Sohn des Spenglermeisters Johann Sch. († 1843). Verheiratet (seit 1871) mit Emilie Sch., geb. Linnemann (1842-1929), einer Jugendfreundin, die aus der Ffter Glasmalerfamilie stammte.
Schüler der Weißfrauenschule. Ausbildung zunächst (1856-59) unter
Zwerger und
Steinle als Stipendiat am Städel in Ffm., dann (1859-64) zusammen mit seinem Jugendfreund
Eugen Klimsch unter Widnmann in München. Nach Ffm. zurückgekehrt, betrieb Sch. hier vorübergehend ein Stukkateurgeschäft und arbeitete dann als freier Bildhauer, wobei er sich hauptsächlich der Porträtskulptur zuwandte. 1870/71 Kriegsdienst. 1871 Reise nach Oberitalien und Venedig. Lehrer an der Kunstgewerbeschule.
Vorstandsmitglied der Künstlergenossenschaft und des Ffter Kunstvereins. Mitglied des Cäcilien-Vereins.
Wichtige Werke in Ffm.: das Gipsrelief „Landung des Lohengrin” im Besitz der Loge zur Einigkeit als Dank für das von der Loge gestiftete Stipendium (um 1857/58), zwei Kinderfiguren auf der Souchayschule in Sachsenhausen (1876), die Statuen Gideon, Deborah, David und Melchisedek am nach dem Brand wiederhergestellten Dom, die Kindergruppen „Eisenbahn” und „Schiffahrt” an der Börse, die Figurengruppe „Reise” in der Querhalle des Hauptbahnhofs, die
Mozartstatue an der Loggia des Opernhauses sowie Dekorationen („Die Poesie mit Genien” und „Das Märchen”) für das Opernhaus, die nach altem Vorbild neugeschaffene Justitiafigur für den Gerechtigkeitsbrunnen auf dem Römerberg (1887), das Giebelfeld „Minerva umgeben von den Figuren der Bildhauerkunst, Baukunst, Literatur und des Handels” (1893/94; vollendet von
Fritz Klimsch) an der Stadtbibliothek sowie Porträtstatuen (
Arthur Schopenhauer und
Johann Georg Varrentrapp, 1892-93, auf der Attika des Magazinflügels; kriegszerstört 1944) und Marmorbüsten (
Lazarus Geiger, 1871, in der Vorhalle und
Theodor Creizenach im Lesesaal; wohl beide kriegszerstört 1944) zur Ausstattung der Stadtbibliothek,
Schopenhauer-Denkmal im Anlagenring (enthüllt 1895) und
Stoltze-Denkmal am Hühnermarkt, jetzt hinter der Katharinenkirche (enthüllt 1895; ausgeführt von
Fritz Klimsch) sowie Dekorationen an zahlreichen Privat- und Geschäftshäusern. Außerdem schuf Sch. für das Berliner Reichstagsgebäude zwei Figurengruppen an den Ecktürmen („Religion” und „Unterricht”, 1892/93). Zahlreiche Porträtskulpturen, u. a. von
Rudolf Christian Boettger (1882; heute vor dem Senckenbergmuseum),
Peter Burnitz,
Jakob Fürchtegott Dielmann,
Samuel Friedrich Hassel,
Wilhelm Jordan (im Auftrag der Familie Jordan),
Eduard Rüppell (1867; im Städel) und
Marie Schröder-Hanfstängl, sowie Grabdenkmäler auf dem Ffter Hauptfriedhof, u. a. die Grabstätten Binding, Fries,
Kreyssig, Marx, Pfeffel,
Presber und Rühl. Nach Sch.’ plötzlichem Tod vollendete sein Patensohn und Schüler
Fritz Klimsch die nachgelassenen Arbeiten.
Gedächtnisausstellung im Kunstgewerbemuseum.
Selbstporträt (Terracottabüste, 1870). Porträtiert u. a. von Hans von Marées (Ölgemälde; im Besitz des HMF) und
Wilhelm Busch (vgl. dessen Kneipzeitungen).
Teile des künstlerischen Nachlasses schenkte die Familie 1936 dem Städel.
Die Tochter Maria Margarete, gen.
Marie, Sch. (1872-?) verfasste Erinnerungen an Leben und Werk ihres Vaters (unveröffentlicht; Übertragung der ursprünglich in Blindenschrift geschriebenen Aufzeichnungen im ISG).
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 275f.,
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