Vater: Johannes F. (1889-1960). Mutter: Elisabeth F., geb. Straeter (1898-1971).
F. wuchs in Berlin mit zwei Brüdern und zwei Schwestern in einem katholischen Elternhaus auf. Der Vater Johannes F. wurde wegen seiner Mitgliedschaft in der demokratischen Zentrumspartei und im republikanischen Reichsbanner von den Nazis 1933 sofort aus seinem Amt als Schulrektor entlassen und erhielt dauerndes Berufsverbot. Durch die Opposition gegen das NS-Regime geriet die Familie in finanzielle Bedrängnis. Als Gymnasiast wegen einer Hitler-Karikatur mit einem Schulverweis bedroht, wechselte F. zu Ostern 1941 auf das katholische Internat des humanistischen Friedrich-Gymnasiums in Freiburg im Breisgau. 1943 Einberufung zur militärischen Grundausbildung als Flakhelfer, Februar 1944 zum Arbeitsdienst. Zuvor freiwillige Meldung zur Luftwaffe, um der Einberufung zu Waffen-SS zu entgehen. Ab Sommer 1944 militärische Verwendung als Luftwaffenhelfer. Vom 8.3.1945 bis Dezember 1946 amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Nach dem Abitur in Freiburg am 31.7.1947 begann F. ein breit angelegtes Studium der Fächer Jura, Germanistik, Geschichte und Soziologie an der Universität Freiburg. Am 29.10.1949, nach vier Semestern in Freiburg, immatrikulierte er sich zur Fortsetzung seines Jurastudiums an der Universität Ffm., wo er bis zum Sommersemester 1951 blieb, ehe er ab Winter 1951 zur Freien Universität Berlin wechselte. Nach eigenen Worten hat er „richtiggehend Jura studiert, aber auch in den anderen Fächern die üblichen Leistungsnachweise erworben“. Als seine Lehrer in Geschichte bezeichnete er die Professoren Gerhard Ritter und Gerd Tellenbach, beide Freiburg, sowie Hans Herzfeld in Berlin.
Während des Studiums in Ffm. bewohnte F. das Mansardenzimmer der Familie des Archäologieprofessors Guido und der Schriftstellerin
Marie Luise Kaschnitz von Weinberg in der Wiesenau 8. In einem Kreis Ffter Studenten begann die lebenslange Freundschaft mit dem Musikkritiker Joachim Kaiser, der damals von
Adorno schwärmte. F., der
Adorno sowohl im Hörsaal als auch im Hause Kaschnitz persönlich begegnete, störte sich wohl an dessen marxistischen Lehrmeinungen und dem „preziosen Gestus seines Redens“, die Provokation der scharfsinnigen Bemerkungen
Adornos empfand F. aber eher als Anregung zum Widerspruch. So teilte er in späteren Jahren nur halb das scharf ablehnende
Adorno-Urteil seiner Freunde
Dolf Sternberger und Golo Mann.
Gegen Ende seines Studiums begann F., historische Beitrage für den Berliner Sender RIAS zu schreiben. Dort wurde er 1952 als Redakteur für Zeitgeschichte angestellt. Er spezialisierte sich auf kulturpolitische Themen und historische Porträts; so schrieb er u. a. einen sehr ausführlichen Bericht über das Tagebuch der Anne Frank, der am 15.11.1954 gesendet wurde. Ab 1961 war F. beim NDR, zunächst als stellvertretender Leiter der „Hauptabteilung Fernsehspiel“, seit 1963 als Chefredakteur für Zeitgeschehen und zeitweise als Moderator der Magazinsendung „Panorama“. Bereits 1963 publizierte F. unter dem Titel „Das Gesicht des Dritten Reiches“ eine Porträtsammlung von Nazi-Größen, der er den Untertitel „Profile einer totalitären Herrschaft“ gab. Am 1.3.1968 ließ er sich für viereinhalb Jahre zum Zwecke wissenschaftlicher Forschung beurlauben. Als Ergebnis der Studien erschien zur Ffter Buchmesse 1973 die monumentale Darstellung „Hitler. Eine Biographie“, die zu Recht als „ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung“ gilt.
Diese Leistung war einer der Gründe für die Berufung F.s zum Mitherausgeber der FAZ mit der Zuständigkeit für das Feuilleton. Am 1.12.1973 trat er seinen Dienst in Ffm. an. Im Redaktionsgebäude waren die Wände im Feuilletonflur von oben bis unten mit früheren Kommentaren F.s tapeziert, womit das „linke Feuilleton“ gegen seine Berufung zum Mitherausgeber protestieren wollte. F. galt als Protagonist einer konservativen Reform. Doch konnte er sich rasch durchsetzen. Vom NDR brachte er Kenntnisse in Personalführung und administrative Erfahrung mit. Auch redaktionell fand er schnell zu einer Linie, nach der alles zur Veröffentlichung taugte, „was gut geschrieben und klar gedacht war und nicht gegen die demokratischen Grundsätze verstieß“. In einem Rückblick formulierte er, es habe ihm nie etwas ausgemacht, Widerspruch und abweichende Meinungen zu ertragen. Er habe sogar Artikel gedruckt, die ihm wirklich in jeder Zeile gegen den Strich gingen. Wenn es Proteste gab, zitierte er nur trocken die Verfassung: „Zensur findet nicht statt.“
Freilich sorgte F. für eine personelle Neuordnung der Redaktion. Der gelehrte, theorieorientierte und publikumsabgewandte Literaturchef Karl Heinz Bohrer wurde abgelöst. Für den Literaturteil hatte F. schon am Tag seines Dienstantritts aus Hamburg
Marcel Reich-Ranicki mitgebracht, den er freilich bei den Herausgebern sowie gegen die Mitarbeiter und sogar öffentliche Proteste durchsetzen musste. Der neue Mann machte die FAZ zum führenden Organ der Buchleser. Bald galt er als wichtigster Literaturkritiker seiner Zeit und wurde später als „Literaturpapst“ betitelt. Das gute Verhältnis zwischen F. als Herausgeber und dem Literaturredakteur zeigt sich auch daran, dass
Reich-Ranicki 1982 sein Buch „Entgegnung. Zur deutschen Literatur der 70er Jahre“ mit der auf dem Titel gedruckten Widmung „An und für Joachim Fest“ versah. Erst später, im Rahmen des „Historikerstreits“ über die Deutungshoheit in der deutschen Erinnerungskultur und in der Debatte über F.s Fehleinschätzung von Hitlers Rüstungsminister Albert Speer, kam es zum Zerwürfnis.
Als prägendem Herausgeber der FAZ gelang es F., die Zeitung zum Taktgeber einiger wichtiger Debatten zu machen und ihr so zu internationaler Anerkennung zu verhelfen. F. galt als „Erfinder des politischen Feuilletons“, wonach wichtige Themen mehrfach in der Zeitung vorkommen können: im „Politischen Buch“, im Wirtschaftsteil und im Feuilleton. Wegen seiner beständigen Sorge um die Fundierung der demokratischen Staatsform bezeichnete man F. später als „Innenarchitekt der offenen Gesellschaft“. Vor allem aber bewirkte er in den 1980er Jahren einen in der deutschen Presselandschaft einzigartigen intellektuellen Aufbruch einer publizistischen Nachwuchselite, indem er frühzeitig journalistische Begabungen, denen er eine große Karriere zutraute, in der FAZ versammelte. Zu diesem Kreis von F.s „Kindergarten“ gehörten nicht nur sein späterer Nachfolger Frank Schirrmacher, sondern auch Jens Jessen, Gustav Seibt, Patrick Bahners, Dirk Schümer u. a. Ihnen war er „ein gutmütiger Chef“ – den sie wegen seiner echten Liberalität, seiner tadellosen Bürgerlichkeit, seiner enthusiastischen Freude an abweichenden Meinungen bewunderten und zugleich als völlig unkompliziert, geistreich, unterhaltsam und unterhaltungsbedürftig sowie ausgezeichnet mit einer „unstillbaren Lust an der Auseinandersetzung“ wahrnahmen.
Früh und ganz entschieden nahm F. Stellung gegen das Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder. Fassbinder, kurzzeitig Intendant am Ffter Theater am Turm (TAT), hatte das Stück 1975 in Anlehnung an den Roman „Die Erde ist unbewohnbar wie der Mond“ von Gerhard Zwerenz geschrieben und mit den Proben für eine Aufführung am TAT begonnen, die jedoch abgebrochen wurden. Der Suhrkamp Verlag publizierte den Text im März 1976. Die Szenerie des Stücks entstammt zweifellos dem Ffter Milieu. Die Figur des „reichen Juden“, in der man einerseits eine Verallgemeinerung zum Typus sehen, andererseits den Ffter Immobilienkaufmann
Ignatz Bubis erkennen konnte, wird als Spekulant, Betrüger und Mörder dargestellt. Unter dem Titel „Reicher Jude von links“ klassifizierte F. in der FAZ vom 19.3.1976 die Moritat als literarisch wertlose, von ordinären Klischees inspirierte Hetze und entlarvte sie als Ausdruck eines linken, mit pornographischen Elementen aufgeladenen Antisemitismus. Vier Wochen später analysierte F. in dem Aufsatz „Linke Schwierigkeiten mit Links“ (FAZ, 10.4.1976) die politische Psychologie eines moralischen Rigorismus, der die Typengalerie der kapitalistischen Welt in all ihrer Verdorbenheit vorführen will und dabei in die Wahngebilde und Hasskomplexe aus dem Müllhaufen der Geschichte versackt. Der linke Antisemitismus sei so gefährlich, weil zerbrechende Ideologien meist verheerende Energien freisetzten. Als knapp zehn Jahre danach der Intendant des Ffter Schauspiels Günther Rühle, ehedem Leiter des FAZ-Feuilletons, das fragwürdige Stück aufführen wollte und wochenlange Skandaldebatten provozierte, tadelte F. erneut das „Spiel mit der Angst“ (FAZ, 29.10.1985), weil der persönliche Ehrgeiz einer „Welturaufführung“ den betroffenen Ffter Juden den Ausdruck von Panik und Schrecken in die Gesichter jagen müsse. Kein künstlerischer Tabubruch rechtfertige die Kränkung der jüdischen Minderheit.
F., längst einer der führenden konservativen Intellektuellen der Republik, hielt am 28.8.1985 in der Ffter Paulskirche die Laudatio zur Verleihung des Goethepreises an Golo Mann, dessen Vater
Thomas Mann exakt 36 Jahre zuvor dieselbe hohe Auszeichnung erhalten hatte. In der Ansprache erörterte F. die Voraussetzungen, Methoden und Risiken der Geschichtsschreibung, alles Themen, die ihn seit Jahren mit Golo Mann verbanden und auch Kriterien seines eigenen Lebenswerkes bildeten. Im Jahr darauf, beim Empfang der FAZ zum 60. Geburtstag von F. am 8.12.1986, gefeiert im Kempinski-Hotel in Gravenbruch, überreichte der Verleger Wolf Jobst Siedler eine Festschrift, die den Titel „Von Geschichte umgeben“ trug. Kollegen und Weggefährten betonten darin, wie sehr der literarische Glanz und die analytische Qualität von F.s narrativem Stil aus der Ablehnung aller Ideologien, Theorien und bloßen Anhäufung statistischer Daten herrührte.
Als die Ffter Römerberggespräche 1986 in Fortsetzung einer schon länger laufenden Debatte über die deutsche Geschichtspolitik eine Vortragsfolge über „Politische Kultur“ veranstalteten, ließ F. am 6.6.1986 unter dem Titel „Vergangenheit, die nicht vergehen will“ einen Beitrag des Zeithistorikers und Faschismusexperten Ernst Nolte drucken. Es war ein Text, der entgegen der ursprünglichen Absicht bei den vom Ffter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann dirigierten Römerberggesprächen nicht vorgetragen werden konnte. F. sah es als seine journalistische Pflicht an, unterdrückten wissenschaftlichen Meinungen, auch wenn er sie in etlichen Punkten nicht teilte, zur demokratischen Öffentlichkeit zu verhelfen. Noltes zugespitzte Thesen über die Wechselwirkung von bolschewistischen und nationalsozialistischen Massenmorden provozierten eine Replik des Philosophen Jürgen Habermas, die unter dem Titel „Eine Art Schadensabwicklung“ in der ZEIT vom 11.7.1986 erschien. Das war der Beginn des „Historikerstreits“.
Am 6.4.1987 wurde F. von Oberbürgermeister
Wolfram Brück mit der Goetheplakette der Stadt Ffm. ausgezeichnet. F. erörterte in einer brillanten „Improvisation über Nachteil und Nutzen eines Klassikers“ die Widersprüchlichkeiten im Werk
Goethes, aber auch die Eigenart der
Goethe-Rezeption. Obwohl der Dichter den einzigartigen Höhepunkt der kulturellen Geschichte verkörpere und die Deutschen „auf inspirierende Weise an der zivilisierten Weltgesellschaft“ teilhaben lasse, sei er dem eigenen Land immer seltsam fremd und rätselhaft geblieben.
Goethes „Heraustreten aus dem ganzen Meinungswesen seiner Epoche“ machte ihn für F. interessant. So engagierte er sich auch für die Pflege der Ffter Goethe-Institutionen. Er wurde Mitglied im Verwaltungsausschuss des Freien Deutschen Hochstifts und hielt am 21.6.1997 die Festrede zur Eröffnung des Goethe-Museums, die unter dem Titel „Das Zerreißen der Kette.
Goethe und die Tradition“ in der FAZ-Beilage „Bilder und Zeiten“ gedruckt wurde. Wie sehr F. mit dem Werk
Goethes vertraut war, zeigen – neben zahllosen
Goethe-Zitaten in den Essays – die beiden Beiträge F.s zu den Lyrikinterpretationen in der Ffter Anthologie: Von seinem, wie er sagte, „Lieblingslyriker“
Goethe präsentierte er in gelehrter Manier die eher wenig bekannten Gedichte „Hoffnung“ und „Nachtgesang“.
Natürlich zählte F. inzwischen zur Prominenz der Ffter Stadtgesellschaft. Er wurde viel eingeladen, beschränkte sich aber, bei aller Neigung zu geselligem Leben, auf wichtige Veranstaltungen. Vor allem wahrte er eine gewisse skeptische Distanz zur „politischen Klasse“. Ffm. war ihm Arbeitsplatz, nicht einmal Wohnort oder gar emotionale „Heimat“. So mag es eher zutreffen, wenn man ihn als „preußischen Frankfurter“ bezeichnete. Wenn die Ffter Traditionspflege die Paulskirche zum Symbol der Demokratie stilisierte, dann dachte er zugleich an die politische Ohnmacht und Realitätsferne der Nationalversammlung von 1848 und an die Tatsache, dass der liberale Verfassungsstaat damals am Einspruch Europas gescheitert war. Viel mehr interessierte F. die erlebbare Zeitgeschichte. Davon zeugt ein Vortrag über „Die deutsche Frage“, den er vor der Ffter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft am 29.11.1989 in der Villa Bonn hielt. Am 11.11.1992 folgte vor demselben Gremium ein Vortrag zum Thema „Drei Jahre danach – Probleme der Vereinigung“.
Mit dem Ausscheiden von F. bei der FAZ im Dezember 1993 entfiel innerhalb des Feuilletons eine identitätsstiftende Leitfigur. Bei der offiziellen Verabschiedung als Herausgeber der FAZ im Ffter Hof im Januar 1994 hielt der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf die Festansprache. Der Mitherausgeber Jürgen Jeske sagte, F. habe in den 20 Jahren seines Wirkens in der FAZ „die schöpferische Unruhe in der Zeitung verkörpert“, und Hans-Wolfgang Pfeifer, der Geschäftsführer der FAZ, rühmte, F. habe einen lebendigen, aufregenden, unbequemen und anregenden Teil der Zeitung geschaffen.
Am 10.11.1996 erhielt F. den Ludwig-Börne-Preis. Die Ludwig-Börne-Stiftung hatte satzungsgemäß einen alleinigen Juror bestellt, für dieses Jahr Klaus von Dohnanyi, der F. zum Preisträger wählte. Den Preis überreichte in der Paulskirche die Ffter Kulturdezernentin Linda Reisch. In seiner Dankesrede „Das Zifferblatt der Welt entschlüsseln“ konzentrierte sich F. ganz auf
Börnes Freiheitsbegriff. Wohl war ihm bewusst, dass dieser Mann aus dem Ffter Ghetto stammte, dass er einige Jahre als Polizeiaktuar in städtischen Diensten gearbeitet hatte und dass man sein Denkmal in Ffm. 1937 zerstört hatte. Mehr aber faszinierte ihn
Börnes These, die Freiheit sei die eigentliche „Bestimmung der bürgerlichen Gesellschaft“. Dieses Votum veranlasste ihn zu mancherlei aktuellen Bezügen und zu einer Warnung vor dem Regulierungswahn des modernen Gesetzgebers, denn die offene Gesellschaft dürfe nicht zu einem geschlossenen Regelsystem mit Millionen genormter Biographien verkommen.
Am 20. Juli 2004 sprach F. noch einmal in der überfüllten Paulskirche, „diesem bedeutungsreichen Gedächtnisort deutscher Geschichte“, zum 60. Jahrestag des Attentats auf Hitler. Bei dem Attentat sei es, wie er betonte, den Regimegegnern um einen demonstrativen Akt des Widerstandes gegangen, um eine symbolische Tat, die ihren Sinn und ihre Rechtfertigung in sich getragen habe. Diese „Gedanken zum 20. Juli“ wurden sogleich am 22.7.2004 in der FAZ gedruckt. Für F. war es eine letzte Abrechnung mit Hitlers Diktatur und der totalitären Herrschaft, die ihn ein Leben lang beschäftigt und gequält hatte.
F. starb am 11.9.2006 nach längerer Krankheit in seinem Haus in Kronberg im Taunus. Am 22.9.2006 fand in der Ffter Paulskirche eine Trauerfeier statt, zu der die Oberbürgermeisterin der Stadt Ffm. gemeinsam mit Frank Schirrmacher als Herausgeber der FAZ eingeladen hatte. Es sprachen der Schriftsteller Martin Walser, der langjährige Kunstkritiker der FAZ Eduard Beaucamp und der Berliner Historiker Hagen Schulze. Die Oberbürgermeisterin Petra Roth formulierte die Lebensbilanz: „Wir verdanken ihm weltweit geachtete Bücher, ein Feuilleton von höchster Qualität und das Vermächtnis, dass bürgerliche Werte auszufüllen nicht bedeutet, sie einfach zu tradieren, sondern immer wieder zu überprüfen und sie an Geschichte und Gegenwart zu messen.“
Weitere Werke: „Aufgehobene Vergangenheit“ (1981), „Die unwissenden Magier. Über
Thomas und Heinrich Mann“ (1985), „Im Gegenlicht. Eine italienische Reise“ (1988), „Der zerstörte Traum. Vom Ende des utopischen Zeitalters“ (1991), „Die schwierige Freiheit. Über die offene Flanke der offenen Gesellschaft“ (1993), „Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli“ (1994), „Fremdheit und Nähe. Von der Gegenwart des Gewesenen“ (1996), „Speer. Eine Biographie“ (1999), „Horst Janssen. Selbstbildnis von fremder Hand“ (2001), „Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches“ (2002), „Begegnungen. Über nahe und ferne Freunde“ (2004), „Die unbeantwortbaren Fragen. Notizen über Gespräche mit Albert Speer“ (2005), „Nach dem Scheitern der Utopien. Gesammelte Essays zu Politik und Geschichte“ (2007), „Bürgerlichkeit als Lebensform. Späte Essays“ (2007) und „Flüchtige Größe. Gesammelte Essays über Literatur und Kunst“ (2008).
Autobiographie: „Ich nicht. Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend“ (2006).
Briefwechsel und Radiosendung mit Hannah Arendt: „Eichmann war von empörender Dummheit“ (Gespräche und Briefe, hg. v. Ursula Ludz und Thomas Wild, 2011).
Weitere Auszeichnungen und Ehrungen: Theodor-Wolff-Preis (1972), Thomas-Dehler-Preis (1973), Bundesverdienstkreuz am Bande (1978), Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Stuttgart (1981), Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck (1981), Ernennung zum Honorarprofessor in Heidelberg (1991), Görres-Preis der Stadt Koblenz (1992), Friedrich-Schiedel-Literaturpreis (1996), Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen (1999), Eduard-Rhein-Preis (1999), Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik (2000), Hanns Martin Schleyer-Preis (2002), Einhard-Preis für biographische Literatur (2003), Eugen-Bolz-Preis (2004) und Henri Nannen Preis (2006).
Verheiratet in erster Ehe (von 1959 bis zur Scheidung 1963) mit Jutta F., geb. Koehne, in zweiter Ehe (seit 1967) mit Ingrid F., geb. Ascher, verw. Junge. Zwei Söhne aus erster Ehe: Alexander F. (* 1960), Verleger, und Nicolaus F. (* 1962), Journalist.
.