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Meister, Familie (von)

Seit 1896: von M.
Die Familie geht zurück auf den „Zeug- und Crepon-Fabrikanten“ Johann Ludwig M. (1681-1746), ein Mitglied der „Pfälzer Kolonie“ in Halle. Dessen Nachkomme Karl Ludwig Daniel M. (1800-1877), ein erfolgreicher Kaufmann in Hamburg, war der Vater von Carl Friedrich Wilhelm M., dem ersten Vertreter der Familie in Ffm. Durch Heirat verbunden mit den angesehenen Ffter Familien Becker, Brüning, Humser und vom Rath. Freundschaftliche Verbindung mit der Familie von Bismarck.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 28, verfasst von: Fritz Koch.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.

Literatur:
                        
Bäumler, Ernst: Die Rotfabriker. Familiengeschichte eines Weltunternehmens. München/Zürich 1988. (Serie Piper 669).Bäumler: Die Rotfabriker 1988. | Meister, Karl Wilhelm von: Nachrichten zur Geschichte der Familie Meister (...). Oestrich 1904.Meister: Nachrichten zur Gesch. d. Familie Meister 1904.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/5.622 (Familie von Meister). | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/13.039 (Elisabeth von Meister). | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/10.857 (Joachim von Meister).

GND: 1198442409 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
4 herausragende Vertreter der Familie in Ffm.

Meister, Else von

Meister, Else von, geb. Humser. Wohltäterin. * 27.11.1872 Ffm., † 29.12.1967 Ffm.-Sindlingen.
Tochter des Geheimen Justizrats Gustav Humser. Verheiratet (seit 1897) mit Herbert von M.
Nach dem Tod ihres Mannes setzte Else von M. dessen soziale Tätigkeit in Höchst und Sindlingen fort. Dazu gehörte u. a. das Engagement für die evangelische Kirchengemeinde in Sindlingen und das Höchster Volksbildungsheim.
1957 Ehrenplakette der Stadt Ffm.

Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/5.453.

Meister, Herbert (von)

Meister, Herbert Eugen Albert (seit 1896: von). Dr. phil. Chemiker. Industrieller. Kommunalpolitiker. Stifter. * 26.12.1866 Ffm., † 2.1.1919 Ffm.
Sohn von Carl Friedrich Wilhelm M. und dessen Ehefrau Marie Georgine Arnoldine, geb. Becker (1840-1912). Bruder von Wilhelm (von) M. Verheiratet mit Else von M., geb. Humser.
Von 1887 bis 1892 Studium der Chemie in Bonn und Dresden. Nach der Promotion bei Knorr in Jena arbeitete M. bis 1895 am dortigen chemischen Institut. Nach einer Weltreise 1896/97 und der Heirat mit Else Humser zog er nach München, um sich in die Farbstoffchemie einzuarbeiten. 1898 kehrte er nach Ffm. zurück und trat in die Hoechster Farbwerke AG (vormals M., Lucius & Brüning) ein. 1902 wurde M. als Nachfolger von Direktor August Laubenheimer Vorstandsmitglied. Seine Arbeitsschwerpunkte waren die Kontaktpflege zur Wissenschaft an den Universitäten (u. a. gewann er Paul Duden für die Firma) und zu den Filialen im Ausland (Moskau). Nach dem Tod des Direktors Gustav von Brüning 1913 leitete M. die Geschicke des Werks, bis er 1916 aus dem Vorstand ausschied. Von 1917 bis 1919 war er Mitglied im Aufsichtsrat der Farbwerke AG.
Mitglied des Kommunallandtags und des Kreistags.
M. engagierte sich auch auf sozialen Gebieten für seinen Heimatort Sindlingen: 1910 schenkte er der Stadt ein Grundstück für den Bau einer Turnhalle und einer Schule; zudem förderte er die vom seinem Vater eingerichteten Stiftungen. Vorstandsmitglied des Deutschen Chemischen Verbands. Mitglied der Administration des Städelschen Kunstinstituts. Ehrenmitglied des Ersten Höchster Schwimmvereins.
Villa M. (auch: Villa Lindenbaum, erbaut von Franz von Hoven, 1903/04) im M.park in Sindlingen.
Herbert-von-M.-Straße in Sindlingen. M.schule, eine Grund- und Hauptschule sowie gebundene Ganztagsschule, in Sindlingen. Herbert-von-M.-Heim in Ffm.-Höchst, gestiftet zu seinem Andenken von seiner Frau Else M. (1927; Vorläufer des Volksbildungsheims Höchst).

Literatur:
                        
Meister, Karl Wilhelm von: Nachrichten zur Geschichte der Familie Meister (...). Oestrich 1904.Meister: Nachrichten zur Gesch. d. Familie Meister 1904, S. 106f.

Meister, Wilhelm (1827-1895)

Mitbegründer der Höchster Farbwerke.
Meister, Carl Friedrich Wilhelm. Kaufmann. Industrieller. Stifter. * 17.2.1827 Hamburg, † 3.1.1895 Ffm.
Verheiratet mit Marie Georgine Arnoldine M., geb. Becker (1840-1912). Vater von Wilhelm und Herbert (von) M.
Nach dem Abschluss der Lehrzeit in Hamburg und Manchester (England) trat M. im Auftrag der väterlichen Firma 1848 eine Geschäftsreise nach Westindien an. 1851 kehrte er nach England zurück und übernahm das Geschäft des Vaters. 1859 nahm M. die englische Staatsbürgerschaft an (bis zur Renaturalisation als Deutscher 1875). Bei einem Kuraufenthalt 1860 in Wiesbaden lernte er im Haus seines Freundes Eugen Lucius seine spätere Frau Marie, die Tochter des Malers Jakob Becker, kennen. Nach der Hochzeit lebte das Paar zunächst in Manchester, übersiedelte aber 1862 wegen des Klimas nach Ffm. Die verwandtschaftliche Beziehung zu Lucius, der seit 1860 mit Marie M.s Schwester Maximiliane (1842-1922) verheiratet war, führte 1863 zur Gründung der chemischen Fabrik „Meister, Lucius & Co.“ (seit 1867: „Meister, Lucius & Brüning“) in Höchst bei Ffm. M., der bei der Gründung das meiste Kapital einbrachte, übernahm die kaufmännische Leitung. Von 1880, mit der Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft, bis 1890 war er Mitglied des Aufsichtsrats; dann schied er aus gesundheitlichen Gründen aus.
1879 rief M. zusammen mit Lucius und Brüning die Kaiserin Augusta Stiftung (seit 1950: M., Lucius & Brüning Gedächtnisstiftung) zur Unterstützung der Arbeiter ins Leben. 1890 initiierte er die Wilhelm-M.-Stiftung, die zum Bau von Häusern für ältere Arbeiter (Heimchen-Siedlung) verwendet wurde.
1888 lehnte M. die ihm angetragene Erhebung in den Adelsstand ab, bat aber, diesen erblichen Titel auf seine Söhne zu übertragen.
Porträt (von Norbert Schrödl) früher im Besitz der Hoechst AG.
Wilhelm- und Maria-M.-Stiftung für alleinstehende evangelische Frauen (seit 1913).

Lexika: Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. Wiesbaden 1985, 2., überarb. Aufl. 1992. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau XXXIX).NB 1985, S. 258, Nr. 1494; 1992, S. 507, Nr. 2810. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Manuela Wex in: NDB 16 (1990), S. 729f.
Literatur:
                        
Meister, Karl Wilhelm von: Nachrichten zur Geschichte der Familie Meister (...). Oestrich 1904.Meister: Nachrichten zur Gesch. d. Familie Meister 1904, S. 88-101.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/3.036.

Meister, Wilhelm (von; 1863-1935)

Meister, Karl Wilhelm (seit 1896: von). Geheimer Oberregierungsrat. Dr. jur. Jurist. Politiker. * 3.2.1863 Ffm., † 14.2.1935 Genf.
Sohn von Carl Friedrich Wilhelm M. und dessen Ehefrau Marie Georgine Arnoldine, geb. Becker (1840-1912). Bruder von Herbert (von) M. Verheiratet in erster Ehe mit Adele M., geb. Jordan de Rouville (1872-1897), in zweiter Ehe mit Leila M., geb. Gardner Trapman (1871-1957).
Von 1874 bis 1882 Besuch des städtischen Gymnasiums in Ffm. Von 1882 bis 1885 Jurastudium in Bonn und Berlin. 1886 Promotion in Heidelberg. Gerichts- und Regierungsreferendar in Höchst, Ffm., Wiesbaden, Nauen und Potsdam. Landrat zunächst (seit 1893) in Höchst, dann (seit 1895) in Bad Homburg v. d. H. 1903 in das Reichsinnenministerium als Vortragender Rat berufen und im gleichen Jahr zum Wirklichen Geheimrat ernannt. Von 1905 bis 1919 Regierungspräsident in Wiesbaden. Von 1919 bis 1935 Mitglied im Aufsichtsrat der Farbwerke Hoechst (seit 1926: IG Farbenindustrie AG). 1930 zog M. nach Genf, wo er bis 1933 als Mitarbeiter des Völkerbunds tätig war.
M. wurde vom Bund der Landwirte und der Konservativen Vereinigung (Nationaler Wahlverein) als Kandidat für die Reichstagswahlen 1912 nominiert, zog jedoch wegen massiver Kritik seine Kandidatur zurück.
Präsident des Mittelrheinischen Pferdezuchtvereins. Kuratoriumsmitglied der Landwirtschaftsschule Weilburg. 1911 Teilnehmer der Prinz-Heinrich-Fahrt (Autorallye). Von 1917 bis 1932 Vorsitzender des Städelschen Museums-Vereins.
Villa M. in Bad Homburg v. d. H.
Wilhelm-M.-Straße in Bad Homburg v. d. H. M.turm auf dem Kapellenberg in Hofheim am Taunus.

Lexika: Heine, Jens Ulrich: Verstand und Schicksal. Die Männer der I. G. Farbenindustrie A. G. (1925-1945) in 161 Kurzbiographien. Weinheim/New York/Basel/Cambridge 1990.Heine: IG Farben, S. 214-217. | Klein, Thomas: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867-1945. Darmstadt/Marburg 1988. (Quellen und Forschungen zur Hessischen Geschichte 70).Klein: Beamte, S. 172. | Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. Wiesbaden 1985, 2., überarb. Aufl. 1992. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau XXXIX).NB 1985, S. 258f., Nr. 1495; 1992, S. 507, Nr. 2811.
Literatur:
                        
Hansert, Andreas: Geschichte des Städelschen Museums-Vereins Ffm. Hg. vom Vorstand des Städelschen Museums-Vereins. Ffm. 1994.Hansert: Städelscher Museums-Verein 1994, S. 44f., 87, 97, 316. | Meister, Karl Wilhelm von: Nachrichten zur Geschichte der Familie Meister (...). Oestrich 1904.Meister: Nachrichten zur Gesch. d. Familie Meister 1904, S. 102-106.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/14.050.

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Stand des Artikels: 31.3.1996