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Schütz, Familie

Ffter Künstlerfamilie.

Der erste Künstler der Familie Sch. war zugleich das erste Mitglied der Flörsheimer Familie, das sich in Ffm. niederließ: Christian Georg Sch. d. Ä. Dieser richtete sich 1743 eine große Werkstatt in Ffm. ein, in der er auch seine Kinder in der Malerei unterwies und als Mitarbeiter beschäftigte. Nach dem Tod von Christian Georg Sch. d. Ä. wurde die Werkstatt von dessen Großcousin Christian Georg Sch., „dem Vetter”, weitergeführt. Mit ihm starb der Ffter Zweig der Familie Sch. im Jahr 1823 aus.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 344f., verfasst von: Birgit Weyel.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.

Literatur:
                        
Blisch, Bernd: Die Malerfamilie Schütz. Biographische Erkundungen. In: Rheinromantik. Wiesbaden 2013. S. 232-256.Blisch: Die Malerfamilie Schütz 2013. | Simmank, Gerhard: Die Malerfamilie Schütz in Flörsheim und Ffm. Sonderdruck aus: Genealogisches Jahrbuch 16/17 (1977), S. 49-97. Neustadt/Aisch 1977. (Genealogie und Landesgeschichte 30).Simmank: Die Malerfamilie Schütz 1977.

GND: 138599939 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
7 herausragende Vertreter der Familie in Ffm.

Schütz, Christian Georg, gen. d. Ä.

Schütz, Christian Georg, gen. d. Ä. Maler. * 24.9.1718 Flörsheim, † 3.12.1791 Ffm.
Entstammte einer Familie von Acker- und Weinbauern in Flörsheim.
Wohl auf Friedrich von Uffenbachs Vermittlung begann Sch. 13-jährig eine Lehre bei dem Theater- und Fassadenmaler Hugo Schlegel in Ffm. Die sich an die Lehrzeit (1731-35) anschließende Wanderschaft führte ihn an die Höfe der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und Nassau-Saarbrücken. In Saarbrücken machte er die Bekanntschaft des Historienmalers Giuseppe Appiani, den er nach Mainz begleitete, um ihm bei der Ausmalung der Decke der Jesuitenkirche zu assistieren. 1743 kehrte Sch. nach Ffm. zurück und heiratete im folgenden Jahr Anna Maria Hochecker (?-1757), die Tochter des Bildhauers Servatius Hochecker, die ihm zwei Kinder gebar. In zweiter Ehe war er seit 1759 mit Maria Barbara Josepha Sch., geb. Kittner, aus Miltenberg verheiratet, die ihm fünf weitere Kinder schenkte.
Sch. wurde bald zu einem vielbeschäftigten Künstler. Er erhielt Aufträge zur Dekoration von Innenräumen und Fassaden. Auch seine Staffeleibilder waren nach einiger Zeit in zahlreichen Ffter Sammlungen anzutreffen. Ein besonderer Förderer von Sch. wurde der Ffter Kunstsammler Heinrich Jakob Freiherr von Häckel, der im Lauf der Jahre etwa 40 Bilder von ihm erwarb. In dessen Sammlung begegnete Sch. erstmals den Arbeiten des Utrechter Malers Herman Saftleven (1609-1685). Sch. war begeistert von den Flusslandschaften dieses Künstlers, die eine Mischung aus Realität und Phantasie darstellen. Nun begann auch er, Ideal und Naturbeobachtung in seinen idyllischen Flusslandschaften miteinander zu verschmelzen. Auf wiederholten Reisen an den Rhein und einer Reise in die Schweiz (1762) trug er die dafür notwendigen Naturstudien zusammen. Damit gehörte er zu den ersten deutschen Künstlern seiner Zeit, die sich auf das unmittelbare Studium der Natur einließen. Neben diesen idealen Flusslandschaften, die Sch. weit über die Grenzen Fft.s hinaus berühmt machten, fertigte er vor allem phantastische Ruinenstücke und Architekturen an. Auch eine ganze Reihe reizvoller belebter Ansichten der Stadt Ffm. stammen von seiner Hand. Da Sch. keine besondere Schulbildung genossen hatte, wurden die Allegorien- und die Historienmalerei nicht zu seinem Fach. Ebensowenig trat er als Porträtmaler hervor.
Zwischen 1749 und 1755 führte Sch. verschiedene Aufträge außerhalb Fft.s aus, u. a. für den Kurfürsten von Mainz. Von 1759 bis 1762 war er für den Grafen Thoranc tätig. Dieser hatte sich 1759 als Stadtkommandant der französischen Besatzungstruppen in Ffm. im Haus der Familie Goethe einquartiert. Der Rat Goethe besaß eine umfangreiche Sammlung von Werken zeitgenössischer Ffter Künstler. Auch Sch. war darin mit zahlreichen Arbeiten vertreten. Thoranc berief einige der Maler zu sich, die er in der Sammlung Goethes kennengelernt hatte, und vergab eine ganze Reihe von Aufträgen zur Ausstattung des neuen Palais seines Bruders im südfranzösischen Grasse. Im Dachgeschoss des Goethehauses fertigte Sch. Panneaux und Tafelbilder – hauptsächlich mit Flusslandschaften – für Thoranc an. Erst im Jahr 1779 bewarb sich der mittlerweile sehr erfolgreiche Maler um das Ffter Bürgerrecht.
1763/64 war Sch. einer der gewählten Vorsteher der Ffter Malerzunft. 1767 Mitbegründer einer Ffter Kunstakademie, die freilich nur vorübergehend Bestand hatte.
Arbeiten von Sch. im Städelschen Kunstinstitut, im Goethe-Museum Ffm. und im HMF, dort auch im Prehn’schen Kabinett.
Vater von Franz, Johann Georg, Heinrich Josef und Philippine Sch.
Anlässlich des 200. Todestags von Sch. 1991 Ausstellung im Goethe-Museum Ffm. 1992 Ausstellung des HMF und des Heimatmuseums der Stadt Flörsheim in Flörsheim, 1995 des HMF in Ffm.

Lexika: Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. Wiesbaden 1985, 2., überarb. Aufl. 1992. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau XXXIX).NB 1985, S. 362, Nr. 2082; 1992, S. 730, Nr. 4000.
Literatur:
                        
Aura. Jahresgabe [des Historischen Museums Fft.; mit wechselndem Untertitel.] Bisher 17 Ausgaben. Ffm. 2005/06-2021/22.Aura 2014/15, S. 47. | Banaschewski, Anna Magdalena: Christian Georg Schütz der Ältere 1718-1791. Würzburg 1924.Banaschewski: Christian Georg Schütz d. Ä. 1924. | Klötzer, Wolfgang: „Also lustig sah es aus, wo der Main vorüberfloß...“ Ffm. zur Zeit des jungen Goethe nach einem Gemälde von Christian Georg Schütz d. Ä. aus dem Jahr 1754. Ffm. 1991.Klötzer: Ffm. zur Zeit des jungen Goethe nach Schütz 1991. | Maisak, Petra: Christian Georg Schütz der Ältere 1718-1791. Ein Ffter Landschaftsmaler der Goethezeit. Ffm. 1991.Maisak: Christian Georg Schütz d. Ä. 1991. | Maisak, Petra/Kölsch, Gerhard: Ffter Goethe-Museum. Die Gemälde. „... denn was wäre die Welt ohne Kunst?“ Bestandskatalog. Hg. v. Freien Deutschen Hochstift. Ffm. 2011.Maisak/Kölsch: Gemäldekat. d. Ffter Goethe-Museums 2011, S. 244-257. | Seng, Joachim: Goethe-Enthusiasmus und Bürgersinn. Das Freie Deutsche Hochstift – Ffter Goethe-Museum 1881-1960. Göttingen 2009.Seng: Freies Deutsches Hochstift 2009, S. 102, 139f., 152, 154, 178, 181. | Christian Georg Schütz der Ältere. [Ausstellung und Katalog: Kurt Wettengl.] Ffm. 1992. (Kleine Schriften des HMF 46).Wettengl: Christian Georg Schütz d. Ä. 1992.

Schütz, Christian Georg, gen. d. J.

Schütz, Christian Georg, gen. d. J. Maler. * 16.4.1803 Ffm., † 13.5.1821 Ffm.
Sohn von Johann Georg Sch. Patensohn und Schüler von Christian Georg Sch., „dem Vetter”.
Da Sch. schon in jungen Jahren an der Schwindsucht starb, konnte er sein Talent nicht entfalten.
Einige Aquarelle von Sch. im HMF.

Lexika: Dessoff, Albert: Kunst und Künstler in Ffm. im 19. Jahrhundert. 2. Bd.: Biographisches Lexikon der Ffter Künstler im 19. Jahrhundert. Ffm. 1909.Dessoff, S. 140.

Schütz, Christian Georg, gen. der Vetter

Schütz, Christian Georg, gen. der Vetter. Maler. Radierer. * 3.9.1758 Flörsheim, † 10.4.1823 Ffm.
Sohn von Johann Peter Sch. aus Flörsheim, einem Cousin von Christian Georg Sch. d. Ä. Nach einer aufgelösten Verlobung blieb Sch. zeitlebens ledig.
Auf Wunsch seines Oheims Christian Georg Sch. d. Ä. erlernte Sch. als einziges von neun Kindern das Malerhandwerk. Nach dem Tod des Vaters nahm Christian Georg Sch. d. Ä. ihn bei sich in Ffm. als Lehrjungen auf. In Begleitung des Oheims und Lehrers machte Sch. 1779 seine erste Studienreise an den Rhein. In den folgenden Jahren bereiste er während der Sommermonate immer wieder den Taunus. 1788 erneut Reise an den Rhein und an die Mosel. 1789 und 1790 Studienreisen in die Schweiz. Die Naturstudien, die Sch. auf seinen Reisen machte, halfen ihm, sich vom übermächtigen Vorbild seines Lehrmeisters zu lösen und zu einem eigenen Stil jenseits der heiteren Rokokomalerei zu finden. Dennoch gelang es ihm nicht, an den Erfolg seines Oheims anzuknüpfen. 1798 in Diensten des Grafen von Hessen-Rotenburg. 1799 in Diensten des Grafen von Westfalen. Nach der Säkularisation wurde Sch. vom Rat der Stadt Ffm. zum Verwalter der Kunstwerke aus Kirchenbesitz eingesetzt. Sch. erwarb niemals das Bürgerrecht oder auch nur das Beisassenrecht der Stadt Ffm., sondern lebte bis zuletzt als „Gehilfe” auf Permission seines Oheims in Ffm.
„Malerische Ansichten des Rheins” (3 Hefte, 1804-06), verlegt bei Friedrich Wilmans in Ffm., mit Kupferstichen nach Landschaftszeichnungen von Sch.
Arbeiten von Sch. im Städelschen Kunstinstitut und im HMF.

Lexika: Dessoff, Albert: Kunst und Künstler in Ffm. im 19. Jahrhundert. 2. Bd.: Biographisches Lexikon der Ffter Künstler im 19. Jahrhundert. Ffm. 1909.Dessoff, S. 140. | Gwinner, Philipp Friedrich: Kunst und Künstler in Ffm. vom 13. Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel’schen Kunstinstituts. Ffm. 1862. Ergänzungsbd. Ffm. 1867.Gwinner, S. 320-322. | Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. Wiesbaden 1985, 2., überarb. Aufl. 1992. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau XXXIX).NB 1985, S. 362f., Nr. 2083; 1992, S. 730, Nr. 4001.

Schütz, Franz

Schütz, Franz. Maler. * 15.12.1751 Ffm., † 14.5.1781 Genf.
Sohn und Schüler von Christian Georg Sch. d. Ä. Bruder von Johann Georg, Heinrich Josef und Philippine Sch.
Sch. war ein äußerst talentierter, aber nicht sonderlich ehrgeiziger Künstler. Der vielseitig begabte junge Mann gefiel sich auch in der Rolle des Musikers und des Komödianten. Anfangs malte er ganz im Stil seines Vaters und Lehrers. 1777 machte er die Bekanntschaft des Basler Kaufmanns und Mäzens Gideon Burckhard, der ihn mit sich nach Basel nahm. Auf einer Reise durch die Schweiz, die das entscheidende Erlebnis für Sch.’ künstlerische Entwicklung war, entstanden zahlreiche beeindruckende Landschaftszeichnungen, die dem Vater als Vorlagen für Gemälde dienten.
Verschiedene Zeichnungen von Sch. im HMF.

Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/13.046.

Schütz, Heinrich Josef

Schütz, Heinrich Josef. Maler. Zeichner. Aquatintastecher. * 17.9.1760 Ffm., † 2.7.1822 Ffm.
Sohn von Christian Georg Sch. d. Ä. Bruder von Franz, Johann Georg und Philippine Sch.
Sch. sollte nach dem Willen des Vaters eigentlich Kaufmann werden, entschied sich aber doch für den Künstlerberuf. Nach einer Lehre bei dem Kupferstecher und Verleger J. G. Prestel war er von 1792 bis 1798 als Aquatintastecher für die Verleger Stadler und Ackermann in London tätig. Danach arbeitete er wieder in Ffm. für Prestel, wo er hauptsächlich Radierungen nach Arbeiten berühmter Meister anfertigte.
Von Sch. selbst sind einige Ansichten der Main- und Rheingegend und der Bergstraße in Stichen überliefert.

Lexika: Dessoff, Albert: Kunst und Künstler in Ffm. im 19. Jahrhundert. 2. Bd.: Biographisches Lexikon der Ffter Künstler im 19. Jahrhundert. Ffm. 1909.Dessoff, S. 140.

Schütz, Johann Georg

Schütz, Johann Georg. Maler. Radierer. * 16.5.1755 Ffm., † 11.5.1813 Ffm.
Sohn und Schüler von Christian Georg Sch. d. Ä. Bruder von Franz, Heinrich Josef und Philippine Sch.
Nach erstem Unterricht in der Werkstatt des Vaters studierte Sch. von 1776 bis 1779 an der Kunstakademie in Düsseldorf. Dort wandte er sich dem Fach der Historien- und Porträtmalerei zu. Seit 1779 weilte er wieder in Ffm. 1784 trat der zum Klassizismus tendierende Künstler eine Reise nach Rom an, um seine Ausbildung zu vollenden. Dort wohnte er im Hause von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, in dem auch Goethe 1786 Quartier nahm. Bald freundeten sich der Dichter und der Künstler an. Sch. begleitete Goethe auf dessen Wanderungen und fertigte für ihn Skizzen des Treibens sowie der Masken und Kostüme im römischen Karneval an (reproduziert in 20 kolorierten Kupferstichen von Georg Melchior Kraus, erschienen als Illustration zu Goethes Abhandlung „Das Römische Carneval”, 1789). In Rom lernte Sch. durch Goethe auch Herzogin Amalie von Weimar kennen, deren Förderung er besonders 1787 genoss. Im darauffolgenden Jahr fand er einen neuen Gönner, einen Sohn der Dichterin Sophie von La Roche, den Oheim von Bettine von Arnim. Ihn begleitete Sch. 1790 zurück in die Heimat und fand Aufnahme in dessen Haus in Offenbach. Ende 1791 kehrte Sch. nach Ffm. zurück, um den Haushalt des verstorbenen Vaters zu übernehmen. Sch. starb – wie sein Sohn Christian Georg Sch. d. J. – an der Schwindsucht.
Handzeichnungen und Gemälde von Sch. im HMF.

Schütz, Philippine

Schütz, Philippine (Maria). Landschaftsmalerin. * 20.11.1767 vermutlich Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 25.9.1797 Ffm.
Tochter und Schülerin von Christian Georg Sch. d. Ä. Schwester von Franz, Johann Georg und Heinrich Josef Sch.
Neben dem Unterricht durch den Vater, den Sch. in seiner Werkstatt unterstützte, studierte und kopierte sie Landschaftsmalerei nach niederländischen Vorbildern. Sch. starb früh an der Schwindsucht.
Bleistiftzeichnung im Städelschen Kunstinstitut Ffm.


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Empfohlene Zitierweise: Weyel, Birgit: Schütz, Familie. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1150
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Stand des Artikels: 24.1.1995