Verheiratet mit der Sängerin Wilhelmine Epp (1792-1845).
Seit 1821 Kapellmeister am Ffter Nationaltheater als Nachfolger von
Louis Spohr, der das Amt 1819 niedergelegt hatte. Seit 1842 war G. zusammen mit
Carl Malß und
Leonhard Meck Direktor des Ffter Theaters, das von nun an „Ffter Stadttheater“ hieß. Zugleich künstlerischer Leiter der Museumskonzerte, in denen er auch als Solist (Klavier, Violine, Violoncello, Klarinette und Waldhorn) hervortrat. G. ließ im „Museum“ jedes Jahr sämtliche Beethoven-Sinfonien aufführen. In der Oper dagegen pflegte er vor allem seine Vorliebe für
Mozart, förderte aber auch die zeitgenössische Musik, worüber er seine eigenen Kompositionen (Opern, Messen) bescheiden zurückstellte. Die Blüte des Ffter Musiklebens zu jener Zeit war G. zu verdanken. In der Fachwelt war er allerdings nicht unumstritten; so lobte ihn
Wagner als einen „genialen Dirigenten“, während Meyerbeer in G. den „dirigierenden Leichtsinn“ sah. Bei seinem – musikalisch ausgezeichneten – Ensemble und Orchester war G. nicht sehr beliebt und galt als zu despotisch. Den „Theaterkrach“ um G. und die Koloratursängerin Wilhelmine Backofen (1806-1875), die infolgedessen 1831 Ffm. verlassen musste, findet man bei
Johann Conrad Friederich (in „Vierzig Jahre aus dem Leben eines Toten“, 1848/49) und in Ffter Mundart bei
Friedrich Stoltze geschildert.
1838 wirkte G. beim ersten Deutschen Sängerfest in Ffm. mit.
Verfasser einer Schrift „Über Paganini’s Kunst, die Violine zu spielen“ (1830).
Zum Dank für die Veranstaltung des Wohltätigkeitskonzerts zugunsten der Hochwasser-Geschädigten in Budapest sowie an Oder und Weichsel in der Katharinenkirche (1838) erhielt G. preußische und österreichische Orden. Zu seinem 25. Jubiläum in Ffm. fanden 1846 große Festlichkeiten statt.
G. wohnte in seinem Landhaus in der Ffter Straße in Bockenheim (heute: Leipziger Straße 9; erhalten). Sein Grab auf dem Alten Friedhof in Bockenheim ist nicht erhalten. Es wurde 1909 bei Bauarbeiten zur Verbreiterung der Solmsstraße geöffnet. Den dabei gefundenen Taktstock des Meisters übergab man dem Historischen Museum. Seit 1953 befindet sich eine von
August Bischoff geschaffene steinerne Gedenktafel für G.,
Delkeskamp und
Schindler auf dem seit 1916 zum Park umgewidmeten Alten Bockenheimer Friedhof, und zwar an der Mauer in der südwestlichen Ecke des ehemaligen Friedhofsteils, auf dem heute die griechisch-orthodoxe Kirche des Propheten Elias steht.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 287f.,
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