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Schäffer, Eugen Eduard

Schäffer (auch: Scheffer), Eugen Eduard. Prof. Zeichner, Kupferstecher und Lithograf. * 30.3.1802 Ffm., † 7.1.1871 Ffm.
Sohn eines Gastwirts, der eine der Garküchen am Dom betrieb.
Sch. begann seine Ausbildung bei Johann Conrad Ulmer (1780-1820) am Städelschen Kunstinstitut in Ffm. (1818-21). Als erste Schulplatte stach er 1819 ein Motiv aus Raffaels „Galathea” nach Goltzius. Nach dem plötzlichen Tod des Lehrers ging Sch. als Stipendiat des Städel an die Akademie nach München (1821-24) und war schließlich Schüler von Cornelius in Düsseldorf (1824-26), mit dem er 1826 wieder nach München kam. 1832 kehrte Sch. in seine Vaterstadt zurück und wurde 1833 Lehrer der Kupferstecherkunst am Städelschen Kunstinstitut, wo u. a. Johannes Eissenhardt, Angilbert Göbel, Karl Kappes, Karl Müller und Christian Siedentopf zu seinen Schülern zählten. Wie schon in München, wo er aufgrund seiner Stiche „Die Unterwelt” nach Cornelius (1826-28) den Ruf des „deutschen Marc Anton” erhalten hatte, fertigte Sch. während dieser Ffter Zeit weiterhin hervorragende Stiche nach den Arbeiten seines Lehrmeisters Cornelius (u. a. „Romeo und Julia”, 1835-36/37). Außerdem schuf er Stiche nach Kaulbach (zu Schillers „Der Verbrecher aus verlorener Ehre”, 1835; „Karl der Große und Wittekind”, 1843), Neher („Der Erlkönig”, 1840), Steinbrück („Die heilige Genovefa”, 1839), Steinle („Das Leben der heiligen Euphrosyna”, 1838), Veit („Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum” mit „Germania” und „Italia”, mit Göbel und Siedentopf, 1839; „Sankt Thomas”, 1842) u. a. sowie Buchschmuck nach Werken von Cornelius, Fellner, Overbeck, Steinle u. a. Für einen von Strahlheim (d. i. Johann Conrad Friederich) herausgegebenen „Welt-Atlas” (1840) lieferte er die Abbildungen der Idealköpfe „Achill” und „Hektor”. Er porträtierte u. a. Schelble und Veit. 1844/45 erste Italienreise, und zwar mit Hauptaufenthalt in Florenz, wo er vor allem Zeichnungen der „Madonna della Sedia” von Raffael anfertigte. Im Winter 1845 nach Ffm. zurückgekehrt, schuf er nach den mitgebrachten Zeichnungen einen später berühmt gewordenen Farbenstich (1849, erschienen 1851). Die Platte der „Madonna della Sedia” konnte Sch. für 24.000 Gulden an Dondorf und dessen Graphische Verlagsanstalt verkaufen. 1848 zum Professor am Städel ernannt. 1852/53 zweite Italienreise, diesmal hauptsächlich in Rom. Danach erneut mehrjähriger Aufenthalt in München. Weil er damit den in Ffm. gewährten Urlaub weit überschritt, wurde er inzwischen seines Lehramts am Städel enthoben. Dennoch ging Sch. im Oktober 1856 nach Ffm. zurück und vollendete hier noch im selben Jahr einen wiederum vielgerühmten Farbenstich der „Madonna del Granduca” nach Raffael, von dem er selbst jedoch später nie mehr etwas wissen wollte. Bereits 1855, bei der Gründung der Ffter Bank, hatte Sch. den Auftrag erhalten und ausgeführt, für Banknoten eine Francofurtia zu zeichnen und zu stechen, wofür er mit 2.000 Gulden reichlich entlohnt wurde. Sch. starb an den Folgen eines am 24.11.1870 in seinem Atelier erlittenen Schlaganfalls. Sein letztes Werk war „Mariä Heimsuchung” nach Veit (1869). Weitere Arbeiten nach Raffael („Poesie”) und Tizian („Himmlische und irdische Liebe”) blieben unvollendet. Außerdem hinterließ Sch. im Manuskript eine Geschichte der Kupferstecherkunst und mehrere Schauspiele.
Seit 1857 Mitglied der neu gegründeten Ffter Künstlergesellschaft.
Umfassende Sammlung seiner Werke (Zeichnungen und Kupferstiche), darunter auch ein Selbstbildnis (Kreidezeichnung, München, 1822), mit einem von seinem Bruder angefertigten Werkverzeichnis im Besitz des Städelschen Kunstinstituts.
Porträtiert von Jakob Becker (1841).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 252f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Wilhelm Schmidt in: ADB 30 (1890), S. 529f. | Dessoff, Albert: Kunst und Künstler in Ffm. im 19. Jahrhundert. 2. Bd.: Biographisches Lexikon der Ffter Künstler im 19. Jahrhundert. Ffm. 1909.Dessoff, S. 128. | Thieme, Ulrich/Becker, Felix: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bde. Leipzig 1907-50.Thieme/Becker 29 (1935), S. 553.
Literatur:
                        
Hoff, Johann Friedrich: Ffter Künstler. Erinnerungen und Gedanken eines Achtzigjährigen. Ffm. 1914.Hoff: Ffter Künstler 1914, S. 17-46. | Wiederspahn, August/Bode, Helmut: Die Kronberger Malerkolonie. Ein Beitrag zur Ffter Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts. Mit dokumentarischen Beiträgen von Änne Rumpf-Demmer, Julius Neubronner und Philipp Franck. 3., erw. Aufl. Ffm. 1982.Wiederspahn/Bode: Kronberger Malerkolonie 1982, S. 184, 702.
Quellen: Mittheilungen an die Mitglieder des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde in Ffm. 7 Bde. Ffm. 1858-85.Nachruf in: Mitteilungen d. Geschichtsvereins 4 (1873), H. 3 (Aug./Okt. 1872), S. 414.
Internet: Internetpräsenz des Städel Museums, Ffm. https://sammlung.staedelmuseum.de/de/person/schaeffer-eugen-eduardStädel, 3.2.2021.

GND: 117117935 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Schäffer, Eugen Eduard. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1006

Stand des Artikels: 23.12.1994