ackermann. Ein Hamburger Theater-Roman aus dem vorigen Jahrhundert“, 1854) erschien. Bald darauf gründete M. gemeinsam mit
Ludwig Braunfels und
Theodor Creizenach die Zeitschrift „Ffter Museum“ („Süddeutsche Wochenschrift für Kunst, Literatur und öffentliches Leben“, ab 1855). Darin brachte er u. a. den Fortsetzungsroman „Kaiser und Stadtschultheiß“ (1855/56). Die Geschichte, die von dem Ffter Stadtschultheißen
Johann Wolfgang Textor, dessen ältester Tochter
Catharina Elisabeth und deren jugendlicher Schwärmerei für Kaiser
Karl VII. handelt, die sie letztlich zur Ehe mit dem Kaiserlichen Rat
Johann Caspar Goethe führt, erschien 1856 als Buch unter dem Titel „Der Stadtschultheiß von Fft.“ („Ein Familienroman aus dem vorigen Jahrhundert“, 3. Aufl. 1878; Neuausgaben 1924, 2014 u. ö.). Im selben Jahr, in dem das Werk erstmals herauskam, zog M. nach Stuttgart, wo er künftig als freier Schriftsteller lebte.
M. verfasste zahlreiche biographische, historische und kulturhistorische Romane und Novellen, die seinerzeit wegen ihrer unterhaltsamen, gemütvollen bis rührenden Schilderungen menschlicher Schicksale vor einem etwas altertümlichen Zeitkolorit gern gelesen wurden, sowie einige Erzählungen, in denen er vom Leben im Vogelberg, in seiner oberhessischen Heimat, schreibt.
Eine Bearbeitung von M.s Roman „Der Stadtschultheiß von Fft.“ für die Bühne brachte Hans Geisow unter dem Titel „Der alte
Textor“ 1924 heraus.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 70f.,
).