Sohn eines Gastwirts, der eine der Garküchen am Dom betrieb.
Sch. begann seine Ausbildung bei Johann Conrad Ulmer (1780-1820) am Städelschen Kunstinstitut in Ffm. (1818-21). Als erste Schulplatte stach er 1819 ein Motiv aus Raffaels „Galathea” nach Goltzius. Nach dem plötzlichen Tod des Lehrers ging Sch. als Stipendiat des Städel an die Akademie nach München (1821-24) und war schließlich Schüler von
Cornelius in Düsseldorf (1824-26), mit dem er 1826 wieder nach München kam. 1832 kehrte Sch. in seine Vaterstadt zurück und wurde 1833 Lehrer der Kupferstecherkunst am Städelschen Kunstinstitut, wo u. a.
Johannes Eissenhardt,
Angilbert Göbel, Karl Kappes, Karl Müller und Christian Siedentopf zu seinen Schülern zählten. Wie schon in München, wo er aufgrund seiner Stiche „Die Unterwelt” nach
Cornelius (1826-28) den Ruf des „deutschen Marc Anton” erhalten hatte, fertigte Sch. während dieser Ffter Zeit weiterhin hervorragende Stiche nach den Arbeiten seines Lehrmeisters
Cornelius (u. a. „Romeo und Julia”, 1835-36/37). Außerdem schuf er Stiche nach Kaulbach (zu
Schillers „Der Verbrecher aus verlorener Ehre”, 1835; „
Karl der Große und Wittekind”, 1843), Neher („Der Erlkönig”, 1840), Steinbrück („Die heilige Genovefa”, 1839),
Steinle („Das Leben der heiligen Euphrosyna”, 1838),
Veit („Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum” mit „Germania” und „Italia”, mit
Göbel und Siedentopf, 1839; „Sankt Thomas”, 1842) u. a. sowie Buchschmuck nach Werken von
Cornelius,
Fellner, Overbeck,
Steinle u. a. Für einen von Strahlheim (d. i.
Johann Conrad Friederich) herausgegebenen „Welt-Atlas” (1840) lieferte er die Abbildungen der Idealköpfe „Achill” und „Hektor”. Er porträtierte u. a.
Schelble und
Veit. 1844/45 erste Italienreise, und zwar mit Hauptaufenthalt in Florenz, wo er vor allem Zeichnungen der „Madonna della Sedia” von Raffael anfertigte. Im Winter 1845 nach Ffm. zurückgekehrt, schuf er nach den mitgebrachten Zeichnungen einen später berühmt gewordenen Farbenstich (1849, erschienen 1851). Die Platte der „Madonna della Sedia” konnte Sch. für 24.000 Gulden an
Dondorf und dessen Graphische Verlagsanstalt verkaufen. 1848 zum Professor am Städel ernannt. 1852/53 zweite Italienreise, diesmal hauptsächlich in Rom. Danach erneut mehrjähriger Aufenthalt in München. Weil er damit den in Ffm. gewährten Urlaub weit überschritt, wurde er inzwischen seines Lehramts am Städel enthoben. Dennoch ging Sch. im Oktober 1856 nach Ffm. zurück und vollendete hier noch im selben Jahr einen wiederum vielgerühmten Farbenstich der „Madonna del Granduca” nach Raffael, von dem er selbst jedoch später nie mehr etwas wissen wollte. Bereits 1855, bei der Gründung der Ffter Bank, hatte Sch. den Auftrag erhalten und ausgeführt, für Banknoten eine Francofurtia zu zeichnen und zu stechen, wofür er mit 2.000 Gulden reichlich entlohnt wurde. Sch. starb an den Folgen eines am 24.11.1870 in seinem Atelier erlittenen Schlaganfalls. Sein letztes Werk war „Mariä Heimsuchung” nach
Veit (1869). Weitere Arbeiten nach Raffael („Poesie”) und Tizian („Himmlische und irdische Liebe”) blieben unvollendet. Außerdem hinterließ Sch. im Manuskript eine Geschichte der Kupferstecherkunst und mehrere Schauspiele.
Seit 1857 Mitglied der neu gegründeten Ffter Künstlergesellschaft.
Umfassende Sammlung seiner Werke (Zeichnungen und Kupferstiche), darunter auch ein Selbstbildnis (Kreidezeichnung, München, 1822), mit einem von seinem Bruder angefertigten Werkverzeichnis im Besitz des Städelschen Kunstinstituts.
Porträtiert von
Jakob Becker (1841).
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 252f.,
.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.