Entstammte einer Familie von Acker- und Weinbauern in Flörsheim.
Wohl auf
Friedrich von Uffenbachs Vermittlung begann Sch. 13-jährig eine Lehre bei dem Theater- und Fassadenmaler Hugo Schlegel in Ffm. Die sich an die Lehrzeit (1731-35) anschließende Wanderschaft führte ihn an die Höfe der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und Nassau-Saarbrücken. In Saarbrücken machte er die Bekanntschaft des Historienmalers Giuseppe Appiani, den er nach Mainz begleitete, um ihm bei der Ausmalung der Decke der Jesuitenkirche zu assistieren. 1743 kehrte Sch. nach Ffm. zurück und heiratete im folgenden Jahr Anna Maria Hochecker (?-1757), die Tochter des Bildhauers Servatius Hochecker, die ihm zwei Kinder gebar. In zweiter Ehe war er seit 1759 mit Maria Barbara Josepha Sch., geb. Kittner, aus Miltenberg verheiratet, die ihm fünf weitere Kinder schenkte.
Sch. wurde bald zu einem vielbeschäftigten Künstler. Er erhielt Aufträge zur Dekoration von Innenräumen und Fassaden. Auch seine Staffeleibilder waren nach einiger Zeit in zahlreichen Ffter Sammlungen anzutreffen. Ein besonderer Förderer von Sch. wurde der Ffter Kunstsammler
Heinrich Jakob Freiherr von Häckel, der im Lauf der Jahre etwa 40 Bilder von ihm erwarb. In dessen Sammlung begegnete Sch. erstmals den Arbeiten des Utrechter Malers Herman Saftleven (1609-1685). Sch. war begeistert von den Flusslandschaften dieses Künstlers, die eine Mischung aus Realität und Phantasie darstellen. Nun begann auch er, Ideal und Naturbeobachtung in seinen idyllischen Flusslandschaften miteinander zu verschmelzen. Auf wiederholten Reisen an den Rhein und einer Reise in die Schweiz (1762) trug er die dafür notwendigen Naturstudien zusammen. Damit gehörte er zu den ersten deutschen Künstlern seiner Zeit, die sich auf das unmittelbare Studium der Natur einließen. Neben diesen idealen Flusslandschaften, die Sch. weit über die Grenzen Fft.s hinaus berühmt machten, fertigte er vor allem phantastische Ruinenstücke und Architekturen an. Auch eine ganze Reihe reizvoller belebter Ansichten der Stadt Ffm. stammen von seiner Hand. Da Sch. keine besondere Schulbildung genossen hatte, wurden die Allegorien- und die Historienmalerei nicht zu seinem Fach. Ebensowenig trat er als Porträtmaler hervor.
Zwischen 1749 und 1755 führte Sch. verschiedene Aufträge außerhalb Fft.s aus, u. a. für den Kurfürsten von Mainz. Von 1759 bis 1762 war er für den
Grafen Thoranc tätig. Dieser hatte sich 1759 als Stadtkommandant der französischen Besatzungstruppen in Ffm. im Haus der Familie Goethe einquartiert. Der
Rat Goethe besaß eine umfangreiche Sammlung von Werken zeitgenössischer Ffter Künstler. Auch Sch. war darin mit zahlreichen Arbeiten vertreten.
Thoranc berief einige der Maler zu sich, die er in der Sammlung
Goethes kennengelernt hatte, und vergab eine ganze Reihe von Aufträgen zur Ausstattung des neuen Palais seines Bruders im südfranzösischen Grasse. Im Dachgeschoss des
Goethehauses fertigte Sch. Panneaux und Tafelbilder – hauptsächlich mit Flusslandschaften – für
Thoranc an. Erst im Jahr 1779 bewarb sich der mittlerweile sehr erfolgreiche Maler um das Ffter Bürgerrecht.
1763/64 war Sch. einer der gewählten Vorsteher der Ffter Malerzunft. 1767 Mitbegründer einer Ffter Kunstakademie, die freilich nur vorübergehend Bestand hatte.
Arbeiten von Sch. im Städelschen Kunstinstitut, im Goethe-Museum Ffm. und im HMF, dort auch im
Prehn’schen Kabinett.
Vater von
Franz,
Johann Georg,
Heinrich Josef und
Philippine Sch.Anlässlich des 200. Todestags von Sch. 1991 Ausstellung im Goethe-Museum Ffm. 1992 Ausstellung des HMF und des Heimatmuseums der Stadt Flörsheim in Flörsheim, 1995 des HMF in Ffm.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 345f.,
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