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Janssen, Johannes

Janssen, Johannes. Geistlicher Rat. Prof. Dr. phil. Dr. theol. h. c. Katholischer Priester. Historiker. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 10.4.1829 Xanten, † 24.12.1891 Ffm.
Seit 1854 Professor für Geschichte am Ffter Gymnasium. 1860 zum Priester geweiht. 1880 Päpstlicher Hausprälat und apostolischer Protonotar. J. gehörte zu den Kreisen um Johanna Schlosser (1786-1865), Marianne von Willemer, Edward von Steinle, Karl und Johann David Passavant. Mit Johann Friedrich Böhmer war er eng befreundet. Durch Böhmer für den alten Reichsgedanken interessiert, vertiefte sich J. seit 1857 in das Studium des Spätmittelalters, woraus als Auftragsarbeit die Quellenpublikation „Fft.s Reichscorrespondenz 1376-1519“ (2 Bde., 1863-72) hervorging. Zum Hauptwerk von J. wurde dann die „Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters“ (8 Bde., 1876-94), in der er die Reformationszeit aus katholischer Sicht darstellt. J. avancierte zum einflussreichsten katholischen Historiker Deutschlands seiner Zeit. Wenn auch sein konfessionell geprägtes Geschichtsbild, das schon damals heftigen Widerspruch von evangelischer Seite (Max Lenz, Julius Köstlin, Gustav Bossert) zur Folge hatte, überholt ist, so gab J. doch erstmals den Anstoß zur Ursachenforschung für die Reformation, der eine Überarbeitung im ökumenischen Sinn lohnte.
Von 1875 bis 1876 Mitglied des Preußischen Landtags (Zentrumspartei).
Weitere Schriften: „Schiller als Historiker“ (1863), „Johann Friedrich Böhmers Leben, Briefe und kleinere Schriften“ (3 Bde., 1868), „Böhmers Leben und Anschauungen“ (1869) sowie biographische und essayistische Schriften.
Mehrfach porträtiert und karikiert von Steinle.
J. wohnte im Haus Schöne Aussicht 16, in dem auch Schopenhauer, Tycho Mommsen und später Fried Lübbecke lebten. Boehle malte J.s „Leichenbegängnis“ (1891).
Nach J.s Tod vollendete sein Schüler Ludwig Pastor das Hauptwerk des Lehrers, veröffentlichte eine Biographie J.s (1892) und gab seine Briefe heraus (2 Bde., 1920).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 371, verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Ludwig Freiherr von Pastor in: ADB 50 (1905), S. 733-741. | Kosch, Wilhelm: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. 2 Bde. Bern/München 1963.Kosch: Staatshdb., Bd. 2, S. 601. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Hubert Jedin in: NDB 10 (1974), S. 343f. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 118.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/337. | [Einladung] zu den öffentlichen Prüfungen in der Selecten-Schule (...). Ffm. 1843/44 (1844)-1867/68 (1868). Fortgesetzt u. d. T.: Jahresbericht der Selektenschule zu Ffm. Ffm. 1869-93. Fortgesetzt u. d. T.: Programm der Selekten-Schule zu Ffm. Ffm. 1894-1906. Fortgesetzt u. d. T.: Jahresbericht der Selektenschule zu Ffm. Ffm. 1907/08 (1908)-1921 [1922?]. Fortgesetzt u. d. T.: Bericht / Selektenschule, ehemalige Domstiftsschule / über das Schuljahr (...). Ffm. 1924/25 (1925)-1928/29 (1929). Fortgesetzt u. d. T.: Jahrbuch der Selektenschule, ehemalige Domstiftsschule Ffm. Ffm. 1929-37.Breuer, Karl: Gedächtnisrede bei der Gedenkfeier der Ffter Katholiken zur Wiederkehr des 100. Geburtstages des Ffter Geschichtsschreibers Prälat Professor Dr. Johannes Janssen, am 10. April 1929 im Karlshause gehalten (...). In: Jb. Selektenschule, Bd. 1929/30 (1930), S. 8-31.

GND: 118775960 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Janssen, Johannes. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2847

Stand des Artikels: 23.4.1990