Sohn des Fotografen Friedrich G. und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Sülberg († 1872).
Über G.s Ausbildung ist wenig bekannt. Er wuchs im Waisenhaus auf und besuchte die Volksschule, erlernte dann nach eigenen Angaben „ein Geschäft“ (Geck: -ck. erzählt 1929, S. 16), wahrscheinlich bei einem Fotografen. Er bildete sich autodidaktisch weiter, absolvierte kein Hochschulstudium und sprach außer Deutsch keine Sprache. Wiederum nach eigener Aussage kam er „durch Stipendien in die Lage (...), umsatteln zu können“ (ebd.). Er veröffentlichte einen Band „Gedichte“ (1896) und war seit 1896 als Redakteur einer Zeitung (wohl des Fränkischen Kuriers oder der Fränkischen Morgenzeitung) in Nürnberg tätig. Von
Leopold Sonnemann entdeckt und engagiert, trat G. 1898 (spätestens aber, wie nach anderen Angaben, 1899) in die Feuilletonredaktion der FZ ein, zunächst als zweiter Redakteur neben dem Feuilletonchef
Fedor Mamroth. Als dessen Nachfolger leitete G. von 1907 bis 1924 das Feuilleton der FZ. Ohne höhere Schulbildung und Studium hatte er damit eine Spitzenstellung in der Publizistik erreicht, was schon damals eine Ausnahme in der bürgerlichen Presse war.
G. galt als „Meister der kleinen Form“ und „des vollendeten Sprachgebrauchs“, war bei den Lesern beliebt wegen seiner liebenswürdigen, nachdenklich-heiteren Geschichten und angesehen als Theaterkritiker der alten Schule. Obwohl er eine eher konventionelle Haltung im Kulturjournalismus vertrat, förderte er in den Zwanzigerjahren die Mitarbeit junger Autoren, u. a.
Siegfried Kracauer (ab 1921) und
Joseph Roth (ab 1923), im Feuilleton der FZ.
Benno Reifenberg, seit 1919 als Kunstkritiker für die FZ tätig, sah G. als seinen Lehrmeister an und wurde 1924 dessen Nachfolger in der Leitung des Feuilletons. G., der sich mehr aus der alltäglichen Redaktionsarbeit mit den „Freuden der Nachtkritik“ (
Benno Reifenberg) zurückziehen wollte, blieb jedoch Mitglied der Redaktion und schrieb weiterhin für die FZ. In den ersten Monaten nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 erlaubte er sich in seinen Artikeln noch mehr oder weniger offene Kritik an der NS-Kulturpolitik. So äußerte er sich zur Bücherverbrennung im Mai 1933 in einem „spöttischen“ Feuilleton, in dem er „die ‚teilnehmenden Studenten und die begleitenden Professoren und Pfarrer’ anspielungsreich mit den beiden Ochsen in Verbindung brachte, die den Karren mit den geächteten Büchern auf den Ffter Römerberg zogen“ (Gillessen: FZ im Dritten Reich 1986, S. 131). Beim Ausscheiden des Schweizer Journalisten Friedrich T. Gubler (1900-1965), seit 1930
Reifenbergs Nachfolger, übernahm G. im Herbst 1933 erneut die Leitung des Feuilletons der FZ, die er bis zu seinem Tod 1936 innehatte.
G. engagierte sich auch auf wohltätigem Gebiet, las regelmäßig aus seinen Feuilletons im Gefängnis in Preungesheim und besuchte alljährlich die Weihnachtsfeiern im Asyl für Obdachlose.
Eine Auswahl seiner Artikel, die er alle mit „-ck.“ zeichnete, erschien in den drei Bänden „-ck. erzählt von Tieren, Kindern und Begegnungen“ (1929), „-ck. erzählt zum zweiten Mal von Frauen, Kindern und Käuzen“ (1930) und „So war das“ (1936). Ein Sammelband „Die schönsten Geschichten von Rudolf Geck. Ein Zeitungsmann erzählt“ kam mit einem Vorwort von
Benno Reifenberg 1962 heraus.
Nachweislich von 1926 bis 1932 las und sprach G. öfter im Rundfunk, u. a. in der Reihe „Stunde der Ffter Zeitung“ des SWR in Ffm.
Bronzene Porträtbüste (von
Hans Bernt Gebhardt, 1936) bis 1943 im Konferenzzimmer der FZ.
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Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 241,
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