Neuerscheinungen vom 10. Juli 2019

Einleitung: 

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

mit einer hervorragend besetzten Artikellieferung startet das Frankfurter Personenlexikon in sein sechstes Jahr im Internet. Zum Bauhausjubiläum blicken wir im aktuellen Artikel des Monats wieder auf einen bedeutenden Architekten und Designer des „Neuen Frankfurt“ und der klassischen Moderne.

Artikel des Monats Juli 2019:
Architekt der linken Avantgarde

Er wurde von Ernst May nach Frankfurt geholt, um komfortable „Wohnungen für das Existenzminimum“ zu bauen: Mart Stam. Gerade hatte sich der knapp 28-jährige Architekt aus den Niederlanden mit der Gestaltung eines Reihenhauses an der am 23. Juli 1927 eröffneten Werkbund-Ausstellung in Stuttgart-Weißenhof beteiligt. Dafür hatte er den ersten Freischwingerstuhl aus Stahlrohr entworfen und damit einen Designklassiker der Moderne geschaffen. Wohl auf einem Architektenkongress in der Schweiz 1928 lernte er den Frankfurter Stadtbaurat May kennen. Noch im selben Jahr übersiedelte Stam in die Mainstadt, wo er seitdem das „Neue Frankfurt“ mitgestaltete. Er konzipierte die neue Hellerhof-Siedlung im Gallusviertel und war maßgeblich an der Planung des Henry und Emma Budge-Heims, eines Altersheims am Dornbusch, beteiligt. 1930 begleitete der Architekt, der das „Neue Bauen“ als sozialreformerischen Auftrag begriff, May und dessen Team zur Planung von Stadtregionen in die Sowjetunion.
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Schluss: 

Auch die anderen Personen aus den Artikeln dieser Julilieferung sind eine Entdeckung wert, etwa der Fotograf und Verleger Carl Friedrich Fay, der von 1896 bis 1911 insgesamt 26 Folgen von „Bildern aus dem alten Frankfurt am Main“ veröffentlichte, genau 314 Aufnahmen, die uns heute das Stadtbild um 1900 zeigen.
Nachdenklich stimmt die Geschichte des Journalisten Wilhelm Cohnstaedt, eines wichtigen Mitarbeiters der „Frankfurter Zeitung“, der sich in der Weimarer Republik für die deutsche Demokratie engagierte und anlässlich der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 eine Ergebenheitsadresse an Hitler in einem Leitartikel verweigerte; daraufhin schickte die FZ ihren Redakteur zu seiner Sicherheit gerade noch rechtzeitig in die USA.
Erinnern Sie sich, wie ein Pfennig aussieht? Wenn Sie wissen wollen, wer die (meisten) Pfennigmünzen entworfen hat, mit denen in der Bundesrepublik von 1949 bis 2001 bezahlt wurde, dann lesen Sie den Artikel über den Medailleur Adolf Jäger, der – so viel sei schon verraten – auch „der Pfennig-Jäger“ genannt wurde.
Einen der bekanntesten Bildhauer aus Frankfurt stellt ein weiterer Artikel in diesem Monat vor: Hans Steinbrenner. Der gebürtige Frankfurter wohnte und arbeitete von 1967 bis zu seinem Tod 2008 in einem Atelierhaus in der Künstlerkolonie in Praunheim. Einige seiner „Figuren“, wie der international anerkannte Künstler seine Skulpturen stets nannte, sind auch im öffentlichen Raum in Frankfurt präsent.
Und ein Artikel ist schließlich Wolfgang Kaus, dem langjährigen künstlerischen Leiter und Regisseur des Volkstheaters Frankfurt, zum ersten Todestag am 18. Juli gewidmet. Er steht hier übrigens nur an letzter Stelle, weil diese kleine Empfehlungsliste lesenswerter neuer Artikel chronologisch nach dem Geburtsdatum der behandelten Personen geordnet ist.

Im Frankfurter Personenlexikon findet sich immer viel Stoff. Der Vorteil der Internetpräsenz des Projekts ist, dass Sie überall und jederzeit darin lesen und nachschlagen können – etwa in oder auch erst nach Ihrem Sommerurlaub. Wie es Ihnen nützt und gefällt.
Das Frankfurter Personenlexikon ist für Sie da.

Schöne und entspannte Sommerwochen wünscht Ihnen
Sabine Hock
Chefredakteurin des Frankfurter Personenlexikons

P. S. Die nächste Artikellieferung erscheint am 10. August 2019.