Sohn des Kaufmanns Claus S. (1428-1474) und dessen Frau Margarethe, geb. von Ergersheim († 1479).
Durch ein hohes Erbe, das ihm von seinem Vater und seinem ledigen Onkel Crafft S. zugefallen war, war S. schon früh vermögend. 1497 wurde die Handelsgesellschaft
Bromm-S. aufgelöst und von den ehemaligen Teilhabern unabhängig voneinander weitergeführt. Mit 30 Jahren heiratete S. 1499 die um 15 Jahre jüngere Margarethe vom Rhein (1484-1550), die ihm 14 Kinder gebar.
S. galt als der reichste Ffter seiner Zeit. In seinem Besitz befanden sich umfangreiche Ländereien und zahlreiche Gebäude, u. a. das Haus Löweneck, das Haus Schornstein, der Neuhof auf dem Viehmarkt und das Haus Wertheim, von denen er einige mit großem Gewinn während der Messezeiten vermietete. 1496 ließ S. auf dem Großen Kornmarkt an die Stelle von vier älteren Häusern ein neues, prächtiges Wohngebäude im gotischen Stil errichten, das Haus zur Großen Stalburg. Etwa gleichzeitig erwarb er ein 1498 als „kleyne oede“ bezeichnetes Landhaus. Für die Hauskapelle des Gebäudes am Kornmarkt ließ S. 1504 einen Altar anfertigen, dessen Innenflügel die Porträts des Stifters und seiner Frau in Lebensgröße zeigen, was von einem bis dahin ungekannten Selbstbewusstsein kündet. Die beiden Altartafeln mit den Stifterporträts sowie zwei weitere Tafeln („Trauernde Maria“ und „Christus als Schmerzensmann“) des S.’schen Hausaltars, einem schwäbischen Meister aus dem Kreis des
Hans Holbein d. Ä. zugeschrieben, befinden sich heute im Städelschen Kunstinstitut Ffm. Das Mittelbild mit einer Kreuzigung ist 1813 in Hanau verbrannt.
Seit 1497 im Rat der Stadt Ffm. 1505 und 1514 Jüngerer Bürgermeister. Seit 1516 Schöffe. 1521 Älterer Bürgermeister.
S. war ein Anhänger des Humanismus und der Reformation. Er stand in freundschaftlichem Kontakt mit
Melanchthon. Seine beiden Söhne Claus (1501-1571) und
Crafft ließ er von dem Humanisten und Erasmus-Schüler
Wilhelm Nesen erziehen. Später schlug er
Nesen als ersten Rektor der neugegründeten Lateinschule zur Unterweisung der Ffter Bürgersöhne vor, der die Stelle am 14.9.1520 auch erhielt. Hatte S. in seinem ersten Testament aus dem Jahr 1501 noch zahlreiche Orden und Klöster reichlich bedacht, so vermachte er in seinem zweiten Testament 1518 lediglich den Karmelitern, bei denen er begraben werden wollte, die Summe von zehn Gulden. Noch dem alten Glauben anhängend, beauftragte S. 1514 den Maler
Jerg Ratgeb mit der Anfertigung eines großen Wandgemäldes im Kreuzgang des Karmeliterklosters als Epitaph für die S.’sche Grablege. Das Gemälde stellte die Anbetung der Könige dar, der dritte König in Porträtähnlichkeit mit S. Mit diesem Auftrag gab S. den Anstoß für die gesamte Ausmalung des Kreuzgangs im Karmeliterkloster, die
Ratgeb dann von 1515 bis 1521 ausführte. Das von S. gestiftete Gemälde an der Südwand des Kreuzgangs fiel in den 1880er Jahren dem Durchbruch eines großen Tors zum Opfer (Farbzeichnung im Städel).
S.straße im Nordend.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 415f.,
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