Sohn eines Frankfurters und einer Kronbergerin. Verheiratet (seit 1934) mit der Sängerin Herta J., geb. Dierolff (1903-1971), die später dem Chor des Hessischen Rundfunks angehörte.
Besuch der Weißfrauenschule. Bis 1914 Lehre als technischer Zeichner, Ziseleur und Bildhauer in der Metallwarenfabrik (Bronzegießerei) des Architekten Wilhelm Maus in der Großen Gallusstraße 19, die vor allem Leuchten aus Metall herstellte. Besuch des künstlerischen Unterrichts an der Gewerbe- und der Kunstgewerbeschule. Meisterprüfung als Ziseleur. Aufgrund seiner kunsthandwerklichen Ausbildung sah J. selbst sich „als Autodidakt“, weil er „keine Akademie besucht“ habe. Nach freiwilliger Teilnahme am Ersten Weltkrieg kehrte er vorläufig in die Metallwarenfabrik von Wilhelm Maus zurück. 1921 machte J. sich als Ziseleur in Ffm. selbstständig, zunächst mit einem Atelier in der Diesterwegstraße (Sachsenhausen), und begann allmählich, als Medailleur und Bildhauer auch künstlerisch zu arbeiten. In den 1930er Jahren wohnte das Ehepaar J. im Haus Lichtenstein auf dem Römerberg, in dem damals einige Künstlerwohnungen untergebracht waren. Zusätzliche Ausbildung zum Gewerbelehrer, abgeschlossen 1939. Von 1939 bis 1945 Kriegsdienst. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem das Haus Lichtenstein bei den Luftangriffen auf Ffm. zerstört worden war, quartierte sich J. eine Zeitlang in Kronberg ein, woher seine Mutter stammte. Spätestens 1950 bezog er ein neues Atelier in Ffm., jetzt in einem Gartenhäuschen in der Leipziger Straße 33 (Bockenheim).
1948 beteiligte sich J. an dem Wettbewerb der Bank deutscher Länder (BdL) zur Neugestaltung der 1-, 5- und 10-Pfennig-Münzen. Offenbar hatte er sich schon länger mit dem Design für ein neues deutsches Kleingeld befasst, denn seine ersten Entwürfe (im Besitz des HMF) datieren bereits aus dem Jahr 1946. Die Vorgaben der BdL für die Gestaltung der neuen Münzen legten Größe und Gewicht sowie die Verhältnisse der Metallverbindungen (und damit auch die Farbe) fest; die Münzen sollten keine politische Tendenz zum Ausdruck bringen, „einprägsam im Bild“ sein und sich gut in Rollen setzen lassen. Jeder Künstler sollte zwei Vorschläge einreichen. J.s erster Entwurf sah für die Bildseite Ähren und für die Wertseite drei Ringe vor. Sein zweiter Entwurf zeigte auf der Schauseite einen Eichenzweig mit fünf Blättern (ein Motiv, das später für die deutschen Centmünzen wiederaufgenommen wurde), auf der Wertseite die von zwei Ähren umrahmte Wertziffer; der Freiraum, den die aufeinander zu laufenden Grannen am oberen Rand lassen, enthielt den Buchstaben für die jeweilige Prägestätte. Mit diesem zweiten Entwurf gewann J. den ersten Preis in dem Wettbewerb, und die nach seiner Vorlage geprägten Münzen waren bis zur Einführung des Euro am 1.1.2002 im Umlauf.
Nach der Einführung der Deutschen Mark mit der Währungsreform am 20.6.1948 galten zunächst die Kleinmünzen der Reichswährung mit einem Zehntel ihres Nennwerts weiter. Als erste Münze der neuen Währung kam das 1-Pfennig-Stück heraus, das ab dem 24.1.1949 ausgegeben wurde und damals noch die Umschrift „Bank deutscher Länder“ trug. Gefertigt war der zwei Gramm schwere Pfennig aus einem Stahlschrötling, der mit Kupfer plattiert war. „Ein friedensmäßiges Kupfergesicht“, jubelte die Presse, „nur der Kern wird aus Eisen bestehen.“ (FNP, 29.7.1948.) Die Ffter Rundschau zeigte sich in euphorischer Wiederaufbau-Stimmung: „Der Entwurf des Ffter Bildhauers Adolf Jäger machte das Rennen. Auf der Vorderseite eine kräftige Eins zwischen vollen Aehren
[sic!], auf der Rückseite ein noch schwacher Eichensteckling. Deutschland soll wieder grünen und wachsen. Wir wollen’s hoffen und dabei helfen, angefangen mit dem Pfennig.“ (FR, 29.7.1948.) Das 1-Pfennig-Stück ist die einzige Münze mit dem Prägejahr 1948. Noch 1949 kamen die 5- und 10-Pfennig-Stücke und somit zwei weitere Münzen nach J.s Entwürfen in Umlauf; außerdem wurde in diesem Jahr die 50-Pfennig-Münze (Entwurf:
Richard Martin Werner) ausgegeben. Erst ab 1950 wurde die 2-Pfennig-Münze geprägt, deren Entwurf bis auf das Nominal „2“ ebenfalls von J. stammte.
Nach diesem Erfolg beteiligte sich J. noch mehrfach an Wettbewerben zur Gestaltung von Umlaufmünzen, jedoch ohne wieder einen ersten Preis und damit die Ausführung seiner Entwürfe zu erlangen. J. verlegte den Schwerpunkt seiner Arbeit zunehmend auf die künstlerische Gestaltung von Medaillen und (Klein-)Plastiken, u. a. im Auftrag der Stadt Ffm., für die er u. a. verschiedene Plaketten schuf, der katholischen Kirche und der freien Wirtschaft, womit er sich ein gewisses Auskommen sicherte. Zuletzt hatte er sein Atelier in der Martin-Luther-Straße 25 (Nordend).
Seit 1950 Mitglied der Ffter Künstlergesellschaft.
Medaillen von J. (in Auswahl):
Martin-Luther-Plakette für die Synode zur „Vierhundert-Jahrfeier der Reformation in Ffm.“ (1933), Porträtmedaille auf Adolf Hitler (1930er Jahre), Plakette als Ehrengabe der Stadt Ffm. zur „Jahrhundertfeier der ersten deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche“ (Gussmodell, 1948; im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten insgesamt 13-mal verliehen an verdiente Persönlichkeiten),
Goethe-Plakette als Erinnerungsmedaille der Stadt Ffm. zum 200. Geburtstag des Dichters (1949; anlässlich der Feierlichkeiten zum
Goethejahr verschenkt als Ehrengabe an verdiente Persönlichkeiten und prominente Gäste), Gedenkmedaille zum 150. Todestag
Friedrich Schillers (1955),
Walter-Kolb-Plakette im Auftrag des Amts für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung der Stadt Ffm. (1956),
Schopenhauer-Medaille als Ehrengabe der Stadt Ffm. zum 100. Todestag des Philosophen (1960; im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten verliehen an hervorragende Forscher der
Schopenhauer’schen Lehre),
Boris-Rajewsky-Medaille (1964) und
Walter-Möller-Plakette im Auftrag der Stadt Ffm. (1976).
Mitwirkung an der heraldischen Neufassung des hessischen Staatswappens (1947; 1. Preis). Weitere Entwürfe von J. für Münzen (in Auswahl): Zweimarkstücke mit den Porträts von Robert Koch,
Oskar von Miller und
Max Planck (1957; 3. Preis), Gedenkstück auf Johann Gottlieb Fichte zum 200. Geburtstag (1964), Gedenkmünze auf
Johannes Gutenberg zum 500. Todestag (1968), Zweimarkstücke mit den Porträts von
Theodor Heuss und Konrad Adenauer (1969) sowie Gedenkmünze zur hundertjährigen Reichsgründung (1971; alle nicht ausgeführt).
Werke von J. als Bildhauer und Plastiker (in Auswahl): Taufbecken mit schwebender Taube für die Kirche St. Kilian in Wiesbaden-Biebrich (vermutlich im Zuge der Neugestaltung des Innenraums ersetzt 1973), Ausführung des Tabernakels für die Kirche St. Michael in Niedernhausen-Oberjosbach (Treibarbeit in Messing nach einem Entwurf von Clemens Schmidt, 1948; erhalten), Plastiken für Wohnsiedlungen in Bonn-Bad Godesberg (Fischbrunnen, 1952, aufgestellt 1953; Stehender Knabe, aufgestellt zwischen 1953 und 1958; Katze, Bronze, aufgestellt 1958; zumindest teilweise auf Veranlassung des Bundesministeriums für Wohnungsbau im Rahmen der Förderung von „Kunst am Bau“ zur Aufstellung ausgewählt von der Ffter Siedlungsgesellschaft mbH), Porträtbüste von
Arthur Pfungst (1956), früher im Garten der Firma „Naxos-Union” in Ffm., Gedenktafel für
August Jaspert (1961) am Eingang zum Ffter Schullandheim Wegscheide bei Bad Orb und Brunnen (mit zwei sich kreuzenden Fischen aus Bronze, 1966) im Bethmannpark in Ffm. sowie Rekonstruktion der kupfernen Turmkronen des Licher Schlosses und der Metallmedaillons an der Treppe des Mannheimer Schlosses nach Kriegszerstörung.
Werke von J., u. a. Zeichnungen, Entwürfe, Modelle und Prägungen, im HMF und im Kunsthistorischen Museum in Wien.
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